WEB_SAM focus 2_23_Jahresbericht_Highlights

Nepal Der Hinduismus mit seinen zahl- losen Göttern stellt die Hauptreli- gion in Nepal dar. Der Übergang vom Hinduismus zum Buddhismus scheint in diesem Land jedoch flies- send zu sein. Man kennt die far- bigen Fähnchen, die im Himalaya wehen und so die Gebete hinaus- tragen, ebenso die Gebetsmühlen, welche von den Gläubigen ange- stossen werden, um so die darauf geschriebenen Gebete in Umlauf zu bringen. Auch die allgegen- wärtigen Augen von Buddha fin- det man gleich neben der hinduis- tischen bläulichen Gottheit Shiva. Die Kühe, die frei durch die Stras- sen wandern, gelten als heilig, und so ist Rindfleisch tabu. Von diesen Ansichten und religiö- sen Prägungen unterscheiden sich die christlichen Minderheiten mit ihrem Glauben klar. Seit fünf Jah- ren ist es in Nepal jedoch verbo- ten, die Religion zu wechseln. Da- bei wird stark darauf geachtet, dass niemand versucht, eine ande- re Person für einen solchen Wech- sel zu motivieren. Nepal erlebt einen extrem starken Ex- odus von jungen Menschen. So stehen Indien, die Golfstaaten, aber auch Eu- ropa, Amerika oder Australien auf der Auswanderungsliste der Arbeitswilli- gen. Die Überweisungen der Ausgereis- ten zurück an ihre Familien in der Hei-

mat machen satte 25% des gesamten nepalesischen BIP aus. ProEDUCATION – Hoffnungsvolle Zukunft für Himalaya-Kinder Im Frühling konnte unsere Partnerorga- nisation ihr Büro und die Ausbildungs- stätte in Pokhara eröffnen. Die Aus- und Weiterbildungskurse fanden bereits grossen Anklang. 126 Kindergärtnerin- nen und Lehrerinnen (genauer gesagt: 122 Frauen und vier Männer) konn- ten schon geschult werden. Für diese Lehrpersonen und deren Schüler/innen wird sich der Schul- und Kindergar- tenunterricht zum Positiven verändern. Auch konnte ein gutes ProEDUCATI- ON-Team vor Ort zusammengestellt werden. Doch haben wir selbst erlebt, wie die Abwanderung von gut ausgebildeten Nepalis die lokalen Organisationen und somit die ganze Wirtschaft Nepals be- einflusst. Auch an unserem Projekt geht diese Entwicklung keineswegs spurlos vorüber. So haben zwei leitende Perso- nen des Projektes eine Anstellung im Ausland gefunden und Nepal deswe- gen verlassen. Die Werkstatt in Kathmandu, in der nun verschiedene hölzerne Spielsachen hergestellt werden, hat eine Partner-

Kindergärtnerinnen

Klassenzimmer

schaft mit weiteren Organisationen ge- startet. Zum einen arbeitet sie jetzt mit einer nepalesischen Holzproduktions- firma zusammen. Zum anderen wur- de die Werkstatt gemeinsam mit einem anderen Schreiner gemietet, um Kos- ten zu sparen. Von der Idee der Eröff- nung einer zweiten Werkstatt in Pokha- ra wurde aus wirtschaftlichen Gründen abgesehen.

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