Guinea
Eine Mehrheit der Bevölkerung lebt in ärmlichen Verhältnissen und verdient ihren Lebensunterhalt unter erschwerten Bedingungen. Wie fast überall stiegen die Le- benshaltungskosten deutlich an. In zahlreichen Projekten investieren sich unsere Mitarbeitenden, um die Menschen vor Ort nachhaltig und ganzheitlich zu unterstützen. Accueil & Admin – Haus- wirtschaftsschule Conakry* Nicht nur für das allerseits geschätzte Gästehaus sind Cornelia und Peter F. zuständig, sondern ebenso für unzäh- lige administrative und logistische Auf- gaben. Auch die Hauswirtschaftsschule ist weiter erfolgreich in der Ausbildung von Frauen wie auch im Vermitteln von entsprechenden Arbeitsplätzen. Nachfolgend berichten wir von Horten- se, die von ihrem Mann verlassen wur- de, nun wieder aufblüht und eine Per- spektive gefunden hat: Über Nacht stand sie alleine da mit ihren Kindern im Alter von vier, acht und zwölf Jahren. Hortense hat eine rudimentäre Schulbildung, sie kann knapp schreiben und lesen. Ihr gröss- ter Wunsch ist es, dass ihre Kinder eine gute Schulbildung erhalten. Eines Ta- ges haben Hortense und ihre Schwester von unserer Hauswirtschaftsschule ge- hört und meldeten sich. Cornelia spür- te Hortenses starken Willen, die Aus- bildung zu absolvieren. Im vergangenen September startete sie in der neuen Klasse. Da sie weit ausser- halb der Stadt wohnt, wo der Wohn- raum erschwinglicher ist, steht sie an jedem Schulmorgen sehr früh auf. Hor- tense bereitet alles für die Kinder vor und verlässt das Haus bereits um Vier- tel nach fünf, damit sie rechtzeitig um halb neun in der Hauswirtschaftsschu- le ankommt. Sie ist noch kein einziges Mal zu spät gekommen. Mit dem Geld aus dem Geschenkkatalog bezahlen wir ihre Transportkosten, alle zwei Monate
Dank engagierten und fähigen einheimischen Direk- toren können die Projekte weitergeführt werden.
grosse Herausforderung darstellt. Da im Sommer 2022 der grösste Teil des Action VIVRE Nord-Teams definitiv in die Schweiz abreiste, mussten die Pro- jekte schon zu diesem Zeitpunkt an Ein- heimische übergeben werden. Für das Team und hiess es, Vertrautes loszulas- sen, Liebgewonnenes zu übergeben und Abschied zu nehmen, was auch für un- seren guineischen Freunde und Partner eine Herausforderung war. Die Verantwortung übernahmen fort- an die Direktoren von Kindergarten und Schule, welche seit einigen Jah- ren engagiert und initiativ mit uns zu- sammenarbeiteten. Die Werkstatt, die wir für die Berufsschule gebaut haben, wird mit den dazugehörigen Maschi- nen von den lokalen Lehrmeistern ge- nutzt. Auch deren Lehrlinge profitieren davon. Für den Kindergarten konnten wir sogar noch ein neues Gebäude bau- en. Bei Schulanfang im Frühherbst wa- ren etwa 60 Kinder eingeschrieben. In den neuen hellen Klassenzimmern und
einen Sack Reis und weitere Grundnah- rungsmittel. Eine Sonntagsschulklasse aus der Schweiz übernimmt für ein gan- zes Jahr das Schulgeld der Kinder. Hor- tense wird es schaffen. Sie hat eine Ar- beit als Hauswirtschaftsangestellte in Aussicht und meint: «Ich hatte mein Lächeln verloren, doch nun habe ich es wiedergefunden.» ActionVIVRE Nord* Viele Goldgräber, die noch vor einem Jahr die Region geradezu «überflute- ten», sind weitergezogen. Die Lebens- unterhaltskosten sind jedoch hoch ge- blieben, was für viele Einheimische eine
Unser Team von ActionVIVRE Nord wird für den jahrelangen Einsatz vonseiten der politischen Gemeinde beschenkt
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