AUS DEN UNTERNEHMEN
WEIN- UND VERTRIEBSGENOSSENSCHAFT SCHRIESHEIM „Brauchen uns vor der Pfalz nicht zu verstecken“ Von wegen alter Wein in neuen Schläuchen: Wie Manuel Bretschi die Winzergenossenschaft Schriesheim in die Zukunft führen will.
Auf Heimatbesuch in den Weinbergen nahe der Strahlenburg Schriesheim: Manuel Bretschi, Geschäftsführer der ört- lichen Wein- und Vertriebsgenossenschaft
V on oben viel Sonne, von unten tief verwur- zelt in Granit, Löss, Buntsandstein und Porphyr: Das Geheimrezept der Bergstra- ße-Weinreben, und das zum Teil seit über 1.200 Jahren. „Unsere Region hat eine lange Wein- anbautradition. Wir brauchen uns vor der Pfalz nicht zu verstecken“, sagt Manuel Bretschi. Der Geschäftsführer der Wein- und Vertriebsgenos- senschaft eG Schriesheim führt während des Interviews durch die Weinberge von Schries- heim. Oft bleibt er stehen, um auf Besonderhei- ten des Anbaugebiets hinzuweisen. Rund 180 Winzer bewirtschaften 130 Hektar, mit Flächen von Heidelberg nach Lützelsachsen. Der gelernte Lokführer Bretschi, der bei seiner anschließenden Ausbildung als Restaurant-
fachmann seine Liebe zum Wein entdeckte und nach Stationen als Sommelier sowie im Weinmarketing seit 2021 Geschäftsführer der Genossenschaft ist, spricht offen die Her- ausforderungen an, die der Weinbranche zu schaffen machen. Zum einem die enormen Preissteigerungen. So liegt, laut Bretschi, mittlerweile der Herstellungspreis einer Glas- flasche bei 40 Cent – vor der Pandemie belief er sich auf nur acht Cent. Dazu kommt ein wei- teres, nicht so offensichtliches Problem: „In Deutschland wird mittlerweile durchschnitt- lich weniger Wein getrunken“, erklärt Bretschi. Wie Bretschi und die Winzer auf diese Situ- ation reagieren? Sie wollen verstärkt Ries- ling, Rosé und Co. zu denjenigen bringen, die
ZAHLEN UND FAKTEN 1930 gegründet 14 Festangestellte plus 15 Aushilfen 13.000 Hektoliter Produktionsmenge
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IHK Magazin Rhein-Neckar 01 | 2024
ihk.de/rhein-neckar
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