IHK-Magazin Ausgabe 08/2022

TITELTHEMA | ENERGIE

Helfen dabei, die Sonnenenergie einzufangen: Febesol-Mitarbeiter installieren eine Photovoltaik- Anlage.

ALTERNATIVE ZU GAS UND CO. Wenn Sonnetanken auf Bürokratie trifft D as Team von Monika Braun in Mühlhausen ist momentan gefragt wie Wind- oder Solarpark, der in der näheren Umgebung im Bau ist, per Direktleitung an- binden lassen oder über einen bilateralen Vertrag (PPA =

„An erster Stelle steht eine Verbrauchsanalyse anhand von Standardlastprofilen und Erfahrungswerten, etwa für einen mittelständischen Be- trieb, dessen Maschinen nur über den Tag laufen“, erklärt Fellhauer. Danach folge eine Ertragsanalyse, die Standort und Ausrichtung hinzuzieht, mit anschließender Prüfung von Netzverträglichkeit und Gebäudestatik. Wichtig seien schließlich auch regulatorische Fragen: Plant das Unternehmen Strom aus- zuspeisen oder vollständig selbst zu nutzen? Müssen Drittmengen abgegrenzt wer- den? Wer meldet die Anlage an? „Auf die Installation folgen viele gesetzliche Prozesse, die man abbilden muss“, erklärt Monika Braun. Und wieviel kostet die reine Installation? „Eine kleine Anlage kostete bislang etwa 1.300 Euro pro Kilowatt Peak, bei größeren Anlagen waren das 1.000 Euro pro Kilowatt Peak“, berich-

nie zuvor. Mit ihrem Unter- nehmen Braun EDL berät die Ingenieurin den Mittelstand der Region bei der Energiebe- schaffung und der Planung von Energieeffizienzmaßnahmen. Viele Kunden sorgen sich um ihre Gasversorgung, berichtet Braun: „Wir haben fast täglich Anfragen von Unternehmen, deren Verträge auslaufen oder durch die Versorger gekündigt wurden“. Und Punkt zwei auf der Wunschliste der Kunden sei, fossile Energieträger mög- lichst rasch zu ersetzen, ohne in die Falle steigender Strom- kosten zu tappen. Die Eigenstromerzeugung ist hier laut Braun das bevor- zugte Mittel der Wahl. Je nach Betriebsgröße und Art der benötigten Energie (Strom, Wärme, Dampf) bieten sich unterschiedliche Möglichkei- ten an. Größere Unternehmen könnten sich etwa an einen

Power Purchase Agreements) langfristig Erzeugungskapazi- täten zu einem festen Preis beziehen. Und dann biete sich auch eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach an. Febesol-Ge- schäftsführer Daniel Fellhauer kennt die zahlreichen Vorteile der Solarenergie: Die Anla- gen seien wartungsarm, die Module hätten im Normalfall 25 bis 30 Jahre Produktgaran- tie, die tatsächliche Lebens- dauer könne noch deutlich darüber liegen. „Nach zehn Jahren haben sich die Kosten amortisiert. Eine solche Anlage rechnet sich eigentlich immer“, so der Solarbau-Unternehmer aus St. Leon-Rot. Und prinzipiell sei die Ein- richtung einer Photovolta- ikanlage nicht kompliziert.

49,99 TERAWATTSTUNDEN Strom wurden 2021 in Deutschland durch Photovoltaik- anlagen erzeugt. QUELLE: STATISTA.COM

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