TIPPS
WEITER- BILDUNG
Ein Job mit verantwor- tungsvollen Aufgaben: Industriemeister Chemie überwachen zum Beispiel verfahrenstechnische Verfahren.
INDUSTRIEMEISTER CHEMIE Vorbild für andere sein
U m seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen, hat sich Tobias Kirchhof für die Weiterbildung zum In- dustriemeister Chemie bei der IHK Rhein-Neckar entschie- den. Das war einer der Gründe. Ein anderer hat mit seinem Alter zu tun. Kirchhof ist 24 Jahre jung, und er will vor allem junge Menschen zum Be- ruf des Chemikanten motivie- ren. „Überall in den Betrieben stehen Generationenwechsel an. Die Alten gehen, doch die Jungen kommen oft nicht oder nur zögerlich nach“, so Kirch- hof, der seit sieben Jahren bei der Fuchs Schmierstoff GmbH beschäftigt ist. Dort hat er auch seine Ausbildung zum Chemikanten gemacht, die er aufgrund guter Noten von dreieinhalb auf drei Jahre verkürzen konnte. Aktuell ist Kirchhof im Tanklager be- schäftigt, kümmert sich um die Warenein- und ausgänge auf den Straßen und der Schiene. Der Mannheimer ist stolz, sich jetzt „Meister“ nennen
der Weiterbildung tätig. „Das Wichtigste, was man mitbrin- gen muss, ist Neugierde“, sagt Eckert. In den Kursen selbst gehe es oft sehr praktisch zu. „Wir fachsimpeln gemeinsam über Themen, die sich in den Betrieben aufgetan haben, su- chen nach Lösungen.“ Frauen sieht Eckert selten in den Bän- ken sitzen. „In all den Jahren waren es nur zwei, leider!“ Triebfeder für die meisten Teil- nehmer sei es, vom Schicht- dienst in eine Teamleitung zu wechseln. „Manche satteln auch noch einen drauf und bilden sich zum Technischen Betriebswirt weiter“, betont Eckert. Die Altersspanne sei breit. „Da ist der 20-Jährige, der direkt nach der Lehre den Meister macht, oder der 40-Jährige, der noch einmal durchstarten will.“ Am Ende freut sich Eckert über jeden, der die Prüfung besteht. „Zu sehen, wie die Leute ans Ziel kommen und ihre Dankbarkeit zu erleben, ist mehr wert als jede Bezahlung.“
zu können, wenngleich die Herausforderungen nicht gering waren. Kirchhof arbeitet im Schichtdienst, und zu lernen gab es gerade vor den Prüfungen jede Menge. „Nach einer Nachtschicht um acht Uhr morgens noch zur Weiter- bildung zu gehen, ist nicht einfach.“ Doch er hat durchge- halten und viel Neues erfah- ren. Nicht nur über chemische Prozesse und Verfahren. „Mit die wichtigsten Themen sind Personalführung und -ent- wicklung. Wie führe ich ein Team, wie motiviere ich Mit- arbeitende?“ Auch der AdA- Schein, der Ausbilderschein, ist Teil der Weiterbildung. Eine von Kirchhofs Dozentin- nen war Kristina Eckert. Sie ist 35 Jahre alt, hat mit 18 ihre Lehre bei Fuchs Lubricants Germany gemacht und arbeitet seitdem dort. Sie betreut die Auszubildenden bei Fuchs und von anderen Fremdfirmen, die beim Mannheimer Konzern im Verbund ausbilden. Seit zehn Jahren ist sie außerdem in
Mehr zum Industrie- meister Chemie unter
ANSPRECH- PARTNERIN
Kathrin Ott
0621 1709-860 kathrin.ott@ rhein-neckar. ihk24.de
46
IHK Magazin Rhein-Neckar 08 | 2022
ihk.de/rhein-neckar
Made with FlippingBook Learn more on our blog