02-2018 D

ANGOLA In Angola gehören nach wie vor die herrschende Wirtschaftskrise, der Devisenmangel und die hohe Kor- ruption zu den vorherrschenden Themen. 2017 bewegte aber auch die Präsidentschaftswahl die Bevöl- kerung.Mit demneuenPräsidenten hat sich schon einiges positiv ent- wickelt: In den Medien wird offener über die vorhandenen Missstände informiert und mehrere ehemali- ge Regierungsangestellte wurden wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht gestellt oder abgesetzt. Die «Aufräumarbeiten» haben begon- nen, aber das Land hat noch einen langenWeg vor sich.

2017: Fortschritte in der medizinischen Arbeit SAM global engagiert sich in Angola gemeinsam mit verschiedenen Partnern in den Bereichen Medizin (Augenklinik, Gesundheitszentren, Lepraarbeit, Rehabilitation), theologische Ausbildung und christliche Radioprogramme. 2017: In der Augenklinik Boa Vista fehlen weiterhin Fachärzte und so unterstützten ausländische Augenärzte die Klinik mit Kurzeinsätzen. ImOktober wurde erstmals im katholischen Spital in der Hauptstadt Luanda operiert, sodass die vielen Patienten aus Luanda nicht die 600 Kilometer weite Reise nach Benguela in die Boa Vista-Klinik auf sich nehmen mussten. In der Boa Vista wurde im letzten Jahr zudem mit der Her- stellung und dem Verkauf von Brillen begonnen. Dadurch können die Patienten die benötigten Brillen gleich in der Klinik beziehen und müssen dafür nicht mehr extra in die Stadt reisen. Für die Klinik ist das eine wichtige zusätzliche Einnahmequelle. SOLE Angola, eine unserer Partnerorganisationen, engagierte sich weiterhin im Kampf gegen Lepra – momentan als einzige Organisation in Angola. Mitarbeitende besuchen die verschiedenen Provinzen Angolas und unterstützen ehemalige Pati- enten bei der Reintegration in die Familie und die Arbeit. Leider entdecken sie auch immer wieder neue Leprafälle, für deren Behandlung die notwendigen Medikamen- te jedoch oft nicht zur Verfügung stehen. Die Mitarbeitenden haben sich deshalb mit der Regierung in Verbindung gesetzt und sie darum gebeten, die Leprakranken mit den benötigten Medikamenten zu versorgen. Zwei Pfleger, welche durch unsere Unterstützung in Portugal eine Weiterbildung in Physiotherapie absolvieren konnten, haben neue Aufgaben in der Reha-Arbeit über- nommen. Erstmals wurde auch ein in Angola ausgebildeter Physiotherapeut einge- stellt. SAM global unterstützte weiterhin die Ausstrahlung von christlichen Radioprogram- men von Trans World Radio (TWR), die theologische Ausbildung von Pastoren am ISTEL (Hochschule der Evangelischen Allianz) sowie die Arbeit der Partnerkirche IESA, welche 2017 ihr 120-jähriges Jubiläum feiern konnte. Mutter und Kind können zum ersten Mal sehen Flora Chakula war von Geburt an blind. Sie und ihr Mann Luciano haben zwei Kin- der, welche ebenfalls blind geboren wurden. Luciano hörte von der Augenklinik Boa Vista und begann, Geld für die 500 Kilometer lange Reise zur Klinik sowie für die Behandlung zu sparen. Schliesslich kam die Familie mit umgerechnet rund 100 Franken in der Boa Vista an, wo bei Flora und ihren Kindern angeborener grauer Star diagnostiziert wurde. Obwohl das Geld nicht für alle Operationen und die Unterbringung der Familie reichte, konnten dank eines Hilfsfonds Flora und ihr älteres Kind operiert werden. Zum ersten Mal sahen sie danach das Gesicht des anderen! Das jüngere Kind war noch zu klein für eine Operation und der Fa- milie wurde geraten, zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukommen. (Elisabeth, medizinische Arbeit)

Boa Vista

Reha-Arbeit

ANGOLA

46 685 10 136 3 031 157 4 516

Konsultationen / Reha-Besuche

Sensibilisierte an Präventionsanlässen Chirurgische Eingriffe Medizinisches Personal in Aus- und Weiterbildung Begünstigte von kirchlichen Angeboten Begünstigte von verbesserten Lebensgrundlagen Sensibilisierte in Kursen

Reha-Arbeit

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