02-2018 D

gehören drei Standorte und insgesamt mehrere Kin- dergärten, eine Primar- und eine Sekundarschule, Leh- rerweiterbildungen, zwei Berufsschulen, medizinische Arbeit mit Prävention und Behandlung von Verbren- nungsopfern und Kontaktarbeit. Im Einsatzgebiet von ActionVIVRE leben vor allem Frauen und Männer aus der muslimischen Volksgruppe der Peul. Durch unsere Ar- beit wollen wir erleben, wie sie Gott begegnen und ihr Leben zu blühen beginnt! Action VIVRE NORD: Aus einem Kindergarten werden zwei … und bald drei? Im Herbst konnten wir zusätzlich zu unserem grossen Kindergarten einen kleineren Kindergarten in einem Nachbardorf eröffnen. Die beiden Lehrpersonen wur- den mehrere Monate lang imHauptkindergarten ausge- bildet und erhalten nun durch unsere Mitarbeiterinnen regelmässiges Coaching. Das Modell ist auf grosses Inte- resse gestossen und bereits sind zwei neue Lehrperso- nen in Ausbildung. Erfolg spricht sich herum Die Schülerinnen und Schüler der ActionVIVRE-Grund- schule erzielten bei den Übertrittsprüfungen erneut die besten Resultate der Region. Entsprechend gross war das Interesse an den begrenzten Ausbildungsplätzen. Durch gezielte Förderung der Lehrkräfte möchten wir das Schulniveau weiter verbessern. Grosse Dankbarkeit für praktische Hilfe Es ist früher Nachmittag, als es bei uns klopft: Ein guter Bekannter steht vor der Tür. Bei sich hat er sei- ne Nichte Mariama, welche sich am Vorabend beim Teekochen heisses Wasser über den Fuss geschüt- tet hat. Nach einer kurzen Untersuchung wird die Brandwunde gereinigt, behandelt und verbunden. Am nächsten Tag kommt Mariama zum erneuten Verbinden vorbei, dieses Mal mit ihrem Vater. Of- fensichtlich tief bewegt von unserer Nächstenliebe bedankt sich dieser mit zahlreichen Segenswün- schen für die geleistete Hilfe und erzählt, sichtbar erleichtert, dass seine Tochter nun wieder besser schlafen und auch wieder zur Schule gehen kann. (Tobias und Michelle, ActionVIVRE Nord) Action VIVRE SÜD: Dimplom- feier an der Handwerkerschule Nach drei Jahren Ausbildung schlossen die ersten Lehrlin- ge im Sommer die Handwerkerschule ab. Zwei Jahre wur- den sie bei uns inTheorie undPraxis unterrichtet, eindrittes Jahr absolvierten sie nachMöglichkeit bei einem einheimi- schen Lehrmeister. Von anfänglich 15 Lehrlingen durften wir 7 jungen Männern nun ein Diplomüberreichen. Lösung in letzter Minute Nach demUmzug von Familie Ringenbach nach Conakry führten vier einheimische Assistenten das Studiencenter ein Jahr lang gut weiter. Als klar wurde, dass zwei der Assistenten aufgrund eines weiterführenden Studiums wegziehen würden, musste ziemlich rasch eine neue Leitung her. Wir sind froh, dass wir mit Bienvenu einen

grosse Herausforderung ist. Doch es lohnt sich, denn dank dieser Partnerschaften war es für uns 2017 wiederum möglich, in die Ausbildung von Theologen, Lehrpersonen und Hebammen sowie in die Verbreitung guter Literatur durch Bücherläden zu investie- ren. Pro TIM 2-2-2 KISSIDOUGOU: Dranbleiben trotz Schicksalsschlag In Kissidougou hat das Jahr 2017 grosse Veränderungen gebracht: Annalies Raymann ist im Januar an einem Krebsleiden gestorben – unerwartet und für uns alle viel zu früh. Ihr Mann Fredi Raymann ist im März wieder nach Kissidougou ausgereist. Gemeinsam mit dem Team gelang es, den vielfältigen Aufgaben (theologische Ausbildungsstätte mit angegliederter Handwerkerschule, Berufs- ausbildung, Gesundheitsarbeit, Ehe- und Familienarbeit, Kampf gegen Genitalverstümmelung) gerecht zu werden. Zudem konn- te die neue Ausbildungswerkstatt fertiggestellt und in Anwesen- heit von Behördenvertretern eingeweiht werden. Ausbildung von Landmaschinen-Mechanikern Im letzten Herbst starteten wir mit einem neuen Lehrgang für Landmaschinen-Mechaniker. Die älteren Lehrlinge sind inzwi- schen schon mit den Mäh- und Dreschmaschinen zu Reisbauern unterwegs, um ihnen Unterstützung bei der Ernte anzubieten. Mit den Maschinen werden die Ähren besser, ertragreicher und schneller ausgedroschen als von Hand. Einen Teil des Ertrags be- kommen die Lehrlinge, die die Dreschmaschinen bedienen, als Lohn – eine Win-Win-Situation. Das Gelernte wird angewandt An der Konferenz der Pastorenfrauen erzählt Jacqueline be- geistert, dass sie ihre Kenntnisse über Salbenherstellung und -anwendung nun an andere weitergeben kann. Zum Beispiel hat sie mit selbst hergestellter Artemisia-Salbe bei einem Kind grossflächige Verbrennungen erfolgreich behandelt und die Leute waren begeistert von der Wirkung. Gelernt hat sie all das in der Gesundheitsausbildung, die in die Bibelschu- le integriert ist. Vor ein paar Jahren absolvierte Barthélémy bei uns die Bibel- schule. Kürzlich kam er bei mir vorbei und klagte, dass er sein Motorrad immer teuer reparieren lassen müsse und fragte mich, ob ich ihm nicht ein paar «Geheimnisse» der Töffme- chanik zeigen könne. Ich konnte ihn an Pastor David weiter- vermitteln, der näher bei ihm wohnt und an der Bibelschule nicht nur ein toller Pastor, sondern auch ein guter Mechani- ker geworden ist. (Fredi, ProTIM 2-2-2 Kissidougou) Action VIVRE Mit Entwicklungs- und Bildungsprojekten will ActionVIVRE dazu beitragen, dass die Menschen vor Ort nicht einfach nur überleben, sondern eine Perspektive für ihr Leben entwickeln. Zum Projekt

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