02-2018 D

S ERVE A ND M ULTIPLY DIENEN UND MULTIPLIZIEREN

AUS DER LEITUNG Die Frage, wie wir neue Langzeitmitarbeitende gewinnen können, hat uns alle im letzten Jahr stark beschäftigt. Und ich bin Gott dankbar für jeden einzelnen Mitarbeitenden, der 2017 in einem unserer Einsatzländer gedient hat. Es berührt mich, wenn ich spüre, dass sie dies trotz teilweise mühsamen Umständen mit einer tiefen Zufriedenheit tun, weil sie an dem Platz sind, an dem Gott sie haben möchte und sie genau da einen Unterschied machen können.

Auf den 1.1.17 haben wir von Schweizer Allianz Mission auf SAM global umgestellt. Das ist erstaun- lich gut gelungen und wurde fast ausschliesslich positiv aufgenommen. Serve And Multiply, die neue Bedeutung von SAM, war 2017 gleichzeitig unser Jahresthema. Unsere Begeisterung für den neuen Namen ist in diesem Jahr noch gewachsen, denn er drückt einfach sehr gut aus, wie wir unseren Auftrag umsetzen wollen: Unsere Haltung: serve! Jesus Christus ist unser grosses Vorbild. Er sagte: «Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzuge- ben…» (Markus 10,45). Hier wird deutlich, dass dienen seinen Preis hat – das ist auch heute noch so. Leider sind immer weniger Personen aus Westeuropa bereit, diesen Preis zu zahlen und sich aufzumachen, um den benachteiligten Menschen zu dienen. Unsere Realität hier in Europa ist weit entfernt von derjenigen in unseren Einsatzländern: Während die Schweiz auf dem Human Development Index (Index der menschlichen Entwicklung, kurz HDI) gemeinsam mit Australien auf dem 2. und Deutschland auf dem 4. von insgesamt 188. Plätzen liegt, stehen viele unserer Einsatzländer ganz unten: Guinea an 183., Burkina Faso an 185. und Tschad an 186. Stelle. Grösser könnte das Gefälle kaum sein! Wir brauchen wieder Leute, die sich von Jesus inspirieren lassen, ihre Komfortzone zu ver- lassen, um in dieser anderen Realität zu dienen.

Eines meiner Highlights im 2017 war meine Reise nach Brasi- lien. Brasilien gilt schon längst nicht mehr als Entwicklungs- land – aber im Norden und Nordosten sind Armut und Hoff- nungslosigkeit nach wie vor sehr präsent. Ich konnte zwei unserer Mitarbeitenden besuchen, die unter Brasilianern arbeiten, welche am Fuss eines riesigen Abfallbergs leben. Abfallberge von diesemAusmass bekommen wir als Schwei- zer gar nie zu Gesicht – und erst recht nicht, wie Leute mit blossen Händen, umgeben von Geiern, im Müll nach etwas suchen, das ihnen zu überleben hilft. Und da sind Schweizer bereit, diesen Menschen inmitten dieser stinkenden Müll- halden zu dienen. Warum? Weil sie diesen Menschen zeigen

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