STANDORT
naturwissenschaftlichen Experimenten soll auch schon die ganz Kleinen an diesen Bereich heranführen. Die Ende 2010 mit dem Vermögen von Joachim und Susanne Schulz ins Leben gerufene Stiftung unterstützt vor allem Projekte aus Amorbach undMudau. Die Stiftung der ehemaligen Gesellschafter der Firma Aurora aus Mudau, einem Anbieter von Heiz-Klimasystemen und Komponenten, hat neben der Antrags- förderung vor einigen Jahren auch eigene Programme aufgelegt. „Flitzer mit Luftballonantrieb“, „Wasserräder“ oder „schwebende Kartoffeln“ – bei den naturwissenschaftlichen Versuchen des Expirius-Projekts lernen die Kinder den Beruf des Forschers näher kennen und in der zweiten Kindergarten-Be- suchsreihe „Technik-Tiger“ erhalten sie die Möglichkeit, erste Erfahrungen mit Werkzeug und technischen Themen zu machen. Ergänzend sorgt eine mobile Verleihstation, die Experiothek, vor
allem bei Schulkindern bis zur sechsten Klasse für zahl- reiche Anregungen. Im Juli 2019 eröffnete die Stiftung entlang des Main-Neckar-Radwegs außerdem einen MINT-Erlebnispfad – den Smart Pfad Odenwald – mit 45 Exponaten aus sechs Themenwelten. Jüngstes Projekt der Joachim& Susanne Schulz Stiftung ist das SchülerforschungszentrumOdenwald, das in der alten Villa der Familie Schulz in Amorbach entstehen und bereits imHerbst 2022 eröffnet werden soll. Es wird Ar- beitsplätze zum Forschen und Experimentieren geben, die Dachterrasse wird der Sternen- und Naturkunde dienen, ein 3D-Drucker soll für kreative und zukunftsweisende Vorhaben zum Einsatz kommen. Auch Räume für eigene Aktivitäten sollen jungen Leuten in demGebäude zur Verfügung gestellt werden. „Das Zentrum ist ein weiterer Baustein unserer umfangreichen MINT-Förderung. Wir wollen hier eng mit Schule, Wissenschaft und regionalen Unternehmen zusammenarbeiten“, fasst Hannes Wolf, Vorstandsmitglied der Stiftung, zusammen. Unterstützt wird das Projekt aus Mitteln des EU-Förderprogramms LEADER für die Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum. Wie wichtig die Rolle des Themas Lebensqualität im Neckar-Odenwald-Kreis ist, wenn es darum geht, Fach- kräfte für die Region zu gewinnen und hier zu halten, wissen sowohl Walter Meier als auch Hannes Wolf. Auch dies ist ein Grund für ihre beiden Stiftungen, sich bei der IHK-Initiative zu engagieren. Für Fachkräftesicherung braucht es jedoch weit mehr als Employer Branding und engagierte Betriebe, ist IHK-Geschäftsführer Hildenbrand überzeugt. „Sie beginnt schon weit früher als bei der Aus- bildung, sondern bereits beim Thema Kindergärten und Schulen. Nur dann, wenn Familien und junge Menschen auch künftig imNeckar-Odenwald-Kreis leben, können Ausbildungsplätze vermittelt und besetzt werden. Wer nicht hier lebt, wird hier meist auch keine Arbeitsstellen suchen.“ Lebensqualität sei vor diesemHintergrund das entscheidende Stichwort. Deshalb sei es wichtig, sich bei der Politik für Themen starkzumachen wie einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr, eine bessere IT-In- frastruktur, mehr kostengünstigen Wohnraum sowie gut ausgestattete Schulen und Kindergärten. Auch lebendige Ortskerne seien ein wichtiger Pluspunkt bei der Entschei- dung für einen Arbeitsplatz im ländlichen Raum. Ulla Cramer
einzubringen“, sagt Walter Meier, Vorstand der Stiftung und ehemali- ger Finanz- und Verwaltungschef des Automatisierungsspezialisten. Das Ziel: jungen talentierten Menschen imNeckar-Odenwald-Kreis Themen wie MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und Digitalisierung greifbar und erlebbar zu machen, Begeisterung und Leiden- schaft für Technik zu wecken und die dringend benötigten Fachkräfte in diesem Bereich für die Region zu gewinnen. Auch wenn Corona der jungen Stiftung bei so manchen Plänen einen Strich durch die Rechnung machte, erste Pro- jekte konnten bereits realisiert werden. „Unser erster Hackathon im Septem- ber 2021 in unserer Lehrwerkstatt in Walldürn hat allen Beteiligten total Spaß gemacht“, erinnert sich Meier. Die Challenge der acht teilnehmenden Stu- denten und ihren Mentoren aus dem FACHKRÄFTE FINDEN UND HALTEN DAS THEMA EMPLOYER BRANDING spielt im „War for Talents“ eine immer wichtigere Rolle. Dieser Begriff be- schreibt das strategische Bemühen eines Unternehmens, sich mithilfe spezifischer Maßnahmen als attraktive Arbeitgebermarke zu etablieren. DIE WICHTIGSTEN SCHRITTE: 1. DEFINIEREN SIE KLAR UND DEUTLICH, wofür Sie als Unter- nehmen stehen und was Ihr Handeln leitet. 2. MACHEN SIE SICH KLAR, in welchen Zielgruppen Sie Ihre‚ zukünftigen Mitarbeiter suchen möchten.
Unternehmen: über den Einsatz unterschiedlicher Sensoren die Produk- tionszeiten an den Rundschalttischen – einem der wichtigsten Produkte aus demHause Weiss – zu optimieren. „Mit Erfolg“, wie Maier stolz berichtet. Es gelang, interdisziplinäre Lösungen für den Weiss-Maschinenbau zu gene- rieren – und einen der Studenten für ein Praktikum zu begeistern. Um auch den jüngeren Nachwuchs zu adressieren, lud die Stiftung 2019 acht- bis zwölfjährige Schüler zu einem TechDay ein, die einen Weihnachts- stern aus Aluminiummit leitfähigem Material zum Leuchten brachten. Geplant ist außerdem der Kontakt zu Kindergärten. Vor diesemHintergrund wurden bereits Gespräche mit der gemeinnützigen Joachim& Susanne Schulz Stiftung aufgenommen, die bereits seit 2014 in der Frühförderung aktiv ist. Das MINT-Bildungsprogramm Expirius mit zahlreichen kindgerechten 3. PRÄSENTIEREN SIE IHRE ARBEITSWELT und Ihre Unter- nehmensmission authentisch und real. 4. ERSTELLEN SIE EINE KONKRETE BESCHREIBUNG der Stelle und geben Sie konkrete Hinweise zum Bewerbungsprozess. 5. STELLEN SIE MODULE ZUR ONLINE-BEWERBUNG, Videos, Self-Assessments und weitere interaktive Tools wie Blogs zur Verfü- gung. Seien Sie per Telefon oder Chat und über Fotos präsent und verfügbar. 6. KOMMUNIZIEREN SIE AUF DEN PLATTFORMEN, auf denen sich Ihre Bewerber aufhalten. Bieten Sie auf den sozialen Medien vielfältige Schnittstellen für die Kontaktauf- nahme. Nutzen Sie diese Medien auch für Image fördernde Kampagnen und dazu, Ihr Profil zu schärfen.
INFO
Zum Thema Arbeitgebermarke lädt die IHK Rhein-Neckar zu folgenden Veranstaltungen ein:
• Social Recruiting – Mitarbeitergewinnung mit LinkedIn am 24. Juni 2022:
rhein-neckar.ihk24.de/
event/ 153138963
• Employer Branding am 28. Juni 2022 und am 18. Oktober 2022:
rhein-neckar.ihk24.de/
event/ 153132828
ANSPRECHPARTNER Dr. Andreas Hildenbrand 06261 9249-900 andreas.hildenbrand@rhein-neckar.ihk24.de
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IHKMagazin Rhein-Neckar 02 | 2022
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