AUS DER IHK
Wie lockt man Kunden in die Innen- städte, hier Weinheim?
IHK-Bezirk mit einer Einwohnerzahl zwischen 10.000 und 50.000, denen die IHK Rhein- Neckar eine Teilnahme angeboten hat, wollen mehr als die Hälfte dieses Angebot nutzen. Erster Schritt in der Zweiburgenstadt Wein- heim war eine Bestandsaufnahme in der City: die einzelnen Geschäfte und ihr Erscheinungs- bild, der Branchenmix, die Attraktivität des öffentlichen Raums sowie Leerstände waren Kriterien. Diese Erkenntnisse wurden mit einem Digitalisierungscheck ergänzt, der die Online-Präsenz der einzelnen Geschäfte, der Stadt sowie der Handels- und Gewerbevereine über Webseiten, soziale Medien, Suchmaschi- nen-Listungen, aber auch Internetshops unter die Lupe nahm. „Unser Engagement kam bei unseren Ansprechpartnern sehr gut an“, so Cyriax. „Die Händler und Gastronomen freuen sich über diese Aktivitäten und nehmen sich viel Zeit, mit uns zu sprechen und uns mitzu- teilen, was sie bewegt, sowohl im negativen als auch im positiven Sinne.“ Gezählt und nach ihrer Bewertung der Innenstadt und ihrer An- gebote befragt wurden zudem 100 bis 120 Pas- santen und nach einem Aufruf in der lokalen Presse konnte man sich außerdem online zur Weinheimer City äußern. „Auf diese Weise ha- ben wir auch Menschen erreicht, die vielleicht gar nicht mehr die Weinheimer Innenstadt be- suchen und die Gründe dafür erfahren“, erklärt der Handelsspezialist dieses Vorgehen. Expertengespräche sind ein weiterer wichti- ger Teil des Portfolios der Innenstadtberater. Gefragt war beispielsweise die Meinung von Christian Mayer, Vorsitzender des Vereins „Lebendiges Weinheim“ und Inhaber eines Blumengeschäfts in der Hauptstraße. Er hält das Innenstadtberatungsprogramm für eine zielführende Idee und hat die Bewerbung für eine Teilnahme von vorneherein unterstützt. „Ich finde es sehr gut, dass unsere Situation nun von Dritten analysiert wird“, nennt er einen der größten Vorteile aus seiner Sicht. „Denn nach so vielen Jahren in einer Stadt ist die Gefahr sehr groß, dass man quasi betriebs- blind wird. Außerdem sorgt diese Initiative für Bewegung in der Stadt und bringt die Stadt, den Gewerbeverein, die IHK und alle anderen Akteure zusammen.“ Auf die Ergebnisse des Innenstadtchecks ist er sehr gespannt. „Nach meinem Gefühl haben wir einen recht guten Branchenmix mit vielen inhabergeführten
E s ist vor allem der wachsende Online- Handel, der in Innenstädten zu rückläu- figen Kundenzahlen und Umsätzen führt – eine Entwicklung, die von der Corona- Pandemie noch massiv beschleunigt wurde. Unterstützung bietet hier das Team In- nenstadtberatung bei der IHK Rhein-Neckar. Vor allem kleinen und mittelgroßen Städten wollen die Experten zur Seite stehen. Das Land Baden- Württemberg fördert diesen Ansatz. Mit der Stadt Weinheim als Pilotprojekt ist das Programm bereits gestartet, das bei der IHK Rhein-Neckar von Timo Cyriax gemeinsam mit Regina Ellenbrecht und André Trendl betreut wird. Auch in Hockenheim, Neckargemünd, Eberbach, Buchen und Mosbach ist das Team bereits aktiv geworden. Von 26 Kommunen im
INNENSTADTBERATUNG
Gemeinsam für eine lebendige City Ihr Ziel: eine starke Innenstadtwirtschaft. Dieses Jahr haben die IHK- Innenstadtberater ihre Arbeit aufgenommen. Mit an Bord sind immer auch die Kommunen, wie das Beispiel aus Weinheim zeigt.
Händler und Gastronomen freuen sich über unseren Besuch und nehmen sich viel Zeit, mit uns zu sprechen und uns mitzuteilen, was sie bewegt“ IHK-Innenstadt- beraterTimoCyriax
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IHKMagazin Rhein-Neckar 03 | 2022
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rhein-neckar.ihk24.de
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