Argumentationsbaukasten: Worte finden - Wirkung zeigen!

Förderung und Organisationen – Strukturen Internationaler Jugendar- beit Internationale Jugendarbeit ist in Deutschland vielfältig verankert – inhaltlich, strukturell und finanziell. Sie wird von einem breiten Netzwerk an Trägern, Programmen und staatlichen Stellen getragen und gefördert. 1.Trägerlandschaft: Internationale Jugendarbeit wird von öffentlichen und freien Trägern umgesetzt – darunter Jugendverbände, kommunale Einrichtungen, Vereine, Fachstellen oder auch Stiftungen. Sie arbeiten oft partnerschaftlich mit Organisationen im Ausland zusammen. Diese Träger- vielfalt sichert eine breite Angebotsstruktur und regio- nale Verankerung – in Städten ebenso wie im ländlichen Raum. 2. Förderstrukturen: Finanzielle Förderung erhält die Internationale Jugend- arbeit aus verschiedenen Quellen: » Bundesmittel – insbesondere über den Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP), dem zentralen Förder - instrument der Kinder- und Jugendhilfe auf Bundes- ebene. Der KJP ermöglicht langfristige Förderung und strukturelle Entwicklung von Trägern, Programmen und Fachstellen – darunter auch die Internationale Jugendarbeit. » Fach- und Förderstellen – wie ConAct – Koordi- nierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugend­ austausch, das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW), das Deutsch-Griechische Jugendwerk (DGJW), das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW), IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V., sowie Tandem – Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch – setzen Bundesmittel operativ um und unterstützen Träger in der Praxis.

Internationale Freiwilligendienste: Freiwilligen- dienste bieten jungen Menschen die Möglichkeit, für mehrere Monate in einem anderen Land zu leben und zu arbeiten. Sie engagieren sich in sozialen, kultu- rellen oder ökologischen Projekten, lernen die Gesell- schaft vor Ort kennen und reflektieren die eigene Rolle darin. Freiwilligendienste fördern Eigenverant- wortung, interkulturelles Lernen, Selbstorganisation und eine kritische Auseinandersetzung mit globalen Fragen. Schüler*innen-Austausch: Schüler*innen-Austausch- programme bieten Jugendlichen die Möglichkeit, für einen längeren Zeitraum – von wenigen Wochen bis hin zu einem ganzen Schuljahr – in einem anderen Land zur Schule zu gehen und in einer Gastfamilie zu leben. Anders als Gruppenformate der Interna- tionalen Jugendarbeit, bei denen mehrere Jugend- liche gemeinsam reisen und in einer festen Gruppe begleitet werden, ist der Schüler*innen-Austausch in der Regel ein individuelles Format. Die Jugendli- chen sind meist alleine in einer Gastfamilie unter- gebracht, nehmen am regulären Schulunterricht teil und tauchen dadurch besonders intensiv in Sprache, Alltag und Kultur des Gastlandes ein. Internationale Seminare, Trainings und Fachkräf- teprogramme: Diese Formate richten sich an junge Menschen, Fachkräfte und Multiplikator*innen. In Workshops, Fortbildungen und Netzwerktreffen geht es um Themen wie Jugendbeteiligung, Antidiskriminie- rung, Umweltgerechtigkeit oder digitale Bildung. Die Teilnehmenden erweitern ihr Wissen, erwerben neue Methoden und treten in den fachlichen Austausch – oft über Landes- und Sprachgrenzen hinweg. Digitale und hybride Formate: Digitale Formate wie virtuelle Jugendbegegnungen, Online-Seminare oder hybride Trainings haben sich insbesondere seit der Corona-Pandemie etabliert. Sie ermöglichen auch jenen Jugendlichen die Teilnahme, die aus finanzi - ellen, familiären oder gesundheitlichen Gründen nicht reisen können. Digitale IJA eröffnet neue Zugänge, fördert Medienkompetenz und schafft innovative Formen des interkulturellen Lernens – jedoch ohne den Anspruch, physische Begegnungen vollständig zu ersetzen.

» Ländermittel – je nach Bundesland bestehen eigene Programme und Anlaufstellen.

» Kommunale Förderungen – etwa durch Jugend­ ämter oder lokale Fonds.

» Europäische und internationale Programme – z. B. JUGEND für Europa – Nationale Agentur für das EU- Programm Erasmus+ Jugend und das Europäische Solidaritätskorps oder bilaterale Programme.

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