03-2015 D

INHALT EDITORIAL

Schon langewünschte ichmir, in der Schweiz eine Freundschaft mit einer Afrikanerin zu pflegen. Aber weder im Quartier, wo mein Mann und ich seit mehr als neun Jahren wohnen, noch in der Kirche hat sich bisher eine Möglichkeit ergeben. Ende letzten Jahres sah ich eines frühen Morgens einen Zügelwagen vor dem Nachbarhaus stehen. Ein paar Tage später erfuhr ich, dass eine Eritreerin mit ihrer Tochter eingezogen sei. So ging ich hin und stellte mich vor. Wir verstanden uns auf Anhieb und fanden zudem heraus, dass wir im gleichen Alter sind. Seither essen wir hin und wieder zusammen oder ich werde zu einer traditionellen eritreischen Kaffeezeremonie eingeladen. Letzthin haben wir ge- meinsam den Geburtstagskuchen für die Tochter ge- backen. Ich geniesse diese Beziehung, die sich lang- sam entwickelt. Es könnte gut sein, dass diese Frau meine Gebetserhörung ist. Obwohl Gott für sie diese Wohnung organisiert hatte, lag es doch an mir, den Kontakt aktiv zu suchen. Im täglichen Leben treffen wir uns nämlich nicht einfach so, obwohl die Woh- nungen nur ein paar Meter voneinander entfernt sind. Dieses Erlebnis aus dem Alltag wurde mir einmal mehr zum Sinnbild für das geheimnisvolle Zusam- menspiel von Gottes Handeln und unseremmensch- lichen Beitrag. Thomas von Aquin (Philosoph und Theologe des Mittelalters) formulierte dies so: „Für Wunder muss man beten, für Veränderungen muss man arbeiten.“ Wenn Sie die Artikel in diesemSAM-Focus lesen, wer- den Sie erkennen, dass die beschriebene Interaktion auch in der Arbeit in Guinea zumTragen kommt. Das Leben und Schaffen der SAM-Mitarbeitenden vor Ort ist geprägt davon, Wunder zu erbeten und sich gleichzeitig aktiv zu engagieren, damit Veränderung möglich wird. Ich wünsche Ihnen interessante und bereichernde Leseminuten, wenn Sie nun in die Artikel rund um die Arbeit der SAM in Guinea eintauchen! WUNDER erbeten – VERÄNDERUNG suchen

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Editorial

Guinea – ein Land mit Potenzial!

Theologische Bildung & Praxis

Medizinische Arbeit & Prävention

Grund- und Berufsbildung

Verbesserung der Lebensgrundlagen

Bewegungsmelder

Finanzpuls

Damaris PETER Öffentlichkeitsarbeit

Impressum

PS: Lesen Sie auf Seite 25, womit man in Guinea Mäuse fängt!

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