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Ab wann ein Zuhause smart ist

Sicher und smart Energie sparen SICHERHEIT

Damit Smart Homes funktionieren, müssen die einzel­ nen Geräte untereinander Daten austauschen können. Dafür braucht es Sensoren, die Informationen aus der Umgebung, wie Temperatur oder Bewegungen, messen, sowie Aktoren, die selbstständig Aktionen ausführen. Das Zusammenspiel von Sensoren und Aktoren ermög­ licht vollautomatisierte Abläufe, die ein Haus „smart“ machen. Der Datenaustausch zwischen den Geräten kann über verschiedene Wege erfolgen: Funkbasierte Systeme wie WLAN sind schnell und günstig zu instal­

Vom intelligenten Thermostat bis zur mitdenkenden Lichtsteuerung – Heim-Automationen liegen im Trend. Wer den Komfort eines Smart Homes genießen will, muss sich allerdings auch gegen Cyberangriffe wappnen. TEXT: MATTHIAS LEHAR

S

tellen Sie sich vor, Sie verlassen Ihr Haus, und die Beleuchtung erlischt von allein, die Heizung de­ aktiviert sich, die Raumtemperatur wird automatisch abgesenkt, und die Jalousien schließen selbstständig. Wenn Sie wieder heimkehren, werden die getroffenen Einstellungen wieder ausgeführt und der gewünsch­ te Zustand von selbst hergestellt. Die Vernetzung von Heimtechnik – also ein Smart Home – ermöglicht sol­ che Vorgänge. Im Smart Home werden diese Abläufe als „Szene“ oder „Routine“ bezeichnet. Diese lassen sich, individuell zugeschnitten, in den Bereichen Kom­ fort, Sicherheit und Energieeffizienz umsetzen. Letzte­ re bewegt angesichts steigender Energiepreise immer mehr Menschen, ihr Zuhause in ein Smart Home zu verwandeln. Inwieweit können Smart-Home-

lieren – kabelgebundene Systeme bieten hin­ gegen mehr Sicherheit gegenüber Hacker:in­ nen: „Wo das Kabel endet, endet auch die potenzielle Cyberattacke. Wenn dieses Netz­ werk wiederum über ein Gateway ans Internet gekoppelt ist, dann gibt es dort eine Angriffs­ fläche“, sagt Jürgen Pannosch. Die größten Schwachstellen in Bezug auf Cyberangriffe im Smart Home sieht der Wis­ senschaftler in unveränderten Standardein­ stellungen, in Technologien, die keine Secu­ rity-Features eingebettet haben, sowie häufig

Smart-Heizungssteuerungen angesehen und je nach Alter und Anzahl der Personen keine bis deutliche Ein­ sparpotenziale festgestellt“, sagt Jürgen Pannosch vom Institut für Computer Engineering an der TU Wien. Dem Fraunhofer-Institut zufolge muss differenziert werden: Geht es um die flächenbezogene Energiekosten­ reduktion, schneiden Einpersonenhaushalte im Altbau tendenziell am besten ab, während Mehrpersonenhaus­ halte im Neubau am wenigsten profitieren. Die smarte Regulierung kann in einem modernen Einfamilienhaus den Heizenergiebedarf um 14 bis 26 Prozent reduzie­ ren. Allein durch die Abwesenheitserkennung konnten in der Simulationsstudie bis zu 24 Prozent Heizenergie eingespart werden. Eine weitere Einsparung bis 7 Pro­ zent wurde durch die Integration einer Wettervorhersa­ ge in das Smart-Home-System erzielt. Fazit: Besonders in Einpersonenhaushalten mit ungünstigen baulichen Rahmenbedingungen sind beträchtliche Einsparpoten­ ziale vorhanden.

im fehlenden Wissen, wie Geräte sicher mit dem Netz verbunden werden. Sind Smart-Home-Systeme jedoch ans Internet gekoppelt – eine weitverbreitete Lösung – steht und fällt die Sicherheit mit den Einstellungen, die zur Absicherung der smarten Geräte und des privaten WLAN vorgenommen werden. Diese Tipps helfen, das Smart Home ein Stück sicherer zu machen: SOFTWARE-UPDATES: Sicherheitsupdates und Aktualisierungen sollten idea­ lerweise automatisch durchgeführt werden. Wenn ein Hersteller keine Updates mehr bereitstellt, sollten Sie die Geräte durch neue Modelle ersetzen. SICHERE PASSWÖRTER: Ändern Sie die vom Hersteller bereitgestellten Stan­ dardpasswörter bei allen Smart-Home-Geräten in si­ chere Passwörter. Das gilt auch für Ihren Router, der die Verbindung zum Internet herstellt. HEIMNETZWERK KONFIGURIEREN : Trennen Sie Ihre Smart-Home-Geräte via Netzwerkseg­ mentierung vom privaten WLAN, an dem auch andere Computer angeschlossen sind. Sofern kein Bedarf be­ steht, sollten Smart-Home-Schnittstellen nicht aus dem Internet erreichbar sein. °

Systeme tatsächlich den Energiever­ brauch zu Hause reduzieren? „Das deutsche Fraunhofer-Institut hat sich

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