Minizine Kanadas First Nations

Spannende, abwechslungsreiche und authentische Begegnungen mit der indigenen Kultur Kanadas

360° NORD AMERIKA – Reisen, Natur und Gesellschaft Special 2/2024 360grad-travel.club

360°

Kanadas First Nations Authentische Begegnungen mit indigener Kultur

DAS ORIGINALE ORIGINAL Zertifizierte authentische Erlebnisse NORDLICHTER Mit den Augen der Locals sehen ROADTRIPS Auf den Spuren indigener Geschichte WILDLIFE-ABENTEUER Neue Perspektiven auf einzigartige Natur

D,A, Europa: 4,50€ Schweiz: 6,50CHF

ISBN 978-3-96855-559-1

9 783968 555591

Baffin Bay

KANADA

NUNAVUT

NORTHWEST TERRITORIES

Iqaluit

YUKON

Yellowknife

Whitehorse

Hudson Bay

BRITISH COLUMBIA

SASKATCHEWAN

NEWFOUNDLAND & LABRADOR

ALBERTA

QUÉBEC

MANITOBA

Edmonton

ONTARIO

Regina

Winnipeg

Victoria

St. John's

Québec

1 2 3 Charlottetown Fredericton

Ottawa

USA

Toronto

Halifax

1 NEW BRUNSWICK 2 PRINCE EDWARD ISLAND 3 NOVA SCOTIA

2

Atlantic Ocean

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Völker Besucher ein. Wer teilnimmt, wird nicht nur durch das einzigartige Erlebnis, sondern auch mit ihrem Spirit, ihrer Sanft- mut und ihrer Weisheit reich beschenkt.

inspirierend, kraftvoll, friedlich – die indi- genen Kulturen Kanadas leben seit Jahr- tausenden in Harmonie mit der Natur. Und sie bereiten seit jeher ihren Gästen ein warmes Willkommen mit Gesang, Geschenken und Zeremonien. Wer nach Kanada reist, der kann der Kultur der First Nations hautnah begeg- nen und beeindruckende, erfüllende und authentische Erfahrungen sammeln. Denn die indigenen Völker laden die Welt mit offenen Armen ein, sich mit ihrer Lebens- weise, ihrem Wissen und den Traditio- nen vertraut zu machen – auf einmaligen Erlebnistouren und Abenteuern, die den Blick auf die Welt verändern werden. Die Auswahl an Abenteuern ist groß: Zu rund 170 Erlebnissen in ganz Kanada laden die über 100 unterschiedlichen indigenen

Eine spannende und abwechslungsreiche Auswahl von authentischen und zertifi- zierten Begegnungen mit der indigenen Kultur Kanadas stellen wir Ihnen in die- sem Heft vor. Authentische Erlebnisse mit erfahrenen Guides in der Natur, neue Pers- pektiven auf Kanadas Tierwelt, Begegnun- gen mit starken indigenen Frauen bis hin zu kulinarischen Erlebnissen erwarten Sie auf insgesamt 48 Seiten. Viel Lesespaß und Vorfreude auf Kanada mit den Augen der indigenen Bevölkerung wünscht

Ihre Redaktion von 360° NordAmerika

Inhalt |

Indigenes Kanada

Northwest Territories

4 D as originale Original: Zertifizierte Erlebnisse 8 M ehr als Wildlife-Abenteuer: Neue Perspektiven auf Kanadas Tierwelt 14 T eilen, heilen, Berge bewegen: Unterwegs mit starken Frauen 18 W arrior Woman: Interview mit Matricia Bauer Québec 20 K unst, Kultur und Kulinarik Atlantik Kanada

38 D ie Aurora Borealis mit den

Augen der Ureinwohner erleben

Nunavut

42 A benteuer am Polarkreis 46 B ei Anruf Action: Interview mit Ted Irniq

24 V on den Mi‘kmaq bis zu den

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Inuit: Authentische Erlebnisse in Atlantik Kanada

Alberta

30 R oadtrippin‘ durch die Geschichte Albertas: Auf den Spuren der Métis, Cree und Blackfoot 34 A uf kosmologischen Pfaden wandeln

Mehr zu indigenem Tourismus in Kanada: destinationindigenous.ca

Impressum 360° NordAmerika – Special 2/2024 Kanadas First Nations Dieses Special erscheint in Kooperation mit Destination Canada als Sonderpublikation. Verlag: 360° medien | Nachtigallenweg 1 | 40822 Mettmann | Tel.: +49 2104 5063-100 | E-Mail: info@360grad-medien.de | redaktion@360grad-medien.de | www.360grad-travel.club ISBN: 978-3-96855-559-1 Preis: 4,50 € Bildnachweise: Adam Hill S. 38; Adam Pisani S. 40u; Artur Stanisz S. 42/43o; Barrett & MacKay Photo S. 24/25; Bird’s Eye Inc. S. 26u; Bon- jour Québec S. 20, 21, 22o, 23o li, 23o re; Bonjour Québec | Stephne Audet S. 22u re; Bonjour Québec | Mathieu Dupuis S. 22 u li; Chase Te- ron S. 8o; Destination BC | Steve Ogle S. 9o; Destination Canada S. 13,

15u, 16o, 18-19, 27o, 43, 44, 46u, 47u; Destination Canada | Marc Loi- selle S. 11; Destination Canada | Colin Way S. 14; Destination Canada | Jay R. McDonald S. 12; Destination Canada | Kamil Bialous S. 4-7; Destination Canada | Matthew Bailey S. 15o; Cape Breton Association S. 27u; Helga Himer Firla S. 17u; Indigenous Tourism Canada S. 26o; Jason van Bruggen S. 47o; Jennifer Latuperisa-Andresen S. 46o; Jen- ny Wong S. 8u, 9u, 10; kaasgross S. 17o; North of 60 Aurora Adventures S. 41mi, 41u; NWT Tourism S. 39; Tourism | Angela Gzowski S. 41o; NWT Tourism | George Fischer S. 40o; Terres en Vues | Mario Faubert S. 23u; Tourism Nova Scotia | FliteLab S. 28o; Tourism PEI S. 28u, 29; Travel Alberta S. 1, 30o, 30u, 32u re, 33u, 34/35; Travel Alberta | Jay R. McDonald S. 32o, 32u li, 36o, 36u, 37o; Travel Alberta | Keemera Ltd. S. 31u; Travel Alberta | Sameet Ahmed S. 31o; Travel Manitoba S. 16u

Das originale Original Zertifizierte Erlebnisse fördern echte Verbindungen zwischen Besuchern und indigenen Gemeinden

Autor: Zane Buchanan

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E s ist kurz vor Mittag, in der Woche vor der Sonnen- wende. In einem Land mit scheinbar endlosem Sonnenlicht ist die Zeit, wie ich sie kannte, allerdings un- bedeutend. Ich sitze auf den Resten einer alten Rot-Zeder am Ufer des ehemaligen Haida-Dorfes Xayana auf Maude Island. Die Wellen des Pazifiks tragen unglaub- lich saubere Luft bis in das üppige Blät- terdach des borealen Waldes. An diesem

Der Totempfahl – stiller Wächter und Geschichtenerzähler

Ort unvergleichlicher Stille betrachte ich die hoch aufragenden Bäume, deren rie- sige Stämme die Geschichten von Gene- rationen umfassen. Ein 14 Meter hoher Totempfahl bewacht die verlassene Insel wie ein stiller Wächter. Er wurde erst kürzlich zum Gedenken an den Häuptling der Kaay'ahl Laanas, Wat- son Price, aufgestellt und ist der einzige Hinweis auf menschliche Besiedlung in Xayana. Er ähnelt den vielen verwitterten Totempfählen, die ich in den Tagen zuvor in

Skidegate und Massett gesehen habe. Über- all auf Haida Gwaii erheben sich majestä- tisch Totempfähle mit kunstvollen Schnit- zereien – jeder erzählt eine Geschichte von Vorfahren, Geistern und der tiefen Verbin- dung zwischen Mensch und Natur. Die Totems sind keine leblosen Statuen, sondern lebendige Erzählungen, ins Wesen des Landes eingraviert. Auch auf Haida Gwaii verschmelzen wie in vielen anderen indigenen Gebieten Vergangen- heit und Gegenwart nahtlos und schaffen ein spürbares Gefühl der Zeitlosigkeit. Die Stimmen der Ältesten scheinen im Rascheln der Blätter und dem Lärm der Schnitzhütten zu verweilen. Das Land selbst ist ein Hüter von Geschichten, ein stiller Zeuge der Widerstandsfähigkeit und Weisheit eines Volkes, das seit Jahr- tausenden in Harmonie mit der Natur lebt. Die Erfahrungen, die Besucher in dieser Umgebung machen können, lassen sich mit einem Wort beschreiben: authentisch. Ein Begriff, der so einfach im Konzept ist, und doch so schwer zu finden. In einer Ära der Globalisierung und wachsender Bemühungen zur Wiederbe- lebung indigener Kultur ist die Authenti-

Jeder Pfahl wird mit kunstvollen Schnitzereien verziert.

zität im indigenen Tourismus eine nicht zu unterschätzende Kraft. Wenn indigene Angebote den kulturellen Reichtum der indigenen Völker respektieren, werden echte Verbindungen geschaffen, die dazu beitragen, gemeinsam Verantwortung für den Erhalt der indigenen Kultur zu über- nehmen. Auf Haida Gwaii ist die Authen- tizität der von Indigenen geführten Ange- bote deutlich zu spüren. Die einzigartigen Erlebnisse bieten Reisenden berührende

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Auf Haida Gwaii leben die Einheimischen in Harmo- nie mit der Natur.

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Wer authentische Erlebnisse mit den First Nations sucht, folgt erfahrenen Guides in die Natur.

und auch lehrreiche Erfahrungen und tra- gen dazu bei, die wirtschaftliche Autono- mie des Landes, das die Haida seit jeher bewohnen, wiederherzustellen. Dabei geht die Bedeutung der Angebote weit über das Geschäft hinaus: Die indigenen Unternehmen tragen dazu bei, die Kultur und Sprache der Ureinwohner zu bewah- ren und Probleme der Gemeinschaft zu bewältigen.

Mit dieser Philosophie im Hinterkopf entwickelte die Indigenous Tourism Association of Canada (ITAC) im Jahr 2021 The Original Original, eine Aus- zeichnung für authentische Erlebnisse. Das Logo symbolisiert die Erde und den jeweiligen Lebenszyklus ihrer Bewoh- ner. Im Zentrum dieser Kreise befindet sich ein Feuersymbol mit einer einzigen Flamme, die in drei Teile unterteilt ist. Diese repräsentiert die drei Gruppen der indigenen Völker Kanadas: First Nations, Métis und Inuit. Die Auszeichnung ist ein Gütesiegel, ein effektives Werkzeug, mit dessen Hilfe Besucher authentische indigene Erlebnisse in Kanada identifizieren kön- nen, also Angebote, von denen indigene Gemeinden und Familien profitieren. Und es garantiert nicht nur die Legiti- mität eines Anbieters, sondern ermutigt Reisende auch dazu, sich aktiv über die Gebiete, die sie erkunden möchten, zu informieren.

Das „The Original Original“- Logo kennzeichnet authentische indigene Erlebnisse.

Die Ältesten der Haida teilen ihr über Jahrtau- sende weitergegebenes Wissen.

Indem das Programm echte Verbindun- gen zwischen Besuchern und indigenen Gemeinschaften fördert, stellt es sicher, dass die kulturelle Integrität respektiert und für kommende Generationen erhal- ten wird. Mit der sich ständig weiterent- wickelnden Tourismuslandschaft spielen Initiativen wie diese eine entscheidende Rolle bei der Förderung eines harmoni- schen Miteinanders und der Bewahrung von Kultur. Diese verantwortungsvolle Destinationsentwicklung ist in Kanada in Gemeinden wie Haida Gwaii und an vielen anderen Orten des Ahornlands deutlich sichtbar. In der Stille der Landschaft an der rauen Haida-Küstenlinie entfaltet diese Kul- tur ihren Reichtum direkt vor meinen Augen. Eine Kultur, in der Tradition und Moderne im Gleichgewicht sind, und die berührende Beziehungen schaffen kann. Ich bin nicht nur überwältigt von der Schönheit der Landschaft, sondern habe auch eine echte Verbindung zur Haida- Gemeinschaft geknüpft, die tief in meine

Seele vorgedrungen ist. Ich bin über die Brücke gegangen, die eine uralte Kluft zwischen Reisenden und indigenen Völ- kern schließt.

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Das Markenzeichen der Inseln: Unberührte Natur und absolute Stille

Mehr als Wildlife-Abenteuer Indigene Gastgeber öffnen neue Perspektiven auf Kanadas Tierwelt

B isons waren einst eine le- benswichtige Nahrungs- quelle für die indigenen Völker Kanadas und spielten in den kul- turellen Traditionen eine zentrale Rolle. Dass sie fast ausgestorben waren, hat die Identität der Ureinwohner schwer er- schüttert. Ihre Neuansiedlung auf dem Gebiet der Métis in Saskatchewan war ein bewegender Moment für die indige- nen Gemeinschaften und ein Schritt in Richtung Versöhnung. Aber nicht nur Bi- sons, auch Wale, Bären, Adler oder Wölfe sind mit dem Leben und der Spiritualität der indigenen Völker verbunden. Fast

Bären in freier Natur zu beobachten, ist ein atem- beraubendes Erlebnis.

jede Tierart findet sich in einer Legende wieder. Wer die tiefe Verbundenheit der indigenen Gemeinschaften mit der Tierwelt erleben möchte, der begleitet sie am besten auf einer geführten Tour. BÄREN Bären werden von den Ureinwohnern Kanadas seit jeher verehrt. Obwohl die Legenden von Stamm zu Stamm variieren, verkörpert der Bär Stärke und Mut. Oft wird er als Heiler oder Beschützer gese- hen. Die folgenden Orte in Kanada sind die besten Spots für alle, die besondere Begegnungen mit Bären suchen.

Der Kermode-Bär ist auch als Geisterbär bekannt.

BRITISH COLUMBIA:

Spirit Bear Lodge Im traditionellen Territorium der Kitasoo/ Xai’xais First Nation findet sich die Spirit Bear Lodge. Gäste erleben hier den größ- ten intakten gemäßigten Regenwald der Welt. In diesem artenreichen Gebiet leben unter anderem die legendären Kermode- Bären, eine seltene, weiße Variante des Schwarzbären, auch „Geisterbär“ genannt.

Mit indigenen Führern tauchen Besucher in die Welt der Legenden und Geschich- ten ein und beobachten neben Bären auch Wale, Delfine und Seelöwen. Klahoose Wilderness Resort An der zerklüfteten Küste British Colum- bias liegt das Klahoose Wilderness Resort, das nur per Boot oder Wasserflugzeug erreichbar ist. Die Klahoose First Nation, auch toq qaymlxw (Klahoose) People genannt, bietet Bären- und Walbeobach- tungstouren und gibt dabei Einblicke in ihre Kultur. Im Spätsommer und Früh- herbst können Besucher beobachten, wie Grizzlybären im Toba Inlet Lachse fangen. Sea Wolf Adventures In der Nähe von Port McNeill versammeln sich am Xakwikan (Thompson Sound) die Grizzlybären. Wer mit Sea Wolf Adventu- res unterwegs ist, lernt von den vier Stäm- men der Kingcome People, welche bedeu- tende Rolle die Tierwelt für sie spielt. Bei den Ausflügen per Boot können neben Grizzlybären auch Wale, Delfine, Adler und andere Wildtiere gesichtet werden. Homalco Tours Die Xwémalhkwu (Homalco) First Nation bietet ganztägige Touren in ihrem tradi- tionellen Stammesgebiet an. Mitte August können Besucher etwa Grizzlybären beobachten, die sich in der Orford Bay am Rande des Great Bear Rainforest von Lachsen ernähren. Knight Inlet Lodge Inmitten des Great Bear Rainforest liegt die Knight Inlet Lodge, die nur per Was- serflugzeug erreichbar ist. Die im West- küstenstil gestaltete, schwimmende Lodge ist perfekter Ausgangspunkt für Bärensichtungen, besonders im Herbst zur Lachswanderung, sowie Touren zur Beobachtung von Meerestieren. k’awat’si Tours Auf Vancouver Island nahe Port Hardy bietet k’awat’si Tours die Möglichkeit, nicht nur Bären, sondern auch Adler, Wölfe, Wale, Schweinswale, Otter und

Schwarzbären sind in British Columbia zahlreich beheimatet.

Vögel zu sehen. Indigene Guides teilen ihre Kultur, Geschichte und Traditionen. Besucher erleben die schnellsten befahr- baren Gezeitenstromschnellen der Welt und übernachten im Kwa’lilas Hotel der Gwa’sala Nakwaxda’xw First Nation.

MANITOBA:

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Beyond Boreal Expeditions In Churchill, Manitoba, der Eisbären- Hauptstadt der Welt, herrschen in den Monaten Oktober und November beste Bedingungen für die Beobachtung von Eisbären. Beyond Boreal Expeditions ermöglicht naturnahe Touren mit Fokus auf Fotografie in kleinen Gruppen. Neben eintägigen Touren können auch Touren bis zu fünf Tagen gebucht werden. Die Eis- bären stehen im Winter im Fokus, eben- so wie Polarlichter, im Sommer können Vögel und Belugawale gesichtet werden.

Churchill in Manitoba ist der beste Ort der Welt, um Eisbären zu begegnen.

WALE Wale sind ein häufig verwendetes Sym- bol auf Totems in Küstengemeinden. Sie symbolisieren Familie, Gemeinschaft und Schutz. Folgende indigene Anbieter nehmen Gäste mit zu beeindruckenden Begegnungen.

West Coast Expeditions Ein Wilderness Basecamp im Gebiet der Kyuquot (Ka:’yu:’k’t’h’)/ Checleset (Che:k:tles7et’h’) First Nations bietet eine perfekte Lage für mehrtägige Kajakaben- teuer. Beim Paddeln durch den Kyuquot Sound, die Checleset Bay, die Bunsby Islands und die Brooks Peninsula können Abenteurer nicht nur Orcas und Buckel- wale sehen, sondern auch Seeotter, Fisch- adler, Adler und Papageientaucher. Sidney Whale Watching Dieses familiengeführte Unternehmen in Sidney bringt Gäste mit offenen Booten auf die ruhigen Gewässer der Salish Sea, um Orcas, Buckelwale, Grauwale, Delfine, Seelöwen und andere Meeresbewohner zu beobachten. Die Gewässer der Region beherbergen über 80 Orcas, sodass beein- druckende Walbeobachtungen zum Alltag gehören.

BRITISH COLUMBIA:

Haida Style Expeditions Nach der Haida-Legende gehört Sgaana xaaydagaay, der Killerwal, zu den mäch- tigsten Meeresbewohnern. Killerwale gelten als übernatürliche Wesen, die die Unterwelt, also das Meer und alles dar- in, beherrschen. Haida Style Expeditions will Gästen nicht nur Walbeobachtungen ermöglichen, sondern auch ihre Legenden und die Bedeutung ihrer Totems näher- bringen.

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In den Gewässern der Salish Sea sind viele Orcas zu Hause.

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Bei einer Walbeobach- tungstour kommt man den gigantischen Meeres- bewohnern mit etwas Glück ganz nah.

Coastal Rainforest Safaris Wer einen Tag mit der Beobachtung von Walen und auch Seeottern vor der nördli- chen Küste Vancouver Islands verbringen möchte, ist bei Coastal Rainforest Safaris in Port Hardy richtig. Buckelwale, Orcas, Schweinswale, Pazifische Weißseitendelfi- ne, Stellersche Seelöwen, Seeotter, Weiß- kopfseeadler und eine Vielzahl von Seevö- geln können auf einer fünfstündigen Tour in den Gewässern der Kwakwaka'wakw First Nations gesichtet werden.

während der Touren ihre Kenntnisse über die Wale und ihre Kultur.

Mer et Monde Écotours Seit über 20 Jahren bietet Mer et Monde Écotours geführte Kajak- und Stand-Up- Paddleboard-Touren an. Auf einer Tagestour können Gäste Blau-, Finn- und Zwergwale, Belugas, Robben und Seevögel beobachten. Mit Hilfe eines Hydrophons können sie sogar den Walgesängen lauschen.

NUNAVUT:

QUÉBEC:

Arctic Bay Adventures Auf Baffin Island teilen lokale Inuit-Guides von Arctic Bay Adventures ihr umfassen- des Wissen über Land und Meer sowie ihre Kultur in einem weltweit einzigarti- gen mehrtägigen Erlebnis. Während des Campings in Zelten oder Iglus am Packeis- rand lassen sich mit etwas Glück nicht nur Narwale, sondern auch Robben, Vögel und möglicherweise sogar Eisbären blicken.

Essipit Cruises Aufgrund des Nahrungsreichtums gilt der Sankt-Lorenz-Strom in Québec als einer der weltbesten Orte für Walbeob- achtung. 13 Walarten tummeln sich in seinen Gewässern – darunter der Blauwal, das größte Tier der Welt. Essispit Cruises ermöglicht Walbeobachtung vom Zodiac- Boot aus. Erfahrene Kapitäne übermitteln

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In Alberta trifft man so- gar auf die sehr seltenen weißen Bisons.

BISONS Einst gab es mehrere zehn Millionen Bisons, die für das tägliche Leben und die Kultur vieler indigener Völker von großer Bedeutung waren. In den späten 1800er Jahren wurden sie an den Rand des Aus- sterbens gebracht, aber heute kann man ihnen an mehreren Orten im Ahornland wieder begegnen.

sie auf die dort lebenden Waldbisons und Präriebisons und lernen ihre kulturelle Bedeutung an jenem Ort kennen, an dem sie vor der Ausrottung bewahrt wurden.

SASKATCHEWAN:

Wanuskewin Heritage Park Der Wanuskewin Heritage Park in der Nähe von Saskatoon war über 6.400 Jahre lang ein Treffpunkt der indigenen Völker der nordamerikanischen Prärie. Besucher können dort nicht nur die wieder ange- siedelten Bisons beobachten, sondern auf Touren im und um den Park mehr über die Kultur und die Bewohner dieser Region erfahren.

ALBERTA:

Métis Crossing 120 Kilometer nordöstlich von Edmonton liegt Métis Crossing, ein kulturell bedeu- tungsvoller Ort der Métis. Der Wildpark Visions, Hopes and Dreams bietet die Möglichkeit, weiße Bisons zu sehen. Diese äußerst seltene Art gilt bei vielen indige- nen Völkern als heilig. Talking Rock Tours Auf privaten Touren in kleinen Gruppen erkunden Gäste mit Talking Rock Tours den Elk Island National Park. Dabei treffen

NORTHWEST TERRITORIES:

Bucket List Tours Die weltweit größten freilebenden Bison- herden befinden sich im Norden Kanadas. Bucket List Tours in Yellowknife bietet vier- bis sechsstündige Fahrten zu den Bisons und anderen Tieren.

ADLER Der Adler ist für viele indigene Völker heilig, weil er in der Nähe des Schöpfers fliegt. Er symbolisiert Respekt, Ehre, Stär- ke, Mut und Weisheit und eine Adlerfeder ist ein heiliges Geschenk, das man sich verdienen muss. An diesen Orten in Kana- da können Besucher den Tieren und ihren Legenden näherkommen.

arrangiert außerdem Gros Mornes erste indigene Kulturtour. Im hoteleigenen Kay- ak Café können Gäste vor oder nach einer Tour lokal gerösteten Kaffee und Gebäck genießen. Four Seasons Tours Wer Weißkopfseeadler aus nächster Nähe sehen und fotografieren möchte, ist auf einer Weißkopfseeadler-Tour mit Four Seasons Tours in Cox’s Cove richtig. Die Touren konzentrieren sich speziell auf die Fotografie von Weißkopfseeadlern, gesich- tet werden aber häufig auch Elche, Fisch- adler, Wale, Rotfüchse und andere Tiere.

NEUFUNDLAND UND LABRADOR:

Wild Gros Morne Adler, Wale, Delfine, Robben und atem- beraubende Landschaften erwarten Besu- cher beim Kajakfahren im Gros Morne Nationalpark mit Wild Gros Morne. Mit kundigen, indigenen Guides, die sich in der Gegend und der dort lebenden Tier- welt bestens auskennen, geht es zu ver- steckten Buchten und Wasserfällen. Im Sommer werden auch Bootstouren, Wan- derungen, kulinarische Erlebnisse und Stand-Up-Paddling angeboten. Gros Morne Adventures Mit seiner Lage direkt am Strand inmit- ten des Gros Morne Nationalparks bie- tet Gros Morne Adventures die perfekte Unterkunft für Wander-, Kajak-, Paddel- board- und Zodiac-Abenteuertouren. Auf den Touren in der Bonne Bay sind Adler häufig zu sehen – aber auch andere wild- lebende Tiere. Gros Morne Adventures

SASKATCHEWAN:

Aski Holistic Adventures Das Saskatchewan River Delta ist ein riesi- ges und wunderschönes Gebiet. Als eines der wichtigsten Feuchtgebiete Kanadas beherbergt es eine Vielzahl von Tieren und Vögeln, darunter auch Weißkopfseeadler. Weit entfernt vom modernen Leben führt Michela Carriére, Cree-Métis Guide und Besitzerin von Aski Holistic Adventures, auf maßgeschneiderten Abenteuer- und Naturtouren Gäste durch diese Region. Kanufahrten mit Voyageur-Kanus, Natur- therapie, Wandern, Medizinwanderungen, Tipi-Camping und kulturelle Erlebnisse machen den Sommer unvergesslich. Im Winter bietet sie Wandern, Schneeschuh- touren und Fatbike-Touren an.

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Der Adler gilt bei den indigenen Völkern als heilig.

Teilen, heilen, Berge bewegen Unterwegs mit starken Frauen zu authentischen indigenen Erlebnissen

A uf einem schneebedeck- ten Weg in den Kanadi- schen Rocky Mountains in Alberta in der Nähe von Canmore zeigt Brenda Holder auf Spuren im Schnee und ermutigt ihre Gäste, diese zu identifizieren. Brenda ist die Besitzerin von Mahikan Trails in Jasper und wer mit ihr unterwegs ist, dem werden besonders intensive Erfahrungen in der Natur ge- boten. Im Fokus ist dabei immer die indi- gene Kultur, ihre Traditionen, Geschichte und das seit Generationen überlieferte Wissen der indigenen Gemeinschaften. Früher waren die indigenen Gemein- schaften vom Tourismus weitgehend ausgeschlossen. Doch Frauen wie Brenda

Brenda Holder, Mahikan Trails, teilt ihr Wissen über die Natur gerne mit Gästen.

Holder tragen dazu bei, dass indigene Erlebnisse mehr in den Fokus rücken und indigene Anbieter eine zentrale Rolle spielen, wenn es um authentische touris- tische Erfahrungen geht. Rund ein Drittel der indigenen Unternehmen in Kanada gehört Frauen, die ihre Kultur bewahren und die Versöhnung fördern. Brenda Holder, die aus einer Cree/Iro- quois Métis-Familie der Kwarakwante in Jasper stammt, präsentiert auf ihren Tou- ren deshalb nicht nur atemberaubende Ausblicke auf die Rockies und die Prä- rie und teilt ihr Wissen über die Natur, sondern erzählt auch Geschichten. Vom Überleben und der Hoffnung. Von ihrer Familie und ihrer Gemeinschaft. Geschichten, die die Augen öffnen und neue Perspektiven zeigen.

Reiten, Bogenschießen, Schneeschuhwandern: das alles ist bei Tracey Klettl in Jasper möglich.

Michela Carriere von Aski Holistic Adventures glaubt an die heilende Wirkung der Natur.

Tracey Klettl ist Nachfahrin der Cree und Mohawk aus dem Gebiet des heutigen Jasper-Nationalparks. Sie gehört einer Familie von Métis-Jägern und Führern an und teilt ihr Wissen sowie ihre Verbun- denheit mit dem Land auf der Painted Warriors Ranch in der Nähe von Sundre in Alberta. Auf der Ranch können Besu- cher bei zahlreichen Aktivitäten die indi- gene Kultur kennenlernen: Bogenschie- ßen, Reiten und Schneeschuhwandern stehen ebenso auf dem Programm wie Storytelling, bei dem die Gemeinschaf- ten ihre Geschichte und ihre Traditionen überliefern. Mitten in der Wildnis von Saskatchewan lebt Michela Carriere, eine Kräutersamm- lerin der Cree. Sie gründete Aski Holistic Adventures, das Abenteuer im Delta des Saskatchewan River anbietet. Michela glaubt an die Kraft der Natur: „Meine Philosophie ist, dass die Natur heilt, und ich möchte Menschen wieder mit ihr verbinden.“ Ihre maßgeschneiderten Erlebnisse umfassen Kräuterwanderun- gen, geführte Kanutouren, Naturtherapie- Workshops, Schneeschuhwanderungen und Zelten in Tipis.

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Candace Campo bietet bei ihren Touren in die Natur authentische Einblicke in die Lebensweise der First Nations der Westküste.

Eines der berühmtesten indigenen Res- taurants, das Feast Café Bistro in Win- nipeg in Manitoba, gehört einer Frau mit Leidenschaft für gutes Essen und Gemeinschaft: Christa Bruneau-Guenther aus der Peguis First Nation. Ihre Gerichte sind inspiriert von ihrer Kultur und ihrem Land. Auf die Teller zaubert Christa tradi- tionelle Speisen mit modernem Touch, die mit Geschichten serviert werden, die die Herzen ihrer Gäste berühren.

Seit 2002 bietet Candace Campo, die Gründerin von Talaysay Tours, kulturelle Erfahrungen in den Gebieten Vancouver, Squamish und an der Sunshine Coast von British Columbia an. Candace ist Mitglied der Shíshálh Nation und verdankt den größten Teil ihres Wissens ihren Eltern und den Ältesten ihrer Heimatgemeinde Sechelt. Bei ihren Outdoor-Touren ermög- licht sie authentische Erlebnisse in der atemberaubenden Natur der Westküste und Einblicke in die indigenen Gemein- schaften British Columbias. Chefköchin Tammy Maki hat mit dem Raven Rising einen Ort geschaffen, an dem sie sich wieder mit ihrer Saulteaux Ojibwe kwe-Kultur verbinden kann. Das Geschäft für Gourmet-Schokolade in Sud- bury in Ontario ist einzigartig, denn Maki lässt in jedes einzelne ihrer Rezepte tra- ditionelle indigene Zutaten einfließen. Als Kind wurde sie durch den „Sixties Scoop“, der es den kanadischen Behörden erlaub- te, indigene Kinder gegen den Willen ihrer Eltern aus ihren Familien zu reißen und zur Adoption durch weiße Familien freizugeben, ihrer Kultur und Sprache beraubt. Das Raven Rising bietet ihr heute die Möglichkeit, zu ihrer Kultur zurückzu- finden, mit traditionellen Zutaten zu expe- rimentieren und ihr indigenes Erbe neu zu entdecken und mit anderen zu teilen.

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Im Feast Café Bistro ver- wöhnt Christa Bruneau- Guenther mit traditio- nellen Speisen – modern inspiriert.

Auch Inez Cook wurde im Rahmen des Sixties Scoop als Kind von ihrer Familie getrennt. Sie gehört der Nuxalk Nation an und es war ein langer Weg für sie, die Bräuche ihrer Gemeinschaft zu erlernen und sich wieder mit der indigenen Kultur zu verbinden. Heute feiert sie ihre Wur- zeln in ihrem Restaurant Salmon n' Ban- nock, dem einzigen indigenen Restaurant in Vancouver. In intimer Atmosphäre kre- iert Inez für ihre Gäste ein außergewöhn- liches kulinarisches Erlebnis, während der Duft von frisch gebackenem Bannock durch die Luft schwebt. Inez verknüpft traditionelle Gerichte und Zutaten mit modernen Elementen und lässt ihre Gäste dabei tief in die indigene Lebensweise ein- tauchen. Matricia Bauer, Sängerin, Trommlerin und Geschichtenerzählerin, teilt ihre indigene Herkunft im Jasper Nationalpark. Sie ist Mitglied der Cree und ihr traditioneller Name Isko-achitaw waciy bedeutet so viel wie: Die Frau, die Berge bewegt. Mit ihrer Tochter Mackenzie führt sie Warrior Women, eines der bekanntesten indigenen Tourismusunternehmen in Kanada. War- rior Women bietet Trommelshows und zweieinhalbstündige Fireside Chats sowie

Inez Cook führt mit dem Salmon n' Bannock das einzige indigene Restau- rant in Vancouver.

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in den wärmeren Monaten den Wapakwa- nis Plant Walk, der Informationen zu den heilenden Kräften der Pflanzen und Bäu- me im Nationalpark und den Kräutern der indigenen Küche vermittelt.

Das Geheimnis guter Schokolade: Tammy Maki fügt jeder Rezeptur tradi- tionelle indigene Zutaten hinzu.

Warrior Woman Interview mit Matricia Bauer

Autorin: Jennifer Latuperisa-Andresen

D er traditionelle Name von Matricia Bauer ist Isko- achitaw waciy, was so viel bedeutet wie „die, die Berge versetzt“. Sie ist Reiseleiterin, Sängerin, Trommle- rin, Rednerin und Künstlerin und wird nicht mü de, ihre Kultur weiterzugeben.

Beim sogenannten Firesite Chat dürfen alle Fragen gestellt werden. Matricia erklärt gerne ihre Kultur, …

Matricia, du nennst dich selbst Warrior Woman. Welche Bedeutung hat das? Ja, ich nenne mich selbst Warrior Woman. Ich bezeichne mich selbst als Kriegerin. Traditionell gesehen ist das jemand, der sich für das Volk einsetzt. Mein erster Schritt darin bestand, für mich selbst einzustehen und meine Kul- tur zurü ckzufordern. Und jetzt bin ich an einem Punkt, an dem ich meine Arbeit genieße. Ich biete vier indigene Erleb- nisse in Jasper an, die Urlauber mit dem Land, den Leuten und der indigenen Kul- tur verbinden. Und sie ermöglichen es mir, meine Geschichte zu erzählen. Du bietest beispielsweise ein Tee-Erleb- nis an? Was genau erwartet deine Gäste? In der indigenen Kultur gibt es ein schönes Tee-Erlebnis, das oft viele Stun- den dauert. Es ist eine besondere Art und Weise, sich mit den Menschen und den Pflanzen zu verbinden. Getrunken wird ein Kräutertee. Das Ziehenlassen dauert normalerweise acht bis zehn Minuten. Es braucht also Vorbereitung und Zeit. Und das ist eine gute Gelegenheit, die medizi- nischen Vorteile der Pflanzen zu erklä ren. Die meisten der Pflanzen stammen aus der Region und werden wild geerntet. Sie

… aber scheut sich auch nicht, von dem Trauma ihres Volkes zu sprechen.

haben Eigenschaften, die für uns gesund sind. Manchmal sind sie antibakteriell oder antimikrobiell, manchmal enthalten sie Mineralien oder Vitamine. Wenn du sie mischst oder probierst, kannst du die Flora schmecken und die einheimische Kü che kennenlernen. Und auch einen wichtigen Teil deiner Kultur? Ja, es erklärt sogar ein bisschen unsere Schöpfungsgeschichte: Als die Sternen- frau auf die Erde fiel, hat sie nach den Wurzeln des heiligen Baums gegrif- fen. Und so brachte sie all die Samen mit, die wir heute sehen. Es geht auch darum, die weibliche Geschichte, die Schöpfungsgeschichte und die Wurzeln, die Frauen setzen, zu ehren. Und indem wir diese Geschichten erzählen, können die Menschen sehen, wie schön unsere Kultur ist. Ich glaube, wenn die Menschen anfangen zu lernen, werden sie von unse- rer Geschichte überwältigt. Wir leben schon seit 10.000 Jahren in Nordamerika. Damals waren wir freundlich. Damals blühten wir als Volk auf. Ich glaube, wir müssen uns auf irgendeine Art und Wei-

Wer mit ihr spazieren geht, lernt den National- park mit ganz anderen Augen kennen.

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se auf Teile dieser Geschichte besinnen und über die negative Geschichte der Kolonisierung hinauswachsen.

Eine Teereise in die heilende Kräuterwelt.

Kunst, Kultur und Kulinarik An diesen besonderen Orten öffnen die First Nations in Québec ihre Türen für Gäste

I n der Provinz Québec sind zehn verschiedene First Nations und vielfältige Inuit-Gemeinschaften zu Hause. Sie alle zelebrieren ihre Tra- ditionen und Besucher können bei ver- schiedenen Aktivitäten die Kultur und die Bräuche der Ureinwohner erleben – von Powwows bis zu Abenteuern in atemberaubender Landschaft, von be- sonderen Unterkünften bis zu kulinari- schen Highlights der indigenen Küche. Pow Wow Wendake Nur 20 Minuten Fahrzeit von Québec City entfernt liegt Wendake. Beim jährlichen Powwow treffen sich dort im Sommer die ansässigen Huron-Wendat mit indigenen Nationen aus ganz Nordamerika. Sie fei- ern zusammen ihre Kultur und ihre Tradi- tionen mit Gesang, Tanz und Zeremonien. Ein Kunsthandwerkermarkt bietet zudem einzigartige Handarbeiten.

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Tänzer beim Powwow in Wendake

bootes geht es aufs Wasser. Dabei teilen indigene Guides auf den Touren ihr Wis- sen über die faszinierenden Säugetiere. Hébergement aux Cinq Sens Eine spirituelle Auszeit im Herzen des Waldes im Südosten von Québec ist direkt am Lac Mégantic möglich: Die indigenen Guides der Huron-Wendat nehmen ihre Gäste mit zu einer Begegnung mit dem Geist des Waldes, stärken die Beziehung zu Mutter Natur in einer Schwitzhütte und verwöhnen den Gaumen mit lokal produziertem Käse. Übernachtet wird in traumhaften Hängemattenzelten, tra- ditionellen Jurten oder komfortabel und mit Strom in einem Tiny House zwischen den Bäumen. Restaurant Sagamité Das Restaurant Sagamité in Québec City wurde nach seiner hausgemachten Suppe aus den „drei Schwestern“ Kürbis, Mais

Die Huron-Wendat vermitteln die spirituelle Verbindung zur Natur.

Croisières Essipit Wasserdichte Hosen, ein gemütlicher Parka und eine Rettungsweste sind beim Whale Watching mit Croisières Essipit im Herzen des Parc Marin du Saguenay-Saint- Laurent inbegriffen. Die Region ist einer der besten Orte der Welt, um Wale zu beobachten. Das ganze Jahr über sind die dort lebenden Belugas und Seehunde zu sehen. Zwischen Juni und Oktober halten sich zudem 13 verschiedene Walarten in den Gewässern auf, darunter Blau-, Finn- und Zwergwale. An Bord eines Schlauch-

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Kulinarische Erlebnisse bei den Huron-Wendat

Kulinarische Erlebnisse bei den Huron-Wendat

und roten Bohnen benannt. Angereichert wird das traditionelle Gericht mit Wild- bret, das aus der kulinarischen Kultur der Huron-Wendat nicht wegzudenken ist. Auf Besucher wartet ein immersi-

Die Mi‘kmaq geben Einblick in ihre Lebensweise.

Nachgebautes traditionelles Mi‘kmaq Dorf

ves Erlebnis, das Geschichte, Handwerk, Kunst und Kulinarik verbindet. Auf jeden Fall probieren: die Spezialität Yatista, die die Bedeutung des Feuers für die Wendat Nation verdeutlicht. Site d’interprétation Micmac de Gespeg In Pointe-Navarre auf der Gaspésie Halb- insel reisen Besucher mit indigenen Guides der Mi'kmaq zurück ins Jahr 1675, um zu verstehen, wie die Mi'kmaq-Nation, auch bekannt als das Volk des Meeres, bis heute überleben konnte. Das Infor- mationszentrum sowie das nachgebaute

traditionelle Dorf und das Sommerlager bieten Einblicke sowohl in die reiche Kul- tur als auch in das traditionelle Handwerk der Mi’kmaq. Présence autochtone Jeweils im August wird Montréal beim Montréal First People's Festival für zehn Tage zum pulsierenden Herzen der kultu- rellen Renaissance der indigenen Völker weltweit. Angeboten wird Kino, Live- Musik, bildende Kunst und Multimedia- Installationen. Highlight des Festivals ist ein riesiges Tipi auf dem „Place des Festivals“.

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Beim Montréal First Peoples Festival steht die Stadt zehn Tage lang im Zeichen der indigenen Kultur.

Von den Mi’kmaq

bis zu den Inuit

Authentische Erlebnisse in Atlantik Kanada

Der Torngat Mountains National Park fasziniert mit tollen Panoramen.

T osende Wellen an schwin- delerregenden Klippen, grüne Wälder, Fjorde, Strände und sanfte Berge: In dieser atemberaubenden Schönheit Atlantik Kanadas liegt die reiche Geschichte der indigenen Bevölkerung dieser Region – von den Mi'kmaq im Süden bis zu den Inuit im Norden. Frische Meeresfrüchte am Strand genießen, die arktische Wild- nis auf einer Eisbärexpedition entdecken oder tief in die Kultur der indigenen Bevölkerung eintauchen, all das ist auf einer Reise durch Kanadas atlantische Provinzen möglich. Wer authentische indigene Erlebnisse sucht, wird in Nova Scotia, New Brunswick, Neufundland und Labrador sowie auf Prince Edward Island garantiert fündig.

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Neufundland und Labrador

Gros Morne Adventures Unzählige Outdoor-Abenteuer warten bei Gros Morne Adventures im Gros Morne Nationalpark, einem der atemberaubends- ten Nationalparks der Welt. Erfahrene

Die wunderschöne Natur lockt zu Outdoor- Aktivitäten.

indigene Guides bieten neben Ausflügen auf dem Wasser auch fantastische Touren zu Fuß an, die alle mit gigantischen Aus- blicken locken – von Spaziergängen in den Table Lands über anspruchsvollere Routen auf den Gros Morne Mountain bis zu mehrtägigen Touren und Rucksack- wanderungen. Die Torngats Im äußersten Norden Labradors erhe- ben sich gewaltige Gebirgszüge als Teil einer legendären Landschaft. Hier ist einfach alles riesig – die Eisbären, die Eis- berge und die Geschichten, die abends am Lagerfeuer erzählt werden. Eine For- schungsstation mit Basislager macht diese Wildnis zugänglich und bietet Zugang zu unvergleichlichen Outdoor-Erlebnissen

wie Wanderungen zu Wasserfällen oder Hubschrauber-Ausflügen. Abends lau- schen Besucher den Stories über die tau- sende Jahre alte Inuit-Geschichte. Qalipu First Nation Die Heimat der Qalipu, der Mi'kmaq aus West- und Zentral-Neufundland, ist geprägt von endlosen Landschaften, zer- klüfteten Bergrücken und tiefen Fjorden. Eine Region, die Outdoor-Abenteuer, aber auch Mythen und Musik, Tanz und Kunst- handwerk mitbringt. Wer mehr über die einzigartige Geschichte erfahren möchte, besucht das Mi'kmaq Cultural Centre in Cape St. George. Tief in die indigene Kul- tur eintauchen können Besucher auch bei ShaMaSha in George’s Brook. New Brunswick Metepenagiag Heritage Park Das Gebäude ist modern, die Geschichte uralt: Ein Spaziergang durch den Metepe- nagiag Heritage Park führt 30 Jahrhunder- te zurück in die Zeit, als die Mi'kmaq First Nations in einer blühenden Fischerge- meinde lebten. Die archäologischen Fun- de bestaunen Besucher auf einer selbstge- führten Tour oder mit einem Guide. Der Metepenagiag Heritage Park beherbergt

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Indigene Handwerkskunst

auch die Oxbow National Historic Site, das größte prähistorische Dorf, das in den Atlantikprovinzen gefunden wurde. Elsipogtog Heritage Path Tour Die Heritage Path Tour der Elsipogtog First Nation ist ein Erlebnis in drei Etap- pen: Den Anfang macht eine traditionelle Begrüßungszeremonie mit Smudging, gefolgt von einem Spaziergang über den Heritage Path. Die Wigwams, Langhäuser und Schwitzhütten bieten Einblicke in das Leben der Vorfahren. Das Kulturzen- trum ist ein lebendiges Zeichen dafür, wie die Elsipogtog das Erbe ihrer Vorfahren bewahren und die Kluft zwischen Vergan- genheit und Gegenwart überbrücken. First Nations Storytellers Mit First Nations Storytellers machen Rei- sende authentische indigene Erfahrungen im Großraum Saint John. Storytelling war schon immer ein zentrales Element der indigenen Kultur. Beim Indigenous Story- telling Walk erfahren Besucher mehr über den Einfluss der Wolastoqi und Mi'kmaq auf ihr Land. Ein Abend am Lagerfeuer lässt die Zeit vor der Ankunft der Euro- päer wieder lebendig werden, als sich Familien um ein Feuer versammelten und Geschichten erzählten.

Storytelling ist ein fester Bestandteil der indigenen Kultur.

Nova Scotia

Eskasoni Cultural Journeys Entlang der Bras d'Or-Seen in der hüge- ligen Landschaft von Cape Breton Island warten Geschichte, Kultur und wunder- schöne Natur. In dieser Region schlägt ein lebendiges kulturelles Herz, das im Takt der Trommeln der Schotten schlägt, die das Land der Mi'kmaq besiedelten. Auf Goat Island lassen die Mi’kmaq bei Eska- soni Cultural Journeys ihre Geschichte für Besucher lebendig werden: Ein 2,4 Kilo- meter langer Spaziergang durch den Wald führt zu interaktiven Stationen, an denen Besucher Bannock Brot backen, traditio- nelle Werkzeuge ausprobieren und Blicke in Tipis werfen können.

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First Nation Guides erklären Besuchern ihre Kultur und Traditionen.

Mit dem Kanu kann man im Kejimkujik National Park den Wasserwegen der Ureinwohner folgen.

Der Kejimkujik National Park & National Historic Site Mit seinen Wäldern, Flüssen und von Inseln übersäten Seen ist der Kejimkujik National Park & National Historic Site ein Ort, an dem die Hektik der Welt außen vor bleibt. Der Kejimkujik ist bekannt für seine uralten Wälder, eine seltene Tierwelt und die traditionellen Mi'kmaq-Wasserwege. Die Kanurouten im Park wurden von den Ureinwohnern schon vor Tausenden von Jahren für ihre Reisen zwischen der Bay of Fundy und der Atlantikküste genutzt. Ihre

Spuren sind noch heute auf den Schieferfel- sen entlang der Küste sichtbar. Die Stein- ritzungen, auch Petroglyphen genannt, zeigen Bilder aus dem traditionellen Leben der Mi'kmaq. Millbrook Cultural & Heritage Centre Das Millbrook Cultural & Heritage Centre wird von der Millbrook First Nation in Truro geleitet. Wer tief in die Geschichte und Kultur der Mi'kmaq und die Bedeu- tung der Bay of Fundy für das Mi’kmaq Volk der Se'ke'pne'katik vordringen und mehr über die Welt der Ureinwohner wis- sen will, der nimmt an der multisensori- schen Tour teil. Prince Edward Island Lennox Island Auf Lennox Island nimmt die indigene Mi’kmaq Gemeinschaft Besucher mit zu besonderen Begegnungen mit ihrer Kultur. In der Malpeque Bay geht’s auf Naturpfaden durch Heidelbeerfelder, das indigene Handwerk lernen Besucher beim Perlen sticken oder Rasseln anfertigen und auch authentische kulinarische Erleb- nisse kommen nicht zu kurz: Die Ältesten entfachen am Strand ein Feuer, kochen darüber frisch gefangene Meeresfrüchte und lehren das althergebrachte Backen

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Mi’kmaq Kulturzentrum auf Lennox Island

des Bannock-Brots in der Glut. Gäste genießen es mit Butter und Sirup, wäh- rend sie den Geschichten über das Leben auf dieser kleinen, aber mächtigen Insel lauschen. Powwows sind zentrale Elemente der indigenen Kultur. Der Begriff Powwow wird pauschal für die Zusammenkünf- te der Ureinwohner verwendet, auf Lennox Island heißt es Mawi‘omi (Ver- sammlung). Beim Mawi’omi, das immer im August stattfindet, wird die indigene Kultur gefeiert und der Zusammenhalt gefördert. Die Teilnehmer tragen tradi- tionelle Kleidung und aufwendig bestick- te Mokassins, es wird getrommelt, gesun- gen und getanzt. Am letzten Sonntag im Juli wird der St. Anne's Sunday gefeiert, mit einem Hum- merfest und einer Parade zu Ehren der heiligen Anna, der Schutzpatronin der Mi'kmaq. Das Fest geht auf das Jahr 1600 zurück, als französische Missionare den

Die Mokassins sind liebevoll und aufwendig bestickt.

Katholizismus auf die Insel brachten. Großhäuptling Membertou war von den Ähnlichkeiten der Rituale der christlichen Religion und der Spiritualität der Urein- wohner so fasziniert, dass er sich später taufen ließ. So begann bei vielen Mi'kmaq die Vermischung von indigener Spirituali- tät und Christentum.

Beim Mawi’omi tragen die Teilnehmer traditio- nelle Kleidung.

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Roadtrippin‘ durch die Geschichte Albertas Auf den Spuren der Métis, Cree und Blackfoot

Alberta weist eine äußerst vielfältige indigene Kultur auf.

48 First Nations und Métis nennen die heutige Provinz Alberta im Westen Kanadas ihr Zuhause. Vieles haben sie gemein, und trotzdem sind sie ganz verschieden. Nicht zuletzt deswegen bietet die Region ein faszinie- rendes Geflecht an Kulturen, Traditionen und auch Sprachen. Alberta entdecken heißt, sich auf Spurensuche indigener Geschichte zu begeben und dabei be- sonderen Menschen zu begegnen. Ganze Trails widmen sich dem Thema und eig- nen sich bestens für einen Roadtrip.

Der Bison Trail: Von Edmonton nach Métis Crossing In und um Edmonton, der Hauptstadt- region von Alberta, führt diese Tour zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Erlebnissen der indigenen Bevölkerung und informiert zudem über die Bedeutung der Bisons für die First Nations. In der quirligen Stadt finden sich zahl- reiche Möglichkeiten, der Geschichte der Ureinwohner näher zu kommen. Etwa bei der Geologie-Tour von Talking Rock Tours zu historischen und heiligen Stätten in Edmontons River Valley. Talking Rock ist das erste Reiseunternehmen in Alberta, das Geologie mit indigener Kultur ver- bindet. Über die Vielfalt der First Nations und Métis in der Region Beaver Hills infor- miert der Fort Edmonton Park, der sich mit Indigenous Peoples Experience entdecken lässt. In Edmontons erstem indigenen Park ᐄᓃᐤ (ÎNÎW) River Lot 11 ∞ steht die Geschichte der First Nations und die krea- tive Arbeit indigener Künstler im Fokus.

Historische indigene Stätten sind in Edmontons River Valley zu finden.

Der Bison Trail startet in Edmonton ...

heiliges Lebewesen. Er galt als Heilstein und sollte die Büffelherden in den nörd- lichen Ebenen beschützen. Raus aus der Stadt, rein in die Natur: Ein besonderes Ziel für alle, die Bisons in der Natur erleben möchten, ist der Elk Island National Park. Der Park liegt in einem bewaldeten Abschnitt der Beaver Hills, einer naturbelassenen Hügellandschaft mit zahlreichen Seen, Sümpfen und Tei- chen, die früher von den Cree und Métis bewohnt war. Er beheimatet rund 450 Präriebisons sowie 350 Waldbisons, die Besucher zu Fuß oder vom Auto aus beob- achten können. Die Tiere waren schon immer in den Beaver Hills zuhause, wur- den allerdings in den 1860er Jahren voll- ständig ausgerottet und erst 1965 wieder angesiedelt. Neben Bisons gibt es zudem Elche, Wapiti und Hirsche zu sehen. Auch wer gern wandert oder Kanu fährt ist im Elk Island National Park richtig.

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Im Royal Alberta Museum in Edmonton sind Tausende indigener Artefakte ausge- stellt, datiert von der Mitte des 18. Jahrhun- derts bis heute. Ein Hingucker ist Papa- mihaw Asinîy An, auch Manitou-Stein genannt, ein 145 Kilogramm schwerer Eisenmeteorit, der von vielen indigenen Völkern als heilig angesehen wird. Jeder Stein hat einen bestimmten Zweck, ist ein Geschenk von Manitou (dem Schöpfer) und verfügt über besondere Kräfte. Daher ist Manitou Asinîy für viele indigene Völ- ker nicht nur ein Meteorit, sondern ein

... führt über den Elk Island National Park ...

Der Blackfoot Trail: Von Calgary zum Writing-on- Stone Provincial Park

Das Abenteuer auf dem Blackfoot Trail beginnt in der Großstadt Calgary, führt nach Osten zum Blackfoot Crossing und von dort Richtung Süden zum Head- Smashed-in Buffalo Jump und Áísínai'pi. Zum Einstieg startet die Reise mit einer Indigenous Shopping Tour in Calgary: Bei Moonstone Creation und Mystial Métis präsentieren indigene Anbieter handge- fertigte Kunst, Mode und Schmuck. Ein besonderer Ort in der Region ist der Blackfoot Crossing Historical Park, eine National Historic Site rund eine Autostun- de von der Stadt entfernt. An diesem Ort wurde der Vertrag Treaty 7 unterzeichnet, ein Abkommen zwischen der Regierung sowie den First Nations der Präriepro- vinzen. Blackfoot Crossing liegt auf dem heutigen Gebiet des Reservats der Siksika Nation und widmet sich der Förderung und Erhaltung der Sprache, Kultur und Traditionen der Siksika. Er beherbergt ein beeindruckendes Museum, das Besu- chern mit interaktiven Ausstellungen die Geschichte und Kultur der Siksika First Nation näherbringt. Im Restaurant kommt authentische indigene Küche auf den Tisch, der Souvenirshop bietet handgefer- tigte Produkte aus der Region. Wer noch tiefer in die Kultur der Blackfoot eintau-

... und endet bei den weißen Bisons in Métis Crossing.

In Métis Crossing, einem 80 Hektar umfassenden Gelände, das in malerischer Lage am North Saskatchewan River liegt, lebt seit ihrer erneuten Ansiedlung im September 2021 ebenfalls eine stattliche Herde weißer Bisons, Waldbisons und Steppenbisons. Früher war die Büffeljagd ein bedeutendes Ereignis der Métis. Im Frühjahr und im Herbst kamen die Fami- lien zusammen, um gemeinsam auf Jagd zu gehen. In der Sprache der Métis lautete die Bezeichnung für Bison „bufloo“, wodurch sich die Bezeichnung Büffel fälschlicher- weise in unserem Sprachgebrauch eta- blierte. Indigenes Kunsthandwerk und Begegnungen mit Ältesten gehören eben- falls zum Programm von Métis Crossing. Übernachtet wird in der luxuriösen Lodge oder in einem gemütlichen Trapperzelt.

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In Métis Crossing treffen Besucher auch auf Älteste.

Der Blackfoot Crossing Historical Park gibt Ein- blicke in die Geschichte der Siksika.

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