grüne welt
Österreich
Mit fit2work zurück ins Arbeitsleben Die Initiative „fit2work“ begleitet Personen in ein gesundes Arbeitsleben. Im folgenden Artikel wird erklärt, wie Beschäftigte in der Land- und Forstwirtschaft unterstützt werden können.
Wieder arbeiten nach Krankheit – aber wie? Was passiert, wenn eine schwere Krankheit oder ein Unfall plötzlich dazu führt, dass die tägliche Arbeit nicht mehr in gewohntem Umfang erledigt werden kann? Das Betriebliche Einglie- derungsmanagement (BEM) hilft, nach längeren Krankenständen wieder ins Berufsleben zurückzufinden, ohne die eigene Gesundheit zu gefährden oder den Betrieb zu belasten. Während BEM in Deutschland ver- pflichtend ist, bleibt es in Österreich eine freiwillige Unterstützung. Den- noch ist es eine wertvolle Maßnahme. Die fit2work Personenberatung hilft hier mit individuellen Lösungen, die auf die besonderen Herausforderungen der jeweiligen Branche zugeschnitten sind. Krank sein heißt nicht arbeitsun- fähig sein Nach einer längeren Krankheit oder einem Unfall stehen viele vor der Fra- ge, wie sie ihre Arbeit anpassen können, wenn der Körper nicht mehr dieselbe Belastung aushält. Oft geht es dabei nicht nur um körperliche Einschrän-
Forstwirtschaft in ganz Österreich stellt die Reform der Schwerarbeit dar. Sowohl die Zugangsvoraussetzungen als auch die Beurteilung von Tätig- keiten als Schwerarbeit sind zentrale Elemente, die im Rahmen einer Neu- regelung eine genauere Betrachtung verdienen. Festgehalten wurde, dass der ÖLAKT bei einer Überarbeitung der Schwerarbeit beigezogen wird. Besprochen wurde auch das Thema Sozialsystem – Lohnnebenkosten. „Das Sozialsystem ist kein Kosten- faktor, sondern eine Investition in ein solidarisches und stabiles Österreich. Wir können uns glücklich schätzen, solch ein System in Österreich auf- gebaut zu haben!“, so Freistetter ab- schließend. Neben körperlichen Erkrankungen sind psychische Belastungen ein wach- sendes Problem in dieser Branche. Zeitdruck, steigende Anforderungen und wirtschaftliche Unsicherheiten führen oft zu Stress und psychischer Erschöpfung. Besonders in Betrieben, wo nur wenige Mitarbeiter beschäftigt sind, gibt es oft keine Möglichkeit, sich eine längere Auszeit zu nehmen. Wer frühzeitig Unterstützung sucht, kann langfristig gesünder arbeiten. Die fit2work-Beratung ist kostenlos. Informationen gibt es online unter www.fit2work.at oder unter der Tele- fon-Hotline 0800 500 118. terten ihm die Arbeit. Zudem wurde ihm geraten, die Möglichkeit einer Wiedereingliederungsteilzeit zu nutzen, um nicht direkt wieder mit voller Arbeitszeit einsteigen zu müssen. Sechs Monate später war der Forst- arbeiter wieder voll im Betrieb tätig – mit angepassten Abläufen, aber ohne seine Gesundheit weiter zu gefährden. Psychische Belastungen in der Land- und Forstwirtschaft
kungen, sondern auch um psychische Belastungen, die den Wiedereinstieg erschweren. Der Übergang zurück in die gewohnte Arbeitsroutine braucht eine sorgfältige Planung, damit er langfris- tig erfolgreich ist. Praxisbeispiel: Schritt für Schritt zurück in den Betrieb Ein Forstarbeiter erlitt nach jahre- langer harter körperlicher Arbeit eine schwere Schulterverletzung. Die Diag- nose war eindeutig: chronische Über- lastung, die eine Operation notwendig machte, gefolgt von einer monatelan- gen Rehabilitation. Zunächst war es unklar, ob er jemals wieder in vollem Umfang arbeiten könnte. Die Unterstützung von fit2work er- möglichte ihm, schrittweise wieder in den Betrieb zurückzukehren. Die Arbeitsabläufe wurden so angepasst, dass er sich mehr auf Verwaltungsauf- gaben konzentrieren konnte, während schwere körperliche Arbeiten delegiert wurden. Technische Hilfsmittel erleich-
Austausch mit neuer Sozialministerin ÖLAKT-Vorsitzender Andreas Freistetter traf sich mit der neuen Bundesministerin Korinna Schumann.
Als Bundesministerin für Arbeit, So- ziales, Gesundheit, Pflege und Konsu- mentenschutz führt Korinna Schumann ein sehr wichtiges Ressort, wenn es um die Interessen von Arbeitnehmern geht. Besonderes Augenmerk lag in dem Gespräch zwischen ÖLAKT-Vorsit- zendem Andreas Freistetter und der neuen Ministerin auf der Bekämpfung von Unterentlohnung, dem Zugang zur Schwerarbeitspension, der Bedeutung eines funktionierenden Sozialsystems und der Förderung der Sozialpartner- schaft. Ein zentrales Anliegen des ÖLAKT für die Beschäftigten in der Land- und
ÖLAKT-Vorsitzender Andreas Freistetter und Generalsekretär Fabian Schaup mit Bundesministerin Korinna Schumann.
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MAI 2025
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