IHK-Magazin Ausgabe 5/2024

STANDORT

AUSBILDUNGSMARKT Viele Unternehmen auf Azubi-Suche

Deutliches Plus bei Ausbildungsverträgen, gleichzeitig hoher Bedarf an Azubis: Das ist die Lage, über die IHK und HWK Ende Juni die Presse informierten.

Einbruch setzt sich damit im dritten Jahr in Folge fort. Das ist eine sehr gute Nach- richt für die Unternehmen, da sie weiter händeringend nach Fachkräftenachwuchs suchen“, sagte IHK-Präsident Manfred Schnabel. Die IHK unterstützt sie dabei mit vielen Instrumenten wie den Ausbildungsbotschaftern, Tagen der Berufsorientierung an Schulen, Azubi-Speed-Da- tings oder auch der bundes- weiten Imagekampagne „Jetzt #könnenlernen. Ausbildung macht mehr aus uns“. Auch bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar- Odenwald ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungs- verträge mit Stand vom 31. Mai 2024 deutlich gestie- gen. Hier liegt das Plus sogar bei 12,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sowohl im Handwerk als auch bei der IHK gilt: Die erfreu- lichen Zuwächse dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die strukturellen Probleme am Ausbildungsmarkt fort- bestehen. So sind mit Stichtag 31. Mai 2024 bei den Arbeits- agenturen in der Region 2.854 offene Ausbildungsplätze gemeldet. Die tatsächliche Zahl liegt noch deutlich höher, da nicht alle Betriebe offene Stellen melden. Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der IHK Rhein-Neckar zeigen, dass 44 Prozent der Ausbildungs- betriebe nicht in der Lage sind,

alle Stellen zu besetzen. Nach den Gründen gefragt, geben 71 Prozent an, dass „keine ge- eigneten Bewerbungen“ vorlie- gen. 28 Prozent berichten, das keine Bewerbungen vorliegen. Immerhin 21 Prozent sagen, dass Ausbildungsplätze von den Azubis nicht angetreten wurden. Die Unternehmen reagieren mit verschiedenen Maßnah- men auf die teils schwache Nachfrage, um sich als Aus- bildungsbetrieb attraktiver aufzustellen. Die Top-Verän- derungen sind flache Hierar- chien (65 Prozent), Ausstat- tung mit moderner IT-Technik (48 Prozent) und Veränderun- gen beim Rekrutierungs-/Ein- stellungsprozess (45 Prozent). Mit Blick auf mangelnde Ausbildungsreife von Schul- abgängern geben 37 Prozent an, dass sie „grundsätzlich auch ohne öffentliche Unter- stützung lernschwächeren Jugendlichen eine Chance“ geben. Ein Viertel hat eige- ne Angebote entwickelt, um „Nachhilfe“ im Betrieb zu leisten. Allerdings ist dies 21 Prozent aufgrund fehlender Kapazitäten gar nicht mög- lich. „Diese Befunde zeigen die Überforderung und den großen Handlungsbedarf unseres Bildungssystems und bestätigen die deprimieren- den PISA-Ergebnisse. Unseren Schulen gelingt es oftmals nicht, grundlegende Kompe- tenzen und Fertigkeiten zu

Ausschau halten nach neuen Auszubilden- den: Realität in vielen Betrieben

D er Ausbildungsmarkt im Bereich der IHK-Berufe zeigte sich im Frühsom- mer weiter sehr dynamisch. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 108 auf 1.638 gestiegen. Besonders stark war das Wachstum bei den gewerblich-technischen Berufen mit 14,1 Prozent, aber auch die kaufmännischen Berufe konnten zulegen (+24 auf 958). „Der Aufholprozess nach dem heftigen Corona-

Azubi gesucht? Die IHK unterstützt:

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