Das mediale Umfeld junger Menschen

schulergänzender Einrichtung und einer eigenständigen Institution mit Bildungsauftrag schwankt (vgl. Sächsischer Ganztagsschulverband 2019, S. 1 f.). Trotz dessen gibt beispielsweise das Sächsische Kultusministerium (vgl. 2024) in regelmäßigen Abständen Auskunft über den zügigen Ausbau mit millionenfachen Investitionen bzw. Förderungen hin- sichtlich der Ganztagsbetreuung (bei einer Betreuungsquote von fast 90 % der Kinder im Grundschulalter; der Bundesdurchschnitt liegt bei 47,5%). Aufgrund des bedeutenden Einflusses auf die außerschulische Bildungsarbeit, insbesondere auf die Jugendarbeit und das Ehrenamt junger Menschen, haben sich die relevanten Fach- und Bundesverbände der Jugend- und Jugendver- bandsarbeit, der Deutsche Bundesjugendring (vgl. DBJR 2024) sowie die Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendhilfe (vgl. AGJ 2019, S. 2) vielfach positioniert. Sie betonen, dass der Ausbau der Ganztagsbetreuung nicht allein quantitativ, sondern qualitativ erfolgen muss. Dabei wird kritisiert, dass sich Ganztagsschulen oft auf Betreuung(- squoten) und weniger auf pädagogische Bildung fokussieren. Es braucht daher einen verbindlichen Qualitätsrahmen, der die Zusammenarbeit von Schule, Jugendhilfe und außerschulischen Akteuren wie Jugendverbänden unterstützt (vgl. DBJR 2023, S. 2). Auch die AGJ (vgl. 2020, S. 2) fordert eine umfassende Qualitätsdebatte, die die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen einbezieht. Diese geforderte Verknüpfung von schulischen und außerschulischen Angeboten birgt verschiedene Herausforderun- gen, die im Folgenden selektiert und kurz angeschnitten werden. 1. Die Subsumierung non-formaler Bildungsprozesse in schulischen Angeboten und Settings Ein zentrales Anliegen ist es, formale und non-formale Bildung als sich ergänzende Bestandteile eines ganzheitlichen Bildungssystems zu verstehen. Der DBJR (vgl. 2023, S. 3) betont, dass die Prinzipien der non-formalen Bildung, wie Freiwilligkeit, Partizipation und nicht-hierarchische Strukturen, auch in der Ganztagsförderung beachtet werden müs- sen. Besonders problematisch ist, dass die enge Bindung an das Schulsystem dazu führen könnte, dass wichtige Elemente der non-formalen Bildung verloren gehen. Diese Gefahr besteht vor allem dann, wenn Ganztagsangebote nur als verlängerte Schulzeit oder Prüfungsvorbereitung bzw. Nachhilfe betrachtet werden. Dies berichtete auch To- mohiro Ueno, Leiter der Tech Kids School in Tokio – einem außerschulischen Angebot zum Erlernen von

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