Das mediale Umfeld junger Menschen

Einleitung Torben Fischer-Gese

Völkerverständigung und -freundschaft durch internationale Begegnungen zu ermöglichen ist angesichts der aktuel- len Situation – den vielen kleinen und großen Konflikten weltweit – entscheidend, um die Basis für notwendige Kooperationen zu schaffen. Wir Menschen haben Techniken, Traditionen und Strukturen geschaffen, die zu einer Be- drohung für die Menschheit geworden sind. Im Bereich des Umweltschutzes z.B. müssen wir alle Lösungen finden und umsetzen, um die negativen Folgen der menschengemachten Erderwärmung abzumildern. Das Klima kennt keine Ländergrenzen. Ähnlich wie das Klima ist auch das Internet zu einem weltumspannenden Phänomen geworden, das das Potential hat, den Alltag von immer mehr Menschen negativ wie positiv zu beeinflussen. Genauso global wie die Anbieter von bestimmten Applikationen agieren und ihr Geschäftsmodell ausweiten, müssen wir in der Lage sein, die Folgen dieser Expansion auf globaler Ebene zu erfassen und zu steuern. Sowohl in Japan als auch in Deutschland spielen das Internet und die damit verbundenen Chancen und Herausforde- rungen in allen Gesellschaftsbereichen eine wichtige Rolle. Der Fachkräfteaustausch 2024 zum Thema: „Das mediale Umfeld junger Menschen“ legt den Fokus auf die Veränderungen und Methoden im Bereich der (non-formalen) Bil- dung im Kinder- und Jugendalter. Die vorliegende Dokumentation gibt Einblicke in den Fachkräfteaustausch zwischen Deutschland und Japan im Kon- text der Medienpädagogik. In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der mediale Inhalte immer mehr an Bedeutung gewinnen, stehen beide Länder vor ähnlichen, aber auch unterschiedlichen Herausforderungen. Wichtige Themenfel- der wie Cybermobbing und Medienbildung prägen den pädagogischen Diskurs und erfordern länderübergreifende Ansätze, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Besonders der Umgang mit Cybermobbing, das in beiden Ländern zunehmend besorgniserregende Ausmaße annimmt, ist ein zentrales Thema. Hierbei geht es nicht nur um den Schutz von Jugendlichen, sondern auch um die Frage, welche pädagogischen Maßnahmen ergriffen werden können, um die- ses Phänomen frühzeitig zu verhindern. Ein weiterer Schwerpunkt der Dokumentation liegt auf der Medienbildung. Sowohl in Deutschland als auch in Japan zeigt sich, dass digitale Kompetenzen für junge Menschen unverzichtbar sind, um sich in einer komplexen, vernetzten Welt zu orientieren. Es werden die strukturellen Bedingungen beider Länder beleuchtet, die sich sowohl in der schu- lischen als auch in der außerschulischen Medienbildung teilweise stark ähneln, aber auch deutliche Unterschiede aufweisen. Diese Unterschiede bieten die Chance, voneinander zu lernen und Ansätze auszutauschen, um die jeweili- gen Bildungssysteme weiterzuentwickeln. Ein zentrales Thema, das die Diskussion prägt, ist die Rolle global agierender Internetunternehmen. Diese Unterneh- men beeinflussen nicht nur die Medienlandschaft, sondern auch die Art und Weise, wie mediale Inhalte produziert, konsumiert und vermittelt werden. Sowohl Deutschland als auch Japan stehen vor der Herausforderung, einen ange- messenen Umgang mit diesen globalen Akteuren zu finden, die nationale Rahmenbedingungen oft überschreiten. Der Sammelband beleuchtet, welche pädagogischen und politischen Maßnahmen notwendig sind, um Kinder und Jugend- liche in einer zunehmend globalisierten Medienwelt zu schützen und zu befähigen. Durch den interkulturellen Austausch bietet dieser Fachkräfteaustausch wertvolle Einblicke in die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Länder und trägt somit zur Stärkung der Völkerverständigung zwischen Deutschland und Japan bei.

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