Ländergruppen vor Ort sind und sich mehrere Teilneh- mende mit einem eigenen Gerät in einem Raum auf- halten. Öffnet eine Person nun ihr Mikrofon, sind die an- deren Teilnehmenden möglicherweise im Hintergrund auch zu hören. Hier sollten die Jugendlichen entspre- chend informiert und vorbereitet sein, zum Beispiel in Form einer gemeinsam erstellten „Netiquette“, in der Gesprächsregeln festgehalten sind. 3.4 Kompetenzen und Vorbereitung der Teilnehmenden Im Auswertungsbereich „Kompetenzen und Vorberei- tung der Teilnehmenden“ standen folgende Fragen im Mittelpunkt: • Inwiefern erwerben Jugendliche, die an digitalen internationalen Projekten teilnehmen, Kompeten- zen im Umgang mit Online-Tools? • Welche zusätzlichen Formen der Vorbereitung ent- stehen durch die Implementierung von digitalen Elementen? Im Hinblick auf die erste Frage konnte festgestellt werden, dass die Kompetenzen, die die Teilneh - menden im Umgang mit Online-Tools erwerben, vor allem technischer Natur sind. Das heißt, sie eignen sich nach Einschätzung der Teamer*innen vor allem instrumentelles Wissen zu den eingesetzten Tools an. Andere Aspekte von Medienkompetenz, wie etwa die Reflexion des eigenen medialen Handelns oder kreati - ves Handeln, waren nur vereinzelt in den Projekten re- levant. In diesen Fällen wurden von den Jugendlichen beispielsweise im Rahmen des Projekts digitale Me- dienprodukte wie Podcasts erstellt. Derartige Arbeits- weisen könnten zukünftig noch stärker genutzt werden. Dabei könnten neben der Medienproduktion auch der Austausch über das Medienhandeln und dessen inter- kulturelle Reflexion als ein Element der interkulturellen Bildungsarbeit verstanden und als Facette von digita- len Projekten integriert werden. In Bezug auf die zweite zentrale Forschungsfrage konnte ermittelt werden, dass neben einer landes - kundlichen Vorbereitung eine medienbezogene Vor - bereitung der Teilnehmenden für die Durchführung von digitalen Projekten notwendig ist. Dies wird sowohl in den Projektberichten als auch in den Inter- views mit den Teamer*innen festgehalten. Ziel ist dabei die Jugendlichen in den jeweiligen digitalen Settings handlungsfähig zu machen. Dabei mussten einige Teil- nehmende konkret mit den nötigen Endgeräten ausge-
Blickt man auf die Kommunikation unter den Ju - gendlichen zeigen die Daten, dass auch diese im Online-Setting Hürden birgt und (wie auch in Off - line-Settings) unterstützt werden muss. Ein Grund hierfür könnten digitale Hürden sein, wie etwa das Einschalten der eigenen Kamera sowie des Mikrofons bevor man spricht. Hinweise darauf gibt eine Aussa- ge eines jugendlichen Teilnehmers. Im Zitat schätzt er ein, warum es in seinem Projekt zu Problemen bei der Kommunikation zwischen den Jugendlichen kam und warum Offline-Begegnungen die Verständigung erleichtern: „Maybe it has something to do with the barrier you have to open your microphone, you have to open your video camera maybe and then you say somet - hing maybe like that? And yes, if you’re talking on site, live, it is easier. You can see your opponent all the time. You can see his emotion great. You can see his sound great. You can contact with him. You can, I don‘t know, shake your hands with and say hello and a lot of things.“ (Teilnehmer, Gruppendis- kussion) Bei der Mehrheit der begleiteten Maßnahmen wurde Englisch als Projektsprache gewählt. Auch das wurde von manchen Fachkräften als Grund genannt, warum die Kommunikation in manchen Projekten teilweise nicht optimal war. Als Grund führen die Befragten an, dass Teilnehmende Angst hätten, Fehler zu machen. Eine Verdolmetschung hielten einige der Teamer*innen jedoch nicht für die richtige Lösung. Sie erläuterten, dass es wichtiger sei, Räume zu schaffen, in denen die Teilnehmenden das Gefühl haben, dass sie Englisch nicht perfekt beherrschen müssen, um sich zu äußern, und in denen sie bei Verständnisschwierigkeiten Fra- gen stellen können. Aber auch technische Aspekte, wie eine schlechte Internetverbindung oder zu viele eingeschaltete Mikrofone, störten die Kommunikation. Wird in digitalen Projekten Englisch als Projektsprache gewählt, ergeben sich wenige Berührungspunkte mit der Sprache des Partnerlandes. Hier könnten verschie- dene Methoden der Sprachanimation hilfreich sein. Diese sollten allerdings auf die spezifischen Voraus - setzungen des Online-Settings abgestimmt sein. Vor allem hybride Settings stellen besondere Ansprü - che an den Umgang mit Mikrofonen, denn hier ist es oftmals eine ganze Ländergruppe, die mit einer Kame- ra und einem Mikrofon arbeitet. Es ist in diesem Format darauf zu achten, dass jede teilnehmende Person gut zu hören und zu sehen ist. Eine andere Form der hyb - riden Zusammenarbeit ist es, wenn eine oder mehrere
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