Digitale Projekte in der Internationalen Jugendarbeit

stattet und entsprechend mit der Bedienung vertraut gemacht werden. Bei anderen mussten zumindest die Bedienfähigkeiten der jeweiligen Tools sichergestellt und für diese Vermittlungsarbeit Zeit eingeplant wer- den. 3.5 Kompetenzen des Teams und Qualifizierung Im Hinblick auf das Thema „Kompetenzen des Teams und Qualifizierung“ ging das Forschungsteam folgen - den Fragen nach: • Welche Kompetenzen benötigen Teamer*innen für die Durchführung von digitalen Projekten nach Einschätzung der Teamer*innen? • Inwiefern erwerben Teamer*innen, die digitale internationale Projekte durchführen Kompetenzen im Umgang mit Online-Tools? • Was wünschen sich die Teamer*innen im Hinblick auf Fortbildungsangebote zu digitalen Projekten? Für die Durchführung von digitalen Projekten sind nach Einschätzung der Teamer*innen verschiedene Kompetenzen notwendig. So spielen Offenheit sowie eine positive Grundhaltung gegenüber digitalen Tech- nologien eine große Rolle. Für die Befragten erscheinen beide Aspekte für die Durchführung digitaler Projekte grundlegender als Vorerfahrungen mit dem Einsatz von digitalen Medien in der pädagogischen Arbeit. Die Expertise im Hinblick auf den Einsatz von Online-Tools im Arbeitskontext könne dann in der pädagogischen Arbeit aufgebaut werden. Zugleich wünschen sich die Fachkräfte gerade in der Gestaltung von aktivierenden Methoden zur inhaltlichen Arbeit auch Unterstützung bspw. durch Fortbildungen (siehe unten). Außerdem sehen die Befragten grundsätzliche, teils pädagogische Kompetenzen, die auch im Offline- Setting wichtig sind, als eine wichtige Voraussetzung für die Durchführung digitaler Projekte. Als Beispie- le nennen sie Fähigkeiten in den Bereichen Projekt- management, Kommunikation, Durchhaltevermögen, interkulturelle Kompetenz sowie ein gutes Gespür für Gruppendynamiken. Analog zu den Teilnehmenden konnte zudem fest - gestellt werden, dass Teamer*innen im Umgang mit Online-Tools vor allem instrumentelles Wissen erwerben. Dieses eignen sie sich vor allem durch die konkrete Durchführung von digitalen Projekten („Lear- ning by Doing“) an. In einem analysierten Projektbe -

richt wird diesbezüglich festgehalten: „Das Konzept heißt (Aus-) Probieren statt studieren (zu theoretisie- ren).“ (Projektbericht, Partner B). Auf diese Weise ge- wannen die Befragten auch methodisches Wissen. Dieses konnten sie im Laufe der vergangenen Jahre ausbauen. So entstand bei einigen der Befragten ein vielseitiges Methodenrepertoire. Ein Befragter äußert sich in diesem Zusammenhang wie folgt: „Ob das ein Ja- oder Nein-Spiel ist, oder ein Na- mensspiel oder ob wir zusammen etwas malen wollen. Oder ob wir ganz einfach ein Whiteboard Seminar verwenden möchten. Wie geht das denn. Diese ganzen technischen Fragen, die mussten wir einfach alle von Anfang an irgendwie erforschen und auf den Weg bringen, auf die Beine stellen. Und ja, mittlerweile, das funktioniert ganz gut. Wir haben so eine sehr gute Sammlung an Instrumenten, mit denen wir arbeiten.“ (Teamer, Einzelinterview) Dementsprechend wünschen sich die Teamer*innen beim Thema Qualifikation vor allem weiterführende Fortbildungsangebote. Im Interview äußerten sie den Wunsch nach interaktiven, kreativen und spielerischen Methoden, die über grundlegende Methoden hinaus- gehen. Ein Befragter formuliert dies wie folgt: „Natürlich würde ich tatsächlich einmal sagen, das ist einmal der Einsatz, oder die Schulung von Tools, aber dann nicht für die klassischen Tools, was schon jeder kennt, sondern da auch noch einmal neue, interessante Tools vorzustellen. Dann aber auch, ja, Methoden vorzustellen, einfach alles was ein bisschen über das Standard nullachtfünfzehn- Repertoire hinausgeht. Weil wir auch einfach ge- merkt haben, mit den Standard-Sachen, klar, geht das. Aber das hat jeder schon inzwischen hundert- mal gemacht […].“ (Teamer, Einzelinterview) Dabei sollte nach Angaben der Teamer*innen das prak- tische Ausprobieren von Online-Tools bei Fortbildungs- angeboten nicht zu kurz kommen. Auch wünschen sich die Teamer*innen Austausch und Vernetzung mit anderen Kolleg*innen aus der Internationalen Jugend- arbeit. Zudem herrscht ein Bedarf an Beratungsange- boten, insbesondere zu Fragen zum Datenschutz und zu Einverständniserklärungen.

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