Digitale Projekte in der Internationalen Jugendarbeit

2 Bausteine und methodische Zugänge

Die Studie umfasste verschiedene Bausteine, in denen unterschiedliche methodische Zugänge zum Einsatz kamen. Grundlage für das Projekt war eine Expertise zu den Transformationsanforderungen sowie Chancen und Herausforderungen für eine Methodik der Internatio- nalen Jugendarbeit, die auf Basis der Diskussion von etwa 90 Vertreter*innen der Internationalen Jugend- arbeit im Rahmen eines Online-Symposiums formu - liert wurde (Brüggen et al. 2021). Im Projekt wurde in den Fokus genommen, inwiefern sich die diskutierten Chancen und Herausforderungen in der konkreten di- gitalen Praxisarbeit widerspiegelten und was dies für die Weiterentwicklung bestehender Qualitätskriterien heißt. Zudem erlaubte es die Projektanlage auch, ak- tuelle Fragen von Partnerorganisationen in diesem Zu- sammenhang aufzugreifen. Dies wurde in zwei Bau- steinen umgesetzt. Baustein I: Zunächst erfolgte eine systematische Analyse von Berichten zu digitalen Projekten der Inter - nationalen Jugendarbeit, die im Jahr 2020 stattgefun- den hatten. Hier wurden Projekte einbezogen, in denen digitale Elemente in verschiedenen Formen eingesetzt wurden. Sowohl reine Online-Projekte als auch blen- ded und hybride Projekte wurden berücksichtigt (zu dieser Unterscheidung siehe unten). Die insgesamt 43 in der Analyse berücksichtigten Projektberichte stellten die Fach- und Förderstellen als Partnerorganisationen des Projektes bereit. Neben 36 Projekten mit Jugend- lichen wurden auch sieben Projekte mit Fachkräften in die Analyse einbezogen. Baustein II: In diesem Baustein erfolgte die quali- tative wissenschaftliche Begleitung laufender Projekte. Auch hier wurde untersucht, inwiefern sich die Chan- cen und Herausforderungen in der Praxis konkretisie- ren und relevante Einflussbedingungen differenzieren lassen. Gleichzeitig sollten Aspekte, zu denen in Bau- stein I zu wenig oder ambivalente Daten vorlagen, ver- tieft werden. In Baustein II wurden insgesamt neun Pro- jekte vertieft wissenschaftlich begleitet. Zum Einsatz kamen unterschiedliche methodische Zugänge, die eine Daten-Triangulation und somit den Einbezug ver- schiedener Perspektiven ermöglichten. Die Begleitung

der laufenden Projekte fand vom November 2021 bis zum Juli 2022 statt. In Baustein II wurde bei jedem untersuchten Projekt mindestens ein Online-Termin mit einer teilnehmenden Beobachtung begleitet und zusätzlich ein leitfaden- gestütztes Online-Einzelinterview mit den Fachkräften durchgeführt. Zentral waren dabei zum einen die von den Fachkräften erlebten Chancen und Herausforde- rungen während des Online-Termins. Zum anderen wurden die Fachkräfte nach ihrer Einschätzung zu all- gemeineren Themen der digitalen Internationalen Ju- gendarbeit, wie der optimalen Mindestdauer von Pro- jekten, gefragt. Mit den Jugendlichen, die am beobachteten Online- Termin teilgenommen hatten, wurden Online-Gruppen- interviews durchgeführt und sie nach ihrem Erleben des Online-Termins gefragt. Zudem ging es im Inter- view um Vor- und Nachteile von Online- sowie Offline- Anteilen in Projekten der Internationalen Jugendarbeit. In Offline-Gruppeninterviews wurden die Jugendlichen gebeten, gemeinsam ihr „digitales, internationales Wunschprojekt“ zu entwickeln. Die Daten wurden anhand verschiedener Fokuspunkte ausgewertet, deren Grundlage die zuvor im Fachsym - posium diskutierten Chancen und Herausforderungen bildeten. Im Projektverlauf kamen weitere Fokuspunkte hinzu. Hieraus entstanden folgende acht Auswertungs- bereiche, in denen das empirische Material eingeord- net wurde: 4. Kompetenzen und Vorbereitung der Teilnehmenden 5. Kompetenzen des Teams und Qualifizierung 6. Zusammenarbeit der Partnerorganisationen 7. Relevante Rahmenbedingungen für Planung, Durchführung und Zielerreichung 8. Einschätzung der Teamer*innen hinsichtlich der Zukunft von Projekten mit digitalen Elementen in der IJA Als ergänzendes Material wurden Protokolle aus team- internen Reflexionsrunden zu zwei der neun Projekte bei der Auswertung der Ergebnisse miteinbezogen. 1. Formate digitaler Jugendarbeit 2. Partizipation und Teilhabe 3. Kommunikation und Begegnung

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