Digitale Projekte in der Internationalen Jugendarbeit

3 Ergebnisse

Der Ergebnisteil dieses Berichts ist aufgeteilt in die vor- gestellten acht Auswertungsbereiche. Im Vorfeld jeder Ergebnisdarstellung werden zunächst die jeweils zent- ralen Forschungsfragen eines Bereichs vorgestellt. 3.1 Formate digitaler Internationaler Jugendarbeit Im Mittelpunkt dieses Auswertungsbereichs standen Fragen wie: • In welcher Weise werden Online- und Offline-Ele - mente in digitalen Projekten der Internationalen Jugendarbeit miteinander verknüpft? • Wie schätzen Jugendliche und Fachkräfte die opti- male Mindestdauer von digitalen Projekten ein? • Wie lange sollen einzelne Online-Termine dauern? • Welche Online-Tools werden besonders häufig eingesetzt und welche Funktionen übernehmen diese Tools? Folgende Ergebnisse konnten im Hinblick auf diese Fragen ermittelt werden: Online- und Offline-Elemente können auf unter - schiedliche Weise verknüpft werden. In der Praxis werden dadurch sehr unterschiedliche Projektfor - mate realisiert. Grob lassen sich die Verknüpfungs- formen in folgende Kategorien einordnen: rein online, hybrid und blended. Diese drei Kategorien wurden im Zuge des Projekts entwickelt und sollen einen Bei- trag zur Beschreibung verschiedener digitaler Forma- te in der Internationalen Jugendarbeit leisten. Wie im weiteren Verlauf dieses Berichts jedoch noch gezeigt wird, finden sich auch unter den begleiteten Projekten Mischformen dieser Grundelemente. Entsprechend können die Kategorien im weiteren Diskurs zum The- ma „digitale Internationale Jugendarbeit“ einem ersten gemeinsamen Verständnis zu verschiedenen Gestal- tungsmöglichkeiten dienen. • Bei den untersuchten reinen Online-Formaten fand die gesamte Begegnung online statt. Das heißt, alle Teilnehmenden waren online miteinander ver- bunden und nahmen jeweils einzeln über ein eige- nes Gerät an einem Online-Termin teil.

• Bei hybriden Formaten fanden Online- und Offline- Phasen simultan statt, etwa wenn sich eine Ju- gendgruppe offline an einem Ort befand und eine andere zeitgleich online hinzugeschaltet wurde. • Bei Blended-Formaten wechselten sich Online- und Offlinephasen zeitlich ab. Die Online-Phasen wurden dabei unterschiedlich in die Projektstruk- tur eingebaut: vorgelagert, parallel oder nachge- lagert. Es wurden, wie oben erwähnt, jedoch auch Projekte be- obachtet, in denen die verschiedenen Kategorien ver- mischt wurden. In den Rückmeldungen der Teamer*in- nen und auch der Teilnehmenden wurde deutlich, dass sie in Zukunft Formate erwarten, bei denen Off- line- und Online-Elemente sinnvoll und in einem an- gemessenen Verhältnis miteinander verknüpft sind. In Fortbildungen und Förderbedingungen sollten also die Voraussetzungen geschaffen werden, dass diese sinn- volle Kombination bewertet und realisiert werden kann. Herausgehoben wurden bspw. Online-Formate in der Vor- und Nachbereitung von Begegnungen. Auch bei der Gedenkstättenarbeit ergebe sich ein didaktisches Potenzial aus der Vorbereitung online auf den Besuch vor Ort mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten der Arbeit. Im Hinblick auf die optimale Mindestdauer von di - gitalen Projekten fallen die Einschätzungen der Be - fragten unterschiedlich aus. Manche der interview- ten Teamer*innen und Jugendlichen sprechen sich für Kurzprojekte aus, bei denen das Programm innerhalb mehrerer Tage am Stück durchgeführt wird. Andere fänden mittellange Projekte, die sich über zwei bis drei Wochen erstrecken und in denen vier bis fünf Treffen durchgeführt werden, gut. Einige Personen bevorzug- ten längere Projekte über mehrere Monate mit einem Online-Treffen pro Monat. Entscheidender als der Zeit- raum ist den Teamer*innen zufolge, dass im Projektab- lauf genügend Zeit für die Anregung von Lernprozes- sen, die Reflexion der einzelnen Termine, den Aufbau von Vertrauen und für interkulturellen Austausch einge- plant wird. Zudem solle das Programm insgesamt gut mit dem Alltag der Jugendlichen vereinbar sein.

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