Digitale Projekte in der Internationalen Jugendarbeit

in the room together and we see each other. […] it could be a good way to get a deeper connection with the other participants, because they really see a person, not just this at the laptop or something. (Teilnehmerin, Gruppendiskussion) Padlet diente in den Projekten vor allem der Ablage von Inhalten und der Dokumentation des Projekts. Gleich- zeitig wurde Padlet genutzt, um bereits vor Projekt- beginn Informationen und Dateien zur Verfügung zu stellen. Aber auch asynchrone, kollaborative Zusam - menarbeit unter den Teilnehmenden fand mithilfe des Tools statt. WhatsApp diente vor allem der Kommunikation der Teamer*innen mit den Teilnehmenden zwischen den einzelnen Online-Terminen für die Ankündigung von organisatorischen Punkten sowie der Kommunikation unter den Teilnehmenden zwischen einzelnen Online- Terminen. Es wird deutlich, dass die Tools funktional differenziert ausgewählt und genutzt werden. Zudem wird erkenn- bar, dass der häufige Einsatz von Zoom als Plattform für die digitalen Formate nicht unbedingt den Bedarfen und der Bewertung aus der Perspektive der Teilneh- menden entspricht. In der Medienwelt von Jugendli- chen etablierte Tools werden dabei eher ergänzend, aber selten als Handlungsraum für die Projekte einbe- zogen. Zentral ist aber die Frage, wie mit dem jeweili- gen Tool gearbeitet wird und welche Handlungsmög- lichkeiten für wen bei der Umsetzung digitaler Formate unter Einbezug der jeweiligen Tools entstehen. 3.2 Partizipation und Teilhabe Im Bereich der Partizipations- und Teilhabemöglich- keiten bei digitalen Projekten waren folgende Fragen zentral: • Welche neuen Teilhabemöglichkeiten sind in Ver- bindung mit dem Einsatz von Online-Tools erkenn- bar? • Welche neuen Formen der Benachteiligung ent- stehen? • Inwiefern werden (neue) Partizipationspotenziale, die sich durch den Einsatz von Online-Tools erge- ben können, in den Projekten realisiert? • Welche weiteren Herausforderungen ergeben sich durch den Einsatz von Online-Tools im Hinblick auf die Themen Partizipation und Teilhabe?

In Bezug auf die Länge einzelner Online-Termine machen die Befragten deutlich, dass diese nicht länger als drei Stunden dauern sollten. Wichtig sei- en dabei eine ansprechende Gestaltung und Struktu- rierung sowie eine gute Planung der Termine, da Pro- zesse im Online-Setting häufig länger dauerten und hierdurch ungewollte Pausen entstünden. Zugleich er- klären die Teamer*innen, dass das Einholen von Rück- meldungen bei den Teilnehmenden oder technische Schwierigkeiten für Wartezeiten sorgen, die im Online- Setting (anders als im Offline-Setting) schwieriger mit informellen Gesprächen o. ä. gefüllt werden können. Eine Fachkraft äußert sich in diesem Zusammenhang wie folgt: „Was man schon dabei beachten muss, die Semi- narzeit bei einer Online und bei hybriden Begeg - nungen, wird anders, ganz anders wahrgenommen als bei einer Präsenzveranstaltung. Und zwar jede Aktivität und jeder Seminarpunkt dauert länger und bringt mehr Zeit in Anspruch. Alleine der technische Teil davon. Ja, die Erklärung, die du brauchst und auch diese, dieses mangelnde nonverbale Feed- back von den Teilnehmenden, wo du nicht immer sicher bist, okay, haben mich jetzt alle gehört, ha - ben das alle verstanden, sind jetzt alle noch dabei. Um diese Connection nicht zu verlieren, müssen wir auch immer wieder die Teilnehmenden ansprechen, das nimmt auch Zeit in Anspruch.“ (Teamer, Einzel- interview) Neben der optimalen Länge der Projekte insgesamt und einzelner Online-Termine wurde betrachtet, welche Online-Tools besonders häufig in den Pro - jekten eingesetzt wurden. Drei Online-Tools wurden besonders häufig genannt: Zoom, Padlet und What - sApp. An Zoom mochten vor allem die Teamer*innen die leichte Handhabung der Plattform sowie die nied- rigschwellige Möglichkeit der Sprachmittlung im Ver- gleich zu anderen Programmen. Die befragten Teilneh- menden schätzten Zoom jedoch etwas anders ein. Sie beschreiben andere Programme wie wonder.me als dynamischer. Außerdem schlagen sie Virtual Reality- Konferenzen vor, um ein Gefühl von Ko-Präsenz im vir- tuellen Raum zu erzeugen sowie das Kennenlernen zu verbessern und somit eine tiefere Verbindung mit den anderen Teilnehmenden aufzubauen. Eine Teilnehme- rin formuliert dies wie folgt: „And […] this is just an idea. Maybe one could also think of other ways of meeting each other, for ex-am - ple, via VR or something, so that everyone really sits

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