DOGS today
Unterwegs
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achte ich in einem kleinen Park einen Mann, der mit sei- nem Hund in einem etwa zwei mal fünf Meter kleinen Gehege spielt – laut Schild ein ausgewiesener Hundespiel- platz. Hannah und ich sehen uns irritiert an und gehen weiter. Das Café ist schon recht leer, als wir ankommen. Hannah rollt sich erschöpft in meinem Schoß ein, wäh- rend ich bei einem Glas Wein auf unseren Liebsten warte. Hundemüde treten wir den Rückweg an. Fast 50.000 Schritte haben wir in den letzten beiden Tagen zurückge- legt, teilt mir mein Smartphone mit. Ich möchte noch ei- nen letzten Blick auf das Schloss Schönbrunn werfen und so wird dies unsere Zielhaltestelle. Der Himmel färbt sich bereits rosarot, als wir dort ankommen. Ede und Hannah warten vor dem Tor, damit ich kurz hineinhuschen kann, um wenigstens ein Foto zu schießen. Ausgelassen toben wir danach zu dritt im Abend- rot über den fast menschenleeren Vorplatz und ich kann Frieden schließen mit den Abweisungen, die wir in den letzten Tagen in dieser Stadt erlebt haben. Auf dem Heimweg machen wir noch einen Stopp im Park und lassen Hannah mit den anderen Hunden auf der Wiese spielen, bis es dämmrig wird. Beim Frühstück am nächs- ten Morgen sind wir uns einig: Wien ist definitiv eine Reise wert, die Stadt bietet viel Sehenswertes, Kulturel- les und Kulinarisches. Zwei Tage sind viel zu kurz, um alles aufnehmen zu können. Und wenn sich in Sachen Hundefreundlichkeit noch was tut, ist auch Hannah wunschlos glücklich.
Hotels im obersten Stockwerk und hat eine Panorama- Fensterfront. Von hier aus eröffnet sich ein toller Blick über das Schloss und die dazugehörige Parkanlage. Das entschädigt uns zumindest teilweise für den Frust des Vortages. Gestärkt und voller Tatendrang brechen wir auf Richtung Schloss Belvedere. Wir wollen einfach noch nicht aufgeben, was das Thema Hund und Schlossanlagen angeht. Doch dort angekommen, erleben wir das Déjà-vu des Vortages. Eine Mauer mit einem Schild, das uns dar- auf hinweist, dass Hunde nicht gestattet sind – das Übli- che. Da hier allerdings kein Wachmann neben dem Tor sitzt, stellen wir uns blind und wagen einen Versuch. Es dauert keine drei Minuten, ehe jemand unseren pelzigen Begleiter entdeckt und uns nicht ganz so höflich hinaus- komplimentiert. Ich schaffe es beim Hinausgehen gerade noch, ein paar Fotos vom Schloss zu schießen. Nun geben wir uns geschlagen, fragen uns aber zunehmend, wie es Wien mit dieser Einstellung geschafft hat, auf Platz 13 der hundefreundlichsten Metropolen weltweit zu landen. Wir setzen unseren Fußmarsch Richtung Innen- stadt fort, machen eine kurze Pause an der Karlskirche und schlagen uns dann weiter durch Richtung Maria-The- resien-Platz. Dort befinden sich das Naturhistorische und das Kunsthistorische Museum. Ede ist zum ersten Mal in Wien, deshalb haben wir vereinbart, dass er heute etwas Kulturprogramm machen und sich verschiedene Ausstel- lungen zu Gemüte führen darf. Hannah und ich machen es uns derweil auf einer Decke in der Grünanlage vor dem Museum gemütlich und dösen in der Sonne, bis Herrchen sich wieder zu uns gesellt. Bevor wir uns für ein Café zum Mittagsstopp entscheiden, möchten wir noch einen Blick auf das Parlament und das Rathaus werfen, die fast direkt nebeneinander liegen. Leider werden beide Gebäude gerade saniert und sind von Folien verhangen (was mich unweigerlich an die Aussicht aus unserem Hotelfenster erinnert). Wir trennen uns erneut, da Ede ein Museum in der Hofburg besuchen möchte. Hannah und ich schlendern durch die Gassen und entdecken dabei einen kleinen Laden namens Charly’s Shop – der nicht nur frisches Hundeeis serviert, sondern auch allerhand Hübsches und Nützliches für Fellnasen in jeder Größe anbietet. Wir stöbern uns durch das Sorti- ment und lassen uns von der freundlichen Verkäuferin beraten, bis ein anderer Hund den Laden betritt und so- fort ein Streitgespräch mit Hannah anfängt. Also ziehen wir weiter. Wir lassen uns treiben, denn bis zum verein- barten Treffpunkt in der Bar des Museum Hundertwasser haben wir noch etwas Zeit. Auf dem Weg dorthin beob-
Sandra Allekotte Die Fotografin und Grafikerin liebt Reisen – und Schreiben. Auf www.greanehittn.de bietet sie eine Übersicht über ihre Arbeit und natürlich auch Anekdoten aus dem turbulenten Leben mit Hannah. Von der niedlichen kleinen Hündin gibt es auf Instagram unter „hannahundi_dogslife“ noch mehr zu sehen.
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