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Ernährung

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BARF-Arten im Überblick Halbbarf oder Teilbarf: Nicht alle Halter verfüttern ausschließ- lich Barf. Manche wechseln das rohe Fleisch mit Nass- oder Trockenfutter ab. Das kann zum Beispiel so aussehen: Mor- gens vor der Arbeit, wenn es schnell ge- hen muss, gibt es für den hungrigen Vier- beiner Trockenfutter. Erst abends wird als besonderer Leckerbissen Barf serviert. Für die meisten Hunde ist diese Fütterungs- methode kein Problem, sie vertragen die Abwechslung gut. Allerdings darf Barf nicht mit anderen Hundefutterarten ver- mischt werden, da die Verdauungszeiten unterschiedlich sind. Separat füttern ist also wichtig. Teilbarf kann ein Übergang zum Vollbarf sein. Es ist aber auch möglich, zu gleichen Teilen Trocken- und herkömm- liches Barf zu verfüttern. Auch hier sollten wegen der unterschiedlichen Verdauungszei- ten die Barf-Arten nicht vermischt werden. Sonst zwickt es fies im Hundebauch. Barf ohne Getreide: Wie der Name schon sagt, kommt bei dieser Fütterungsart keinerlei Getreide in den Napf. Tiernahrung ohne Getreide wird immer belieb- ter, vor allem Weizen im Futter sehen viele Hal- ter mittlerweile kritisch. Der Grund: Vierbeiner mit empfindlichem Magen oder Verdauungs- problemen vertragen das Korn weniger gut. Äu- ßern kann sich das durch Blähungen, Erbrechen, Durchfall und Juckreiz. Auch leiden einige Vier- beiner – genau wie einige Menschen – an einer Glutenunverträglichkeit. Gerade Rassen wie Golden Retriever, Labrador oder Irish Setter sind dafür besonders anfällig. Und es gibt noch einen weiteren Grund, warum auf Weizen im Barf verzichtet wird: Dabei geht es um eine so natür- liche Ernährung wie irgend möglich – denn der Wolf frisst draußen im Wald und auf dem Feld schließlich auch kein Getreide. Damit der Hund trotzdem ausreichend mit Energie in Form von Kohlenhydraten versorgt wird, können Halter den getreidefreien Barf mit Hirse, Reis, Süßkartoffeln oder Amaranth ergänzen.

Vierbeiner laut Barf-Lehre nicht schaden. Aber weil der domestizierte Hund nicht selbst Wild erlegen kann (und das natürlich auch auf keinen Fall sollte!), müssen wir Menschen ran. Also kommt genau abgewogenes rohes Fleisch plus Gemüse oder Obst in den Napf des zahmen Haus-Raubtieres, zum Teil noch garniert mit Öl oder Nahrungsergänzungsmitteln. Die Zubereitung erfordert allerdings einiges an Zeit. Außerdem nehmen die Zuta- ten viel Platz im Kühlschrank und der Gefriertruhe ein. Um die ausreichende Versorgung des Vierbeiners mit al- len nötigen Nährstoffen zu garantieren, müssen sich Halter mit der richtigen Portionsgröße, Vitamingehalt und Inhaltsstoffe auseinandersetzen – und gegebenen- falls Futtermittelzusätze ergänzen. Will man richtig bar- fen, ist das eine Wissenschaft für sich, zumindest für Neulinge. Natürlich gibt es auch Barf aus der Gefriertru- he oder Fertigbarf. Aber vor allem bei Letzteren schei- den sich die Geister (und Hundebesitzer). Einfacher, schneller und platzsparend geht es mit Trockenbarf. Es hat ein wenig gedauert, bis sich diese Form der Ernährung einen Namen gemacht hat, langsam aber mausert sie sich zum echten Trend. Und das, ob- wohl Trockenbarf je nach Futtermittelproduzent bereits seit über zehn Jahren verkauft wird. Hersteller wie Leiky oder Paul & Paulina registrieren eine gesteigerte Nach- frage ihrer Trockenbarf-Produkte – vor allem in den Sommermonaten. „Es ist schon ein beliebtes Produkt“, bestätigt auch Tierärztin Dr. Anita Kröger vom Zentrum für Hundegesundheit in Hannover. Trockenbarf ist, wie der Name schon sagt, die getrocknete Variante des Barfs. Mit herkömmlichem Trockenfutter, wie man vielleicht denken mag (und das gerade bei Barf-Freunden verpönt ist), hat das nicht wirklich etwas zu tun. Die Zutatenliste besteht wie beim Ur-Barf überwiegend aus Muskel- fleisch, Innereien, Knochen und Gemüse- oder Obstan- teilen. Die Zusammensetzung ist meist 70 zu 30, oft ist auch noch Öl oder Getreide dabei. Bei der Herstellung werden alle Zutaten vermengt, durch einen Fleischwolf gedreht oder in Stücke gepresst. Dann geht es ans Trock- nen: Das Barf wird dabei in frischem Zustand luft- und gefriergetrocknet oder gedörrt. Diese Verfahren entzie- hen den Zutaten Feuchtigkeit und das Futter verliert deutlich an Volumen: Vier Kilogramm Barf schrumpfen so zu einem Kilogramm Trockenbarf. Die Nährstoffe bleiben nach dem Trocken erhalten – anders als beim herkömmlichen Trockenfutter: Das nämlich wird bei der Zubereitung so stark erhitzt, dass Vitamine & Co. verlo- ren gehen. In einem zusätzlichen Schritt werden die Nährstoffe dann später wieder aufgesprüht.

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