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Ernährung

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BARF-Arten im Überblick Prey-Barf: Bei dieser Methode geht es um Fleisch. Und um nichts anderes. Denn beim Prey- Barf („prey“ = Beute) bekommt der Hund, so gut es eben geht, ein ganzes Tier ser- viert – inklusive Blut, Fell und dem ganzen Rest, der noch so drinsteckt. Dafür eignen sich etwa Hühner, Kaninchen, Tauben, Enten oder Wachteln. Gemüse, Obst oder Nahrungsergänzungsmittel werden beim Prey-Barf nicht verfüttert. Bzuasräf tmzeitnF:uttermittel- Damit keine Mangelerscheinungen beim Hund auftreten, können unter das Barf Futter- mittelzusätze gemischt werden. Vor allem wenn man Barf komplett selbst zubereitet, sollte man als Halter genau darauf achten, dass der Hund optimal versorgt ist. Wird etwa keine frische Leber verfüttert, empfiehlt es sich, Vitamin K unter das Futter zu rühren, um einem Mangel vorzubeugen. Auch Jod und Vitamin C sind wenig in Fleisch enthalten und müssen durch Salz oder Hagebuttenpulver ergänzt wer- den. Und Hunde, die keine Knochen fressen wol- len oder können, brauche Kalzium, zum Beispiel in Form von Milchprodukten wie Quark. Corf: Diese Sonderform von Barf wird auch als Fertig- barf bezeichnet. Die Abkürzung steht für Conveni- ent Raw Food – also vorgefertigtes, rohes Futter. Im Corf sind alle Zutaten zu einem Block zusam- mengepresst und tiefgefroren, portionsweise kann man das Futter auftauen. Es gibt aber auch Fertig- Barf in Dosen. Um das Futter haltbar zu machen, wird die Rohmasse kalt in Dosen gefüllt und mit Dampf gegart. So bleiben Vitamine und Nährstoff erhalten. Eingefleischte Rohfleisch-Fans halten von Corf allerdings nicht viel – mit frisch hat Barf aus der Dose für sie nichts zu tun. Dafür hat Corf den Vorteil, dass sich Halter nicht langwierig mit Nährstoffen und der richtigen Menge der Zutaten auseinandersetzen müssen. Außerdem ist das Ganze bedeutend weniger aufwendig, als Barf selbst zuzubereiten.

Aufgrund dieses Herstellungsprozesses hat Ernährungs- expertin Anita Kröger einen positiven Eindruck vom Tro- ckenbarf. Und fügt hinzu: „Durch die schonende Trock- nung bleiben nicht nur Nährstoffe, sondern auch die Aromastoffe erhalten. Und genau das finden Hunde ganz besonders lecker.“ Trockenbarf kommt ohne synthetische Zusatzstof- fe aus, die die Haltbarkeit des Futters verlängern sollen. Das hat Trockenbarf nämlich gar nicht nötig. Schließlich machten schon die amerikanischen Ureinwohner und Inuit Fleisch durch Trocknen haltbar, um genügend Vor- räte für den langen und harten Winter zu haben. Auch heute kommt bei uns gerne getrocknetes Fleisch auf den Tisch – man denke nur an Beef Jerkey, das vor allem in Amerika ein beliebter Snack ist, oder luftgetrockneten Schinken, der in einer verschlossenen Packung über sechs Monate haltbar sein kann. Trockenbarf gibt es meist in Form von Flocken, Streifen oder Kroketten zu kaufen. Be- vor das Trockenbarf dem hungrigen Hund vor die Schnauze kommt, muss es mit warmem Wasser verrührt werden und je nach Hersteller 10 bis 20 Minuten quellen – weshalb es oft auch als Hundemüsli bezeichnet wird. Was trocken und in Flockenform wie eine sehr kleine Portion wirkt, vergrößert sich so schnell im Volumen – von der Konsistenz ähnelt es dann Porridge – und macht den Hund gut satt. Trockenbarf können Hundehalter auch zu Hause selbst herstellen, zum Beispiel mit einem Dörr- gerät oder im Backofen. Der Trocknungsvorgang dauert allerdings lange und der Energieverbrauch ist dement- sprechend hoch, gerade wenn der Backofen über Stunden läuft. Dieses Procedere ist also nur bedingt zu empfehlen. Genau wie das herkömmliche Barf eignet sich die getrocknete Variante als Alleinfutter – auch wenn Anita Kröger den Begriff Alleinfutter kritisch sieht: „Meiner Meinung nach kann ein einziges Futter allein nie alle Be- dürfnisse des Hundes stillen“, so die Expertin. „Besser ist es auch beim Trockenbarf, immer zwischen zwei, drei Herstellern zu wechseln.“ Trockenbarf ist vor allem als Proviant für Tagesausflüge oder Urlausfutter beliebt, weil man es ganz einfach mit an den Ferienort mitnehmen kann und die Flocken auf Reisen wenig Platz wegneh- men. Und: Es braucht keine Kühlung – was die gesteigerte Nachfrage in den Sommermonaten erklärt. „Einzelne Stü- cke Trockenbarf können als Leckerli benutzt werden“, sagt Tiermedizinerin Kröger. „Die Stückchen sind beson- ders knusprig.“ Selbst für Hunde mit Allergien und Le- bensmittelunverträglichkeiten ist Trockenbarf geeignet, weil die Zusammensetzungen aus natürlichen Produkten

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