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DOGS today

Produkttest

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››Ernsthaft? Das hab ich doch gar nicht nötig‹‹ Unsere Redaktionshündin Hannah testet in jeder Ausgabe ein Produkt auf Herz und Nieren. Diesmal auf dem Prüfstand: ein Intelligenzspielzeug Text & Fotografie Sandra Allekotte B öse Zungen könnten nach diesem Test be- haupten, meine Hündin Hannah sei nicht die hellste Kerze auf der Torte. Ich natürlich als Schließlich soll das Ding meinen Hund beschäftigen und nicht mich. Ich setze meine Kopfhörer auf, drehe die Musik auf volle Lautstärke und überlasse Hund und Spielzeug ihrem Schicksal. Als ich nach einer halben Stunde neugierig um die Ecke linse, traue ich meine Augen kaum: Hannah hat es offenbar endlich begriffen. Sehr, sehr vorsichtig stupst sie mit Pfoten und Nase gegen das Spielzeug, um den Schatz Stück für Stück zu bergen. Ich wusste es, Hannah braucht eben machmal etwas mehr Zeit als andere. Und einen Vorteil hat es auf jeden Fall, dass sie kein stürmischer Rambo ist: Ich muss mir wenigstens keine Sorgen machen, dass sie die Kunststoffkugeln zerstört und sich daran verletzt. Nach diesem Erfolgserlebnis sind wir beide zufrieden. Han- nah hat ihren Nachmittagssnack ganz alleine erlegt und ich kann in Ruhe arbeiten, ohne schlechtes Gewissen, meinen Hund nicht genug zu bespaßen. Und ja, an die- ser Stelle muss ich zugeben, dass mein Hundemama- Herz einen kleinen Hüpfer gemacht hat – mein Hund ist doch kein Einfaltspinsel.

liebende Hundemama würde so etwas über meinen kleinen Schatz niemals auch nur denken. Aber, zugege- ben, es handelt sich bei „Kem“ um ein Spielzeug, das von und mit der Intelligenz des Hundes lebt. Und ja, sicherlich könnte sich ein nimmersatter Labrador sofort mit Freude auf das Teil stürzen, wenn er den Duft der feinen Leckerli riecht, der aus den ovalen Öffnungen der kugelförmigen Behälter strömt. Bestimmt würden die meisten Hunde mit vollem Körpereinsatz versu- chen, an die Snacks zu gelangen. Und ganz eventuell würden sie von ganz alleine darauf kommen, ihre Pfo- ten und Nasen einzusetzen, und womöglich bewusst oder aus Versehen die Kunststoffkugeln drehen. Aber mein Hund ist eben anders. Nämlich vorsichtig. Meis- tens kann man Hannah zwar mit Leckerli dazu bewe- gen, sich neuen Objekten gegenüber aufgeschlossen zu zeigen. Aber dieses Gerät ist ihrer Meinung nach offen- bar unberechenbar – an den ersten beiden Tagen wird es mit genügend Sicherheitsabstand lediglich von allen Seiten beäugt. Ich nehme mir also Zeit, um Hannah vorzuführen, dass das Spielzeug nicht nur harmlos ist, sondern sich darin auch wertvolle Schätze befinden, die es zu erobern gilt. Sie schaut aufmerksam zu, wie ich das Futter durch den mitgelieferten Trichter in die drei Kugeln einfülle. Ihr Versuch heranzukommen, be- schränkt sich aber zunächst darauf, mir fiepsend auf die Nerven zu gehen. Also drehe ich mit ihr zusammen geduldig und ohne hastige Bewegungen die Kugeln, da- mit die kleine Kekse möglichst langsam herauskullern. An Tag vier allerdings habe ich die Schnauze voll.

Schlaues Ding Das Hundespielzeug „Kem“ soll den Entdecker- geist anregen und die Lernfähigkeit fördern. Ca. 20 €, zu bestellen bei www.wirliebenhunter.de

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