DOGStoday

Tierschutz

3. 2022

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››Acht entzückende Welpen wuseln um mich herum, schlecken mich ab und springen auf meinen Schoß. Ich habe einen Kloß im Hals‹‹

der über das Vermitteln hinausgeht. Die Smeura gibt keine Hunde direkt ab, sondern sie arbeitet mit rund 100 Tierheimen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen, die jede Woche bis zu 100 Hunde aufnehmen und ein wirklich passendes Zuhause für sie suchen. Dar- über hinaus gelingt es Schmidt, sein „1:3-Nachhaltig- keitsziel“ zu erfüllen: Für jeden vermittelten Hund wer- den drei kastriert. Die Tierhilfe Hoffnung bewirkt an vielen Stellen Veränderung. Sie gibt an der Universität in Timișoara Kastrations-Workshops und an 23 Schulen Tierschutzunterricht. Eine Schüler-für-Tiere-Gruppe verteilt vor Kastrations-Aktionen Flyer. In der Smeura malen Mädchen und Jungen Hundehütten an. Sie tragen ihre Empathie für Hunde nach Hause und dazu bei, die Gesellschaft zu verändern. Als mich Matthias Schmidt durch seine Smeura führt, bin ich überwältigt, wie hier alles unternommen wird, um den Hunden ein so schö- nes Leben zu bereiten wie möglich. Auf Spielwiesen können sie herumtoben. In der Mittagspause gehen die Pflegerinnen und Pfleger mit Hunden spazieren. Für Hundesenioren gibt es Wärmelampen und weiche Mat- ten. Gerade ist das Waldrefugium fertig geworden. Darin leben rund 400 Hunde, die so Schlimmes erlebt haben, dass sie in Panik geraten, wenn sie Menschen nur sehen. Hier werden sie versorgt, aber in Ruhe gelassen. Unser Rundgang endet in der Welpenstation. Dort gibt es einen neuen Spielplatz mit Spielzeug, Tunneln und Planschbe- cken. In einem ausrangierten Auto kann das Ein- und Aussteigen geübt werden. Ich sitze auf einem Kletterge- rät, acht entzückende Welpen wuseln um mich herum, schlecken mich ab und springen auf meinen Schoss. Ich habe einen Kloß im Hals. Und ich würde sie am liebsten alle mit nach Hause nehmen. Als ich am nächsten Morgen in die Smeura kom- me, strahlt Matthias Schmidt. Er fährt heute zurück nach Deutschland. 1000 Kilometer und 20 Stunden Fahrt liegen vor ihm, aber auch das, was er am meisten an seiner harten Arbeit liebt: eine Menge Hunde nach Deutschland zu bringen. Der Frachtraum des Transpor- ters, in den er steigt, ist voll. Auch die süßen Welpen von gestern sind dabei. Ich wünsche mir so sehr, das ein tolles Leben auf sie wartet. Bereue ich nun unsere Ent- scheidung? Nein, Toni ist unser Traumhund. Aber dafür haben wir viel mit ihm und noch mehr an uns gearbei- tet. Mit diesem Wissen würde ich mir einen Hund aus dem Tierschutz heute zutrauen. Und wer weiß, vielleicht bekommt ja Toni eines Tages ein rumänisches Geschwis- terchen. Bis dahin weiß ich zumindest, welche Arbeit vor Ort ich unterstützen kann.

Besser leben mit Hund Ökologischer Pfotenabdruck, Qual- zucht, illegaler Welpenhandel, Stra- ßenhunde: Kathrin Hartmann be- schreibt in ihrem neuen Buch, wie wir solche Missstände überwinden und mit unserer Hundeliebe die Welt verbessern können. „Mein grüner Hund“, 14 €, Blessing

Infos & Spenden Mehr über die Tierhilfe Hoffung erfahren Sie unter www.tierhilfe-hoffnung.com. Hier können Sie auch spenden oder Futterpatenschaften übernehmen.

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