Myriam Huckschlag lebt ihren Traum: Hundetrainerin und dann auch noch auf Mallorca. Auf der Insel engagiert sie sich auch für den Tierschutz und betreibt Aufklärungsarbeit. www.martinruetter.com/mallorca Mallorca
Denkt man an Mallorca und Hunde, dann denkt man natürlich auch an Straßenhunde, Auffangstationen und Tierschutz. Wie erlebst du das auf der Insel? Das ist ein schwieriges, aber extrem wichtiges Thema. Ich habe oft Kundschaft mit geretteten Tieren und freue mich sehr darüber! Zudem stehe ich in Kontakt mit einigen Hunde- auffangstationen auf der Insel. Dort kann man die Schwierig- keiten der traditionellen Hundehaltung hautnah miterleben. Das betrifft unter anderem den Jagdhund Podenco. Diese Hunde werden zum Teil einfach aussortiert, wenn sie nicht „funktionieren“. Man sieht im Land auch leider immer noch oft, dass viele Hunde, wie z.B. der Ca de Bestiar (der Mallorca Schäferhund), nach wie vor an der Kette oder in Zwingern gehalten werden. Und man sieht natürlich sehr viele freilaufen- de Hunde. Aber ich betreibe aktiv fruchtende Aufklärungs- arbeit und glaube fest daran, dass sich die Situation der Hunde auf Mallorca immer weiter bessern wird. Jetzt bist du ja nicht nur Hundetrainerin, sondern auch Sportlehrerin und Physiotherapeutin für Menschen, wie kann man Sport und Hundetraining ideal miteinan- der verbinden?
Woher kommt deine Liebe zu Hunden? Fast aus dem Nichts. Obwohl ich nicht mit Hunden groß geworden bin, habe ich 2007 mit Amara meine erste Hovawart-Hündin gefunden. Mit ihr und durch sie habe ich diese Liebe entdeckt! Wie ist der Wunsch entstanden, Hundetrainerin zu werden? Mit Amara habe ich unterschiedliche Ansätze kennengelernt. Ich habe von Hundetraining bis Zucht vieles ausprobiert und immer wieder gemerkt, wie gern ich meine Erfahrungen und mein Wissen weitergebe. Warum hast du dich für die Ausbildung bei Martin Rütter DOGS entschieden? Ausbildungsart und Inhalte waren für mich die entscheidenden Kriterien: Konzentriert in 19 Monaten alle Themen samt Prüfungen zu durchlaufen -–und gleichzeitig aktiv mit einer festen Gruppe zu vertiefen, das war für mich das beste Paket. Was sind für dich die wichtigsten Inhalte, die du dort gelernt hast? Körpersprache und Kommunikation, denn Hunde lesen zu lernen, sie in den unterschiedlichen Situationen zu verstehen und angemessen mit ihnen und ihrem Verhalten umzugehen – das sind für mich wichtige Qualifikationen. Die Ausbildung hast du im „Headquarter“ in Bonn gemacht, jetzt leitest du eine DOGS Hundeschule auf Mallorca, wie kam es dazu? Ich habe bis Dezember 2021 in Bonn gelebt, daher war der Ausbildungsort perfekt! Den Standort Mallorca habe ich während der Ausbildung im Hintergrund aufgebaut, dort unseren neuen Wohn- und Arbeitsort bezogen und alles Nötige vorbereitet. Unser Traum, auf Mallorca zu leben, existiert schon seit 20 Jahren – jetzt wurde er Wirklichkeit. Hast du es dort eher mit Deutschen zu tun oder auch mit Spaniern und Spanierinnen? Ticken die mallorquinischen Hundehaltenden anders als die deutschen? Zurzeit besteht meine Kundschaft eher aus Deutschen, die ihren Lebensmittelpunkt schon seit Jahren auf der Insel haben, einigen Feriengästen und bislang wenigen Mallorquinern und Mallorquinerinnen. Diejenigen, die zu mir kommen, wollen verstehen, was wir lehren. Es entsteht so mehr Offenheit für sinnvolle Hundeerziehung, besonders aber auch mehr Verständnis für die Bedürfnisse der Hunde.
Beiden gemeinsam ist ja die Arbeit mit dem Menschen. Es gibt viele Möglichkeiten, um gesunde Bewegung mit Hundetraining zu verbinden, wie z. B. beim Agility, Hoopers, Joggen, Wan- dern, Radfahren, Yoga, SUP oder Golfen. Auf unserer Finca bieten wir diese Kombination aus Bewegung (GYROTONIC®), Physiotherapie und Hundetraining an. Natürlich kann man auch ohne Hund zu uns kommen und die Angebote nutzen, genauso ist aber auch einfach nur ein Urlaub mit dem eigenen Hund möglich.
7/2022 Martin Rütter 87
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