NACHGEFRAGT
Maxi Lotz und Miro Maeder leben und arbeiten gemeinsam in der Schweiz und möchten Hunden und Menschen zu einem erfüllteren Leben verhelfen. www.martinruetter.com/zuerichoberland Zürich/Oberland
Im Kanton Zürich sind verschiedene Kurse für Hunde und ihre Halter gesetzlich vorgeschrieben. Was müssen die frischgebackenen Mensch-Hund-Teams lernen? Aktuell müssen Hunde, die nicht „kleinwüchsig“ sind, eine anerkannte Hundeausbildung absolvieren. Im Anhang der Hundeverordnung des Kantons Zürich findet sich eine abschließende Liste mit allen Hunderassen, die als „kleinwüch- sig“ gelten. Ist die eigene Hunderasse nicht in der Liste erfasst, so gilt die Pflicht, die entsprechenden Kurse zu absolvieren. Ursprünglich war geplant, dass am 1. Juni 2022 neue Regelun- gen in Kraft treten. Es sollte für alle Hundehaltenden eine praktische und theoretische Ausbildungspflicht eingeführt werden. Das Inkrafttreten des revidierten Zürcher Hundegeset- zes und der revidierten Verordnung wurde verschoben, weshalb die aktuellen Regeln weiterhin gelten. Bei uns können diese obligatorischen Kurse (Welpenkurs, Junghundekurs und Erziehungskurs) absolviert werden. Hat dieses Hundegesetz eurer Erfahrung nach die Haltung der Hunde in der Schweiz verbessert? Gibt es weniger „Problemhunde“ und Beißvorfälle? Die Frage ist schwierig zu beantworten, da die Dunkelziffer vermutlich sehr groß ist. Tatsache ist, dass die obligatorischen Kurse nur in Hundeschulen absolviert werden können, die eine veterinärrechtliche Bewilligung haben. Dadurch müssen auch Hundeschulen einen gewissen Mindeststandard vorweisen – was wir sehr unterstützen. Letztlich geben sie den Hundehalten- den viel für den „hündischen Alltag“ mit. Aber auch die Menschen müssen sich Wissen aneignen, was sich ebenfalls positiv auf die Hundehaltung auswirkt. Eure Leidenschaft ist ja das Bergwandern. Da muss der Hund natürlich mit. Was stellt Mensch und Hund am Berg vor die stärksten Herausforderungen und wie meistert ihr sie? In den Bergen gibt es viele jagdliche Reize. Da ist es sinnvoll, wenn der Hund eine gute Reiz-Impuls-Kontrolle mitbringt, einen sicheren Rückruf kennt und jagdlich gut ausgelastet wird. Das Gelände kann uneben sein. Daher ist es wichtig, dass der Hund entspannt an der Leine läuft, aber auch, dass Hund und Mensch sich vertrauen. Eine gute Orientierung am Menschen hilft also auf jeder Wanderung. Was ist für euch das Schönste an eurem Beruf? Die Erfolge gemeinsam mit unserer Kundschaft teilen zu können und dabei zuzusehen, wie die Teams gemeinsam wachsen.
Woher kommt die Liebe zu Hunden? Hunde faszinieren uns immer von Neuem. Nicht nur ihre Leistungsfähigkeit wie beispielsweise die hündische Nase, sondern auch ihre Fähigkeit, so enge Sozialkontakte einzuge- hen, wie wir Menschen es tun. Wie ist euer Wunsch entstanden, Hundetrainer bzw. -trainerin zu werden? Martin Rütter DOGS hat uns bereits früh begleitet, als wir selbst im Training waren. So kam eines nach dem anderen, und es entstand eine Leidenschaft für diesen Beruf. Wir sind über- zeugt, dass Menschen, die für ein Thema brennen und eine große Leidenschaft dafür haben, dieses auch beruflich gut umsetzen und anderen Menschen weitergeben können. Warum habt ihr euch für die Ausbildung bei Martin Rütter DOGS entschieden? Die Philosophie, der Respekt, die Rücksichtnahme auf jeden Hund und die Menschen stehen für uns an erster Stelle. Martin Rütter DOGS ist nicht nur eine „Hundeschule“, sondern ein Rundumpaket, angefangen bei fundiertem Fachwissen über Individualität und Ursachenanalyse bis hin zu partnerschaft- lichen Lösungen. Was sind für euch die wichtigsten Inhalte, die ihr bei DOGS gelernt habt? Zu lernen, wie Hunde kommunizieren, war für uns das Wertvollste und Schönste. Das Verständnis der Körpersprache und Kommunikation bildet die Grundlage für Erkenntnis. Erkenntnis wiederum führt zu Verständnis für unsere Hunde, ihre Anliegen und Interessen und letztlich zu einer respektvollen Beziehung.
88 Martin Rütter 7/2022
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