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Bunte Blätter fallen…
Alte Bäume sollte man nicht verpflanzen, sagt man. Aber bewundern darf man sie im Alten Botanischen Garten in Kiel. Ein Schatz inmitten der Stadt
Die Laubfärbung macht aus jedem Baum eine leuchtende Symphonie der Farben, wie hier am Topfhaus. Und das bei freiem Eintritt.
Südwestlich des Pavillons befindet sich das Topfhaus, das 1884/85 zusammen mit dem Botanischen Institut entstan- den ist. Es wird seit 2016 auf Initiative der Topfhausstiftung und dank großzü- giger Spenden restauriert. <<
Verschlungene Pfade führen den Besucher zu unterschiedlichen Kleinbio- topen, vorbei an Hängen mit einer Viel- zahl von Sträuchern, Stauden, Zwiebel- und Knollengewächsen mit, vor allem im Frühjahr, außergewöhnlicher Blüten- pracht. Seit Gründung des Fördervereins wurden mehr als hundert interessante und schöne Gehölze gepflanzt. Darun- ter befinden sich Magnolien, Japani- sche Zierkirschen, Schneeballarten und Rhododendren, Japanische Sicheltanne, Japanische Schirmtanne und Chinesi- sche Spießtanne. Auf dem höchsten Punkt des Gartens wurde 1891 ein Aussichtspavillon mit schmiedeeiserner Krone errichtet. Der achteckige Backsteinbau bietet von seiner Aussichtsplattform einen schönen Ausblick über den Garten und die Kieler Förde.
täglich von 9-15 Uhr. Dank der Initiative des Vereins zur Erhaltung und Förde- rung des Alten Botanischen Gartens existiert dieser alte Garten noch heute und ist seit 1992 in seiner Gesamtheit ein Natur- und Kulturdenkmal. Das ca. 2,5 ha große hügelige Gelände zeichnet sich aus durch einen teilweise sehr alten Gehölzbestand von einzigarti- ger Schönheit, geprägt durch exotische Pflanzen wie dem Küstenmammutbaum und einem der ältesten und höchsten Urweltmammutbäume des europäi- schen Festlandes, einem bedeutenden Ginkgobaum, einem seltenen Amur- Korkbaum, einem japanischen Nadel- Wacholder und einer Gruppe von über 20 Meter hohen Sumpfzypressen.
langen Tradition. Er liegt nördlich der Innenstadt in unmittelbarer Nähe zur Kieler Förde, der Kunsthalle und den Unikliniken. Im Jahre 1978 erfolgte der Auf dem höchsten Punkt des Gartens wurde 1891 ein Aussichtspavillon errichtet Umzug der Botaniker in die Olshausen- straße in den 5. Botanischen Garten und damit eine Umsiedlung in das neue Universitätsgelände. Auch er ist öffentlich zugänglich und bietet ein prachtvolles Blütenmeer aus allen Konti- nenten. Seine Adresse: Am Botanischen Garten 1-9, 24118 Kiel, seine Öffnungs- zeiten einschließlich der Gewächshäuser
Alles hat ein Ende, auch das Gartenjahr. Der Abschied fällt dem Gartenfreund schwer. Jedes Jahr ist das so. Doch es gibt einen kleinen Trost, die Laubfär- bung. Wie prächtig wandeln sich da Bäume und Sträucher in ein Farben- meer! Unsere Wälder zeugen davon. Doch auch für den Stadtbewohner gibt es Möglichkeiten, dies zu bewundern. Parkanlagen dienen dazu und in der Landeshauptstadt Kiel gibt es dafür einen ganz besonderen Schatz: der inzwischen als sogenannter „alter“ bezeichnete botanische Garten. Er wurde 1884 eröffnet. Er diente von 1884 – 1978 der Universität Kiel als zu dem Zeitpunkt vierter Botanischer Garten und stand schon damals in einer
Tipp
Jeden 2. Sonntag im Monat um 10.30Uhr (außer im Dezember und Januar) Botanische Lehrwanderungen mit Michael Treichel und seinem Team. Treffpunkt am Schaukasten im Schwanenweg. Der Eintritt ist frei. Son- derführungen gibt es nach Absprache: Michael Treichel, T. 0431 9 21 04. Die Öffnungszeiten des Alten Botanischen Gartens am Schwanenweg sind von 9.00 -19.00 Uhr, des neuen (Ols- hausenstraße/Am Botanischen Garten) einschließlich der Gewächshäuser von 9.00 -15.00 Uhr, jeweils täglich.
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