EUROPA/ZENTRALASIEN
FRANKREICH Klimaschutzverordnung forciert Energiewende
Effizienzaudits noch als sehr unzuver- lässig. Neu ist die Einbeziehung der Koh- lendioxidbilanz über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes sowie der verwendeten Materialien. Stärker berücksichtigt wird auch der Wohn- komfort angesichts immer häufigerer Hitzeperioden. Die Grenzwerte der Verordnung werden zunehmend ver- schärft. All das wird die Nachfrage nach ressourceneffizienten Bauma- terialien und Heiztechnik nachhaltig verändern. Klimaschutz, Energie- und Mobilitätswende bieten deutschen Unternehmen in Frankreich gute Geschäftschancen. So das Ergebnis der DIHK-AHK-Umfrage zum Klima- schutz vom Frühjahr 2022. GTAI/IHK Frankreich schraubt Anforderungen für Klimaschutz hoch: Ungedämmte Gebäude und Wohnungen dürfen bald nicht mehr vermietet werden. Das bringt jede Menge Arbeit und Geschäfte mit sich.
von Nutzbauten mit mehr als 1.000 Quadratmetern Fläche müssen ab Ende September 2022 erstmals ihren Energieverbrauch online in eine Datenbank eintragen. Bis 2030 müs- sen sie gegenüber einem Referenzjahr (2010 oder später) eine Senkung des Energieverbrauchs von 40 Prozent er- reichen (50 Prozent bis 2040 und 60 Prozent bis 2050). Der Druck auf Eigentümer wird steigen: Besonders schlecht isolierte Wohnungen sollen schrittweise ab Anfang 2023 nicht mehr vermietet werden dürfen. Dies könnte nach Schätzungen etwa 600.000 Wohnun- gen im Jahr 2025, 1,2 Millionen ab 2028 und weitere 2,6 Millionen ab 2034 betreffen. Allerdings gelten die
Zur Umsetzung des Green Deal muss Frankreich bis 31. Juni 2023 ein Gesetz zur Planung für Energie und Klimaschutz (Loi de programmation énergie climat, LPEC) verabschieden. Darin sollen für drei Fünfjahres-Zeiträume übergreifende Reduktionsziele definiert werden. In den vergangenen Jahren hat die Regierung vor allem auf Fördermaß- nahmen gesetzt. Schrittweise kommen Einschränkungen dazu, um Eigentümer zu mehr Effizienzmaß- nahmen anzutreiben. Im Neubau tritt eine neue Wär- me- und Klimaschutzverordnung (Réglementation environnemen- tale, RE2020) seit Anfang 2022 phasenweise in Kraft. Eigentümer
GESCHÄFTSMÖGLICHKEITEN FÜR DEUTSCHE UNTERNEHMEN IN FRANKREICH (MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH)
DIHK-AHK-Umfrage zum Klimaschutz 2022
19%
eher keine
52%
Erneuerbare Energien
Die Umfrage wurde im April und Mai 2022 vom DIHK unter 2.860 Mitgliedsunternehmen der deutschen Auslandshan- delskammern (AHKs) durchgeführt. Unternehmen aus ins- gesamt 107 Ländern nahmen daran teil. Die Befragung gibt wieder, wie die in dem jeweiligen Land tätigen deutschen oder eng mit Deutschland kooperierenden Unternehmen
14%
Hochspannungstechnik
Wasserstofftechnologie
29%
Energieeffiezienz Industrie
62%
die Situation vor Ort wahrnehmen. Alle Umfrageergebnisse im Detail:
Energieeffiezienz Gebäude
29%
E-Mobilität
24%
https://www.dihk.de/de/aktuelles-und-presse/aktuelle-in- formationen/klimaschutz-weltweit-viel-guter-wille-ausbau- faehige-konzepte-76564
Deutsche Unternehmer sehen in Frankreich gute Geschäfts- chancen insbesondere bei Erneuerbaren Energien sowie für mehr Energieeffizienz im Industrie- und Bausektor. QUELLE: DIHK
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IHK Global Business 10/2022
ihk.de/rhein-neckar
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