ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT
Brücken schlagen in aufstrebende Märkte (hier Lagos, Nigeria): Der Business Scout fördert Kennenlernen und Kontaktaufnahme.
BUSINESS SCOUT
Unterstützung beim Sprung in neue Märkte
knüpfe Kontakte in diese Länder und begleite Unternehmen im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaft- liche Zusammenarbeit und Entwick- lung (BMZ). Wie profitieren Unternehmen davon konkret? Bei Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländer ist nicht nur die Planung im Unternehmen wichtig. Entscheidend ist auch die praktische Erfahrung mit den lokalen Gegeben- heiten vor Ort. Mit unserem globalen Netzwerk un- terstützen wir konkret bei Fragen zu Erschließbarkeit, Markttauglichkeit, Marktvolumen und Marktbarrieren – vor allem durch Informationen zu Kooperationsangeboten und Förder- sowie Finanzierungsmöglichkeiten der deutschen Entwicklungszusam- menarbeit. Wir ergänzen dadurch den Bereich Außenwirtschaft und beraten Unternehmen gemeinsam mit der IHK-Organisation zu lokalen Rahmenbedingungen und Projekt- möglichkeiten. Gerade Unternehmen ohne Erfah- rungen im Zielland tun sich anfangs schwer, da sie kaum Netzwerke dort- hin haben. Durch das Netzwerk der Business Scouts können Geschäfts- reisen, Messe- und Konferenzbesuche sowie Partnerschaften in den Regio- nen Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa initiiert und auf den Weg gebracht werden.
Wie lassen sich erfolgreich Geschäf- te mit Entwicklungs- und Schwel- lenländern auf- und ausbauen? Wir fragten nach bei Manuel Neumann, dem neuen „Business Scout for Development“ bei der IHK Karlsruhe. Als solcher ist er auch für die Region Baden mit den Kammerbezirken der IHK Rhein-Neckar und der IHK Süd- licher Oberrhein zuständig. Herr Neumann, was macht ein Business Scout for Development? Ich unterstütze alle Unternehmen, die in Entwicklungs- und Schwellen- länder expandieren oder ihre dor- tigen Aktivitäten ausbauen wollen. Als Business Scout for Development helfe ich bei der Markteinschätzung,
Welche Expertise bringen Sie mit? Arbeitserfahrung im Ausland! Die habe ich in vielen Auslandsaufenthal- ten, vor allem in den Ländern Brasilien, Mexiko und Ruanda, sowie durch langjährige Zusammenarbeit mit Wirt- schaftsinstitutionen, diplomatischen Vertretungen, Wissenschaft und Privat- wirtschaft erworben. Da lernt man hautnah, wie verlässliche Geschäfts- partnerschaften im internationalen Bereich funktionieren und wie wichtig das Verständnis für die Lebensweisen und Werte anderer Kulturkreise sind. Durch diese Erfahrungen bin ich der Überzeugung, dass das Zusammenspiel von Privatsektor und Entwicklungszu- sammenarbeit einen Mehrwert für alle Beteiligten bringt und dadurch nachhal- tige Entwicklungsziele erreicht werden.
Die Fragen stellte Georg Müller.
In Deutschland sind rund 30 Business Scouts for Development bei Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft im Einsatz. Sie haben einen direkten Draht in die rund 40 Entwicklungs- und Schwellenlän- der, in denen Business Scouts tätig sind und schlagen so eine Brücke zwischen Privatwirtschaft, Außen- wirtschaftsförderung und Entwick- lungszusammenarbeit.
Manuel Neumann Business Scout for Development c/o IHK Karlsruhe 0721 174-449 business-scout@karlsruhe.ihk.de
20
IHK Global Business 10/2022
ihk.de/rhein-neckar
Made with FlippingBook Learn more on our blog