IHK-Magazin Ausgabe 01/2023

AUS DER IHK

sensausgleich zwischen Stadt und Land hinsichtlich Ent- wicklungsflächen und Struk- turmitteln“, sagte Schnabel. Wenig hilfreich seien dagegen kommunale Alleingänge. So wichtig wie ein Konsens bei Flächen für die Erneuer- baren sei auch ein Konsens im Bereich Mobilität. „Ohne Wirtschaftsverkehr gibt es keine Wirtschaft! Und ohne Wirtschaft keinen Wohlstand“, mahnte Schnabel. Daher be- schäftige die Wirtschaft auch sehr das Risiko, dass die Hoch- straße Nord gesperrt werden könnte, bevor die Hochstraße Süd fertiggestellt ist. „Dann droht uns der totale Kollaps – und zwar nicht nur in Ludwigs- hafen, sondern im kompletten Kernraum der Metropolregion“, so der IHK-Präsident. Kritisch am Begriff der „Zeiten- wende“, so Schnabel, erscheine zudem die damit verbundene Annahme, „dass auf einmal alles verkehrt wäre, was bisher richtig war und gut funktio- nierte“. Zwar sei es sinnvoll, Abhängigkeiten abzubauen, auch in Richtung China. „Was wir nicht tun sollten: unser

erleichtern, die das Angebot vergrößern. Auch zinsvergüns- tigte KfW-Kredite sind dafür wieder notwendig“, formulierte er. Es dürfe nicht sein, dass hohe Zinsen Investitionen aus- bremsen, die die Angebotskapa- zitäten erhöhen können. Ähnlich langfristig und struk- turell seien auch die Versäum- nisse der Politik in der Energie- politik. So überbiete sich die Politik nach dem russischen Überfall auf die Ukraine in Aus- bauzielen für die erneuerbaren Energien. „Warum? Weil man sich vorher ausschließlich mit Ausstiegszenarien beschäftigt hatte! Raus aus der Kohle. Raus aus der Atomkraft. Und dann russisches Gas als Brücke. Doch diese Brücke gibt es nun nicht mehr“, so der IHK-Präsident. Diese Energiepolitik sei seit Jahren risikoreich gewesen, mit dem Krieg und seinen Folgen habe sich dieses Risiko nun rea- lisiert. Mit gewaltigen Schäden für die Unternehmen. So seien die Industriebetriebe in der Region massiv von den gestiegenen Strom- und Ener- giepreisen betroffen. Als Reak- tion verlagern sie teilweise ihre geschäftliche Tätigkeit oder ge- ben diese ganz auf. „Die Folgen dieser Entwicklung werden wir möglicherweise erst mittel- bis langfristig bemerken. Und dann sind sie meist irreversibel“, mahnte der IHK-Präsident. Mit Verweis auf die von den IHKs in der Metropolregion Rhein-Neckar beauftragte Stromstudie forderte er erneut einen „Schulterschluss in der Region“, damit der Ausbau der erneuerbaren Energien rasch und dauerhaft Fahrt aufnehmen könne. „Um in den Landkreisen den Ausbau der Freiflächenphotovoltaik zu beschleunigen, brauchen wir dabei einen fairen Interes-

Geschäftsmodell als offene Volkswirtschaft aufgeben! Ich stehe weiterhin hinter dem Prinzip von ‚Wandel durch An- näherung‘ bzw. ‚Wandel durch Handel‘ – auch wenn es im Fall Putins gescheitert ist“, sagte der IHK-Präsident. Bestes Beispiel für die Richtigkeit des Prinzips sei die Aufnahme der mittel- und osteuropäischen Staaten in die EU: „Dieses Prin- zip schafft Frieden und Wohl- stand!“ Außerdem seien die er- folgreichen Großkonzerne und die viel beschworenen Hidden Champions im Land zwingend auf die Welt als Absatzmarkt angewiesen. „Und ohne unsere starke Exportwirtschaft gebe es auch nicht unser hohes Steuer- und Sozialabgabenaufkom- men“, sagte Schnabel. Die vollständige Rede von IHK- Präsident Manfred Schnabel und eine Bildergalerie vom Jahresschlussempfang finden Sie unter

Das IHK-Jahr 2022 im filmischen Rück - blick. Mehr auf YouTube unter  http://bit.ly/3vdxHmA

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Im Gespräch: Der IHK-Jahres- schlussempfang bot ausreichend Gelegenheit zum Netzwerken.

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