AUS DEN UNTERNEHMEN
HEIDELBERG PRECIOUS METALS PROJECTS „Geopolitische
Abhängigkeiten reduzieren“ Nachhaltige Wirtschaftsformen erfordern geschlossene Stoffkreisläufe. Daran arbeitet die Heidelberg Precious Metals Projects GmbH, wie Geschäftsführer Dr. Matthias Grehl erklärt.
Untersuchungen zur Wasser- qualität an – von der Was- serhärte über die Belastung mit Schwermetallen bis zum Ammoniumgehalt.
Was macht Ihr Unternehmen? Dr. Matthias Grehl: Wir unter- stützen Unternehmen bei der Analytik, dem Refining (Verfeinerung, Anm. d. Red.) und dem Recycling wertvoller Materialien wie Edel- und Son- dermetalle. Wir helfen unseren Kunden bei der Probenahme sowie der Auswahl geeigneter Analysemethoden und führen die Untersuchungen in unse- rem eigenen Labor in Leimen durch. Im Anschluss prüfen wir, ob sich ein Recycling lohnt und beraten unsere Auftragge- ber bei verfahrenstechnischen Fragen der Aufbereitung. Darüber hinaus analysieren wir Proben auch aus wissen- schaftlichen, gesundheits- und umweltrelevanten Gründen. Was umfasst Ihr Angebot? Grehl: Unsere Analysen kön- nen online beauftragt werden, die Ergebnisse stellen wir schnellstmöglich per E-Mail zu. Bei der Edelmetall-Analyse greifen wir auf die hochpräzise Röntgenfluoreszenzanalyse und die ICP-Analytik zurück, arbeiten aber auch mit den bekannten Methoden der Dokimasie (Prüfung, Anm. d. Red.). Darüber hinaus bieten wir Kohlenstoff- und Boden- analysen sowie die gängigen
Wie kamen Sie dazu, HPMP zu gründen? Grehl: Während unserer
Die Geschäftsführung der Heidelberg Precious Metals Projects GmbH: Dr. Matthias Grehl und Ursula Sehrt
jahrelangen Tätigkeit in der Edelmetall- und der Rohstoff- industrie haben meine Mit- gründerin Ursula Sehrt und ich festgestellt, dass der Bedarf an Industriemetallen mit der Ent- wicklung neuer Technologien – von der Kommunikations- technik, über die Wasserstoff- erzeugung bis zur Batterietech- nik – stetig zunimmt. Denken Sie nur an die kommende Bedeutung von Lithium. Die Rohstoffvorkommen sind aber begrenzt. Recycling bietet hier einen Ausweg. Inwiefern? Grehl: Durch das intelligente Recycling von Industrieme- tallen können Unternehmen nicht nur Ressourcen und Energie sparen. Sie sind auch in der Lage, geopolitische Abhängigkeiten zu reduzieren und dabei zu helfen, die natür- liche Umwelt zu schonen und die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu verwirk-
lichen. Unternehmen können ihre Lieferketten so in wirt- schaftlicher, ökologischer und sozialer Hinsicht sichern. Worin bestehen die Schwierigkeiten beim Recycling-Prozess? Grehl: Momentan landen noch viele wertvolle Metalle als Elektroschrott auf der Müllkip- pe. Das ist eigentlich nicht zu verantworten: Ein modernes Smartphone ist eine wahre Schatzkiste, die gleichsam das halbe Periodensystem enthält. Unternehmen ist es aber oft nicht möglich, dieses immen- se Potenzial wirtschaftlich vertretbar zu heben. Deshalb beraten wir unsere Kunden bereits bei Designfragen, um die Produkte so zu gestalten, dass die Rohstoffe effektiv und umweltschonend zurückge- wonnen werden können.
h-pmp.com
89 MILLIONEN TONNEN
Umfassen die welt- weiten Vorkommen von Lithium. Die größten Förderlän- der sind Australien, Chile und China. QUELLE: STATISTA.COM
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IHK Magazin Rhein-Neckar 01 | 2023
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