Session 5: Austausch über den Aspekt der Anonymität in Online-Diskussionen 17. Mai, nachmittags
Wie beeinflusst junge Menschen der Aspekt der Anonymität in bestimmten Online-Formaten, z. B. in Online-Diskussionen? Welche Auswirkungen hat Anonymität auf den interkulturellen Austausch? Wann ist es sinnvoll, eine Diskussion anonym zu gestalten? Welche Informationen benötigt man über eine Person, um mit ihr diskutieren zu können und warum? Sarah Neis von der Organisation Europa Direkt e.V. in Deutschland hat mit diesen Fragen in der zweiten parallelen Session am Nachmittag des ersten Tages der Digital Transformer Days 2022 eine sehr interessante Diskussion unter den Teilnehmenden angeregt. Ausgang für die Diskussion waren die Erfahrungen mit der App Talking Europe – eine Plattform, auf der junge Menschen ihre Themen zu Europa einbringen können, um sich mit anderen jungen Menschen auszutauschen. Menschen fühlen sich sicherer, wenn sie anonym mitsprechen: Sie können ihre Position zum Ausdruck bringen, ohne Konsequenzen für ihr berufliches oder privates Leben befürchten zu müssen. Session 5 Anonymität (Bild: Coline Graphic IJAB)
Außerdem können Stereotype vermieden werden – z.B. bzgl. Gender, Alter oder Herkunft), die auch Vorurteile verursachen können. Anonymität kann auch den gesellschaftlichen Status zwischen Diskutierenden anullieren. Doch es müssen
bestimmte Netiquettes im Vorfeld festgelegt werden, um für alle ein sicheres Umfeld zu
Diskutieren auf der Plattform Talking Europe (Screenshot: IJAB)
schaffen. Doch Anonymität und ausgeschaltete Kameras können dazu führen, dass die Netiquette nicht eingehalten wird. Junge Men-schen neigen zudem dazu, sich zurück-zuziehen und passiv zu bleiben. Möglich wäre es mit Avatars zu arbeiten, mit denen eine andere Form der Interaktion ermöglicht wird. Wie mit der Kamera kreativ umgegangen werden kann, darüber wurde bereits in einem der DIY²-Labore gesprochen mit dem Titel “Kreativ mit der Kamera begegnen”.
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