Magazin «baby» 2023

• Echinacea-Präparate; beispielsweise Echinamed forte Resistenz-Tabletten von A. Vogel. • Gute Händehygiene – häufiges Händewaschen • Impfen gemäss den BAG-Empfehlungen: Masern- Mumps-Röteln- und Windpocken-Impfschutz überprü - fen. Keuchhusten-Impfung einmalig im Erwachsenen - alter wiederholen (gilt auch für den Vater sowie alle Personen mit engem Kontakt zum Baby). Grippeimp - fung im November empfohlen. Covid-19 ausgenommen.

Empfehlungen zur Selbstbehandlung von Erkältungen:

• Paracetamol, Salzwasser-Nasensprays, Umckaloabo- Präparate (Pelargoniumwurzel); beispielsweise Kaloba-­ Tropfen von Schwabe Pharma AG . • Medikamenten-Check: embryotox.de • Bei anhaltenden Erkältungs-Symptomen Termin in Hausarztpraxis vereinbaren.

La Leche League

Jede Frau, die stillen möchte, sollte die Möglichkeit dazu erhalten.

Gibt es Situationen, in denen Sie empfehlen, nicht zu stillen oder abzustillen? Solche Situationen gibt es kaum. Oft ist es nicht das Stil - len selbst, das Schwierigkeiten bereitet, sondern eine falsche Beratung, Ammenmärchen, das Umfeld oder die Umstände. Uns ist es wichtig, dass jedes Elternpaar alle notwendigen Informationen erhält, um eine selbstbe - stimmte Entscheidung treffen zu können. Moderne Familienmodelle machen das Stillen nicht einfacher. Was empfehlen Sie arbeitenden Müttern? Hochprozentiges Arbeiten und Stillen schliessen sich nicht aus. Das Gesetz spricht arbeitenden Müttern im ersten Lebensjahr explizit bezahlte Still-/Abpumpzeit zu. Wir empfehlen, vor Arbeitsbeginn sicherzustellen, dass ein geeigneter Raum hierfür zu Verfügung steht. Bei Unsicherheiten kann man sich jederzeit an uns wenden. Woraud sollte bei der Fremdbetreuung geachtet werden? Dazu haben wir ein Infoblatt herausgegeben. Das Thema «Stillen» wird häufig kontrovers und emotional aufgeladen diskutiert? Haben Sie eine Erklärung dafür? Schwierig zu sagen. Ein Kind zu bekommen ist ein ex­ trem einschneidendes und unvergleichbares Erlebnis. Frischgebackene Eltern sind oft verunsichert und ver - wirrt, weil sie rundum mit Informationen zugeschüttet werden. Sich im Nachhinein eingestehen zu müssen, dass man auch falsche Entscheidungen getroffen hat, ist sehr schmerzhaft. Das weiss ich aus eigener Erfah - rung. Wenn man mit einer Entscheidung im Reinen ist, berührt einen nicht, was andere sagen. Aber auch ande - re Themen wie Kaiserschnitt, Impfen, der Klimawandel oder die Ernährung werden hitzig diskutiert. In Zeiten von Social Media werden die Gräben noch breiter. Da könnte man wohl lange darüber philosophieren…

Interview: Amara Froidevaux , mit Annette Saloma von La Leche League

Frau Saloma, Sie sind Beraterin bei La Leche League. Was ist «die Milchliga» und was bietet die Organisati- on an? Wir sind eine konfessionell, wirtschaftlich und politisch unabhängige Organisation, welche Frauen beim Stillen unterstützt. Ein niederschwelliges Angebot von Mutter zu Mutter. Das heisst, alle Stillberaterinnen der LLL ha - ben auch selbst gestillt. Wir bieten einerseits Beratun - gen per Telefon oder E-Mail an, andererseits veranstal - ten wir Stilltreffen für werdende und stillende Mütter mit ihren Kindern. Beraten Sie auch nicht stillende Mütter? Frauen, die nicht stillen, wenden sich in der Regel nicht an uns. Für sie gibt es speziell ausgebildete Formula-Be - raterinnen. Wir helfen aber auch beim Abstillen. Haben sich auch schon Väter an Sie gewendet? Ja, das kommt vor. Es ist toll, wenn sich Väter einbringen. Untersuchungen haben ergeben, dass ihre Unterstüt - zung massgeblich dazu beiträgt, die Stilldauer zu ver - längern. Sie leisten Freiwilligenarbeit – was motiviert Sie dazu? Seitdem ich Mutter bin, habe ich sehr viel Hilfe und Un - terstützung erhalten – ich wollte etwas zurückgeben. Beim ersten Kind hatte ich enorme Schwierigkeiten, wurde falsch beraten, gab nach vier Wochen das Stillen auf, was ich später sehr bereute. Beim zweiten Kind bin ich auf die LLL gestossen, was mich dazu motiviert hat, mich fortan dafür zu engagieren.

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