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„Zunächst ist erst einmal der Energie­ bedarf des eigenen Hauses die Bemes­ sungsgrundlage für die Leistung der benötigten PV-Anlage", sagt Labusch. „Die Grundlage für den Bedarf stellt der Verbrauch auf der letzten Stromabrech­ nung dar. Aufgrund dieser Daten kann eine Planung und Kostenkalkulation erstellt werden.“ Es folgten die ersten Kontakte zu Betrieben, die Privatdach­ anlagen bauen. „Wir haben die Erfah­ rung gemacht, dass es grundsätzlich gut ist, wenn man der Firma vorher relativ konkret sagen kann, was genau man möchte. So lassen sich Angebote hinterher besser miteinander verglei­ chen, ähnlich wie bei einer öffentlichen Ausschreibung“, rät Labusch. „Je nach Betrieb der Anlage können nämlich unterschiedliche Kosten auf einen zukommen. Daher sollte man unbedingt mehrere Angebote einholen. Zudem kann es Unterschiede zwischen den Anbietern geben, inwieweit Hersteller und Komponenten der zu errichtenden Anlage frei wählbar sind.“

ein wenig ein Auge auf den aktuellen Ladevorgang haben und die Ladedauer und -leistung per App kontrollieren. Er empfiehlt in dem Zusammenhang: „Sobald man den Eigenverbrauch an der PV-Anlage nicht mehr steigern kann, wäre jedes zusätzlich installierte Modul auf dem Dach nur noch dazu da, selbst erzeugten Strom einzuspeisen. Es trägt dann durch die erzielte Einspeise­ vergütung zwar zur Amortisierung der gesamten Anlage bei, produziert den Strom allerdings teurer, als er verkauft werden kann.“ Deshalb spielt der eige­ ne Stromverbrauch eine zentrale Rolle bei der richtigen Größe der Solaranlage. Familie Labusch/Fuchs hat sich seinerzeit deshalb für die größtmögliche PV-Anlage entschieden, bevor man eine Umlage auf den Eigenverbrauch entrichten musste: „In unserem Fall sind das 9,9 kWp Nennleistung, 10 kWp entsprach der damaligen gesetzlichen Obergrenze (Anm. d. Red.: Die auf den Strompreis erhobene Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien (EEG) ist zum 1. Juli 2022 weggefallen). Pro Kilowattpeak Nennleistung werden je nach Modulleistung und Dachaus­ richtung drei bis fünf Solarmodule mit einer Fläche von etwa 9 Quadratmetern benötigt. Wir haben 30 Solarmodule auf dem Dach. 17 sind nach Osten ausgerichtet, 13 nach Westen. Sie sind mit Leistungsoptimierern ausge­ stattet, sodass sie auch bei teilweiser Verschattung optimal funktionieren.“ Die Module fügen sich gut ins dunkle Dach ein und wirken überhaupt nicht klotzig. Doch Erzeugung ist das eine, die Speicherung des Stroms die andere Seite der Medaille. Auch da hat das Ehepaar vorausplanend agiert: „Zusätzlich nutzen wir einen PV- Stromspeicher, dessen Kapazität mit 9,8 kWh für unseren Eigenverbrauch ausreichend dimensioniert ist", erklärt Labusch. „Er wird durch einen Wechselrichter versorgt. Der jährliche Ertrag soll bei ca. 7.000 kWh liegen.

Für eine fundierte und vollständige Beratung sowie die anschließende Angebotserstellung sollte am besten ein Experte die Bedingungen vor Ort prüfen. Während bei einem Hausbau mit PV-Anlage Faktoren wie die Dach­ neigung, Ausrichtung und Leitungen bereits eingeplant werden können, ist dies bei einem Bestandsbau nicht so einfach. In diesem Fall müssen die Gegebenheiten des bestehenden Hauses berücksichtigt werden. Ist das Dach beispielsweise nach Osten beziehungsweise Westen ausgerichtet, muss auf die optimale Südausrichtung verzichtet werden. Durch eine maximale Ost-West-Belegung des Daches kann dieser Umstand jedoch ausgeglichen und so morgens und abends ebenfalls eine große Menge Strom erzeugt werden. Bei dem Nachrüsten einer bestehenden Solaranlage sollte deswegen darauf geachtet werden, diese groß zu dimensionieren, um die nicht idealen Ausgangsbedingungen auszugleichen.

Davon verbrauchen wir in etwa 35 bis 40 Prozent selbst. Der Rest wird eingespeist. Abhängig von unserem Stromverbrauch und dem auf unserem Dach maximal zu erzielenden Strom­ ertrag decken wir dank unserem Stromspeicher zwischen 65 und 70 Prozent unseres Strombedarfs mit selbst produziertem Solarstrom.“ >>

Größe ist bekanntlich nicht alles

Entscheidungshilfe Photovoltaik

Grundsätzlich ist eine PV-Anlage aber nur so lange sinnvoll dimensioniert, wie der erzeugte Strom größtenteils auch selbst genutzt werden kann. Energie­ management-Systeme helfen dabei, die elektrischen Verbraucher möglichst bei Sonnenschein laufen zu lassen. Das Laden des kleinen Elektroautos, das sich die Eheleute 2020 zugelegt hatten und das mittlerweile einem Modell mit größerer Reichweite gewichen ist, lässt sich im Sommer nahezu komplett durch selbst produzierten Strom realisieren. „Das erste Modell war ein Testballon, aber da wir gern mit dem Auto in den Urlaub fahren, haben wir uns für ein Modell mit größerer Reichweite entschieden“, wirft Alena Fuchs ein. Das Auto wird natürlich auch über die Solaranlage aufgetankt. Allerdings sollte man, wie Labusch uns mit seinem Smartphone demonstriert, auch immer

Prüfen Sie: > das Pro & Kontra der Selbsterzeugung von Sonnenstrom > die Optionen Netzeinspeisung und Eigenverbrauch > die Fakten zur Bestimmung der passenden Anlagengröße > die richtige Planung zur Ertragsoptimierung > die Möglichkeit, mit Photovoltaik zu heizen

Das Laden des Elektroautos lässt sich im Sommer nahezu komplett durch selbst produzierten Strom realisieren.

Mit einer App hat Labusch Verbrauch, Enspeisemenge und Ladestand seiner Anlage jederzeit im Blick – zuhause und unterwegs.

Der Hochvolt-Batteriespeicher bildet mit einem Batterie-Wechselrichter und einer Zähler­ infrastruktur ein funktionierendes System.

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