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26 TITELTHEMA | STRANDE

jeder könne seinen Beitrag zum Umwelt­ schutz leisten. Selbst Betreiber, die nur aus wirtschaftlichen Gründen eine Solar­ anlage angeschafft hätten, entwickelten mit der Zeit einen gewissen Stolz, aktiven Umweltschutz zu betreiben und für die erneuerbaren Energien zu werben. Es entfalte sich fast automatisch ein neues Bewusstsein im Umgang mit Energie, so Döring. Schließlich denke er täglich immer wieder einmal darüber nach, wann der geeignete Zeitpunkt sei, das Elektroauto mit Strom zu betanken oder die Waschmaschine laufen zu lassen. Eine Rendite zu erzielen, habe ihn nicht angetrieben. Ökologie schlägt Ökonomie. Das finden wir erst recht richtig smart.

Schließlich kennt er als Steuerberater den damit verbundenen Aufwand am besten und stellt uns diesen dar: „Wer Strom verkauft, wird zum Unternehmer und muss die durch die Einspeisever­ gütung und durch den Eigenverbrauch entstehende Mehrwertsteuer ans Finanzamt abführen. Im Gegenzug kann ein Unternehmer bereits bezahlte Mehrwertsteuer, unternehmerisch Umsatzsteuer, beim Finanzamt geltend machen. Dies ist vor allem beim Kauf der Photovoltaikanlage eine Menge Geld, immerhin beträgt die Erstattung 19 Prozent der Investitionskosten. Wählt ein Anlagenbetreiber die Klein­ unternehmerregelung, gelten weder Nach- noch Vorteil dieser Klausel. Des Weiteren gibt es eine Vereinfachungs­ regelung des Bundesministeriums für Finanzen für kleinere Solaranlagen unter 10 kWp, um den steuerlichen Aufwand weiter zu reduzieren. Entweder man hat eine Affinität zu diesen steuerrechtlichen Themen oder man geht zum Steuer­ berater – das kostet natürlich auch etwas Geld. Daher sollte man sich immer die Frage stellen: Mache ich es des Geldes wegen oder weil ich den Strom erzeugen und nutzen will?“

Am Ende fragen wir Döring, ob er noch eine Empfehlung für die Interessenten einer PV-Anlage hat. Etwas, worauf man vielleicht besonders achten sollte. Die hat er: „Nehmen Sie unbedingt einen Solaranlagen-Anbieter aus der Region. Online-Angebote lassen sich schwer greifen. Außerdem erstellen Ihnen regionale Anbieter richtige Rechnungsszenarien, zum Beispiel zur Amortisation Ihrer Anlage. Und nicht zuletzt: Wer regional einkauft, schont die Umwelt.“

Information Wenn auch Sie Ihr Dach zum Stromerzeuger machen wollen, sollten Sie die Internetseiten der Solaroffensive der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) besuchen. Mit ihren Partnern, unter anderem Haus & Grund Schleswig-Holstein, bietet sie interessierten Mitgliedern um­ fassende Beratungsleistungen und Informationsangebote: www.solaroffensive-sh.de

Photovoltaik: Das ist steuerlich zu beachten

Dass die wirtschaftlichen Gründe – nicht nur wegen der Einspeisevergütung von 7 ct/kWh – keine große Rolle für die Anschaffung der Anlage gespielt haben, hat auch etwas mit Dörings Beruf zu tun. Er habe absolut keine Lust gehabt, zusätzlichen steuerlichen Aufwand mit der Solaranlage zu haben.

Wie es sich mit den Erträgen verhält, lässt sich mit einer Solar-App demonstrieren.

Den Autarkiegrad der Anlage weist Döring mit 60 Prozent aus. Ohne das Elektroauto läge er wohl locker bei über 80 Prozent.

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