WEBSITE_SAM focus_4-24_Wasser des Lebens

GANZ PERSÖNLICH

Infos zum Projekt unter: www.lighthousebattambang.org

Leben zwischen Regen- und Trockenzeit

kurzer Zeit ist alles vertrocknet. Wo noch vor Kurzem viel Wasser stand, es saftig grün war, klaffen nun Risse in der Erde auf. Im Winter wird es deutlich kälter, bis dann bereits im Februar die heisse Saison beginnt, in der die Temperatu- ren auf 40 Grad und mehr steigen. Dann gibt es tropische Nächte, die Luftfeuchtigkeit steigt auf 80% und mehr und es grünt wieder.

15 Jahre durfte ich in Battambang im Nordwesten von Kam- bodscha verbringen und Lighthouse Battambang gründen, aufbauen und leiten. So konnte ich 15-mal den grossen Ge- gensatz von Trockenheit und Hochwasser erleben: Wenn es

im April endlich zu regnen begann und die Felder wieder mit Reis bepflanzt wer- den konnten, fühlte es sich für mich je- weils wie eine Erlö- sung aus der Dürre an. Wenn dann je- doch im September nach heftigen Re- genfällen alles un- ter Wasser stand,

Jede Jahreszeit bringt sowohl ihre eigenen Heraus- forderungen als auch ihre eigenen Freuden und viel Segen mit sich. Ich denke dabei an die Hochwas- ser-Zeit, in der es wegen der Wasserverschmutzung teils schwierig wird, genügend Trinkwasser zu haben und wo Kühe krank werden, da sie ständig im Was- ser stehen. Schnell vergessen wir in solchen Phasen, wie es in der Trockenzeit sein wird, wo wir wieder Wasser herbeisehnen. Wie schnell vergessen wir und werden deshalb undankbar für das, was wir haben? Mir kommt da König Salomo in den Sinn, der er- nüchtert sagte: «Was geschehen ist, wird wieder ge- schehen, was getan wurde, wird man wieder tun: Es

«Was geschehen ist, wird wieder geschehen, was getan wurde, wird man wieder tun: Es gibt nichts Neues unter der Sonne.» Prediger 1,9

wir durch 20 Zentimeter hohes Wasser waten mussten, um ins Büro im Campus zu gelangen und den Bauern auf dem Land die Ernte zerstört wurde, erschien es plötzlich nicht mehr als Segen. Das kambodschanische Jahr startet am 15. April. Zu dieser Zeit beginnt zugleich die Vorregenzeit: Es regnet fast täglich, jedoch nur für kurze Zeiten. Sonst ist es den Tag über sehr sonnig und heiss. Alles spriesst und wächst, es wird grün. Etwa von Juni bis August ist die Zwischenzeit: In dieser Zeit regnet es ab und an und es gibt viele Stürme. Danach fol- gen zwei Monate Hauptregenzeit mit sehr vielen, manchmal sehr heftigen Regenfällen. Meistens dauern diese etwa eine halbe Stunde. Da es mehr regnet als abfliessen kann, stehen die Strassen in den Städten danach für einige Zeit fast einen halben Meter unter Wasser. Meist gegen Ende November, wenn weite Teile unseres Lan- des wie auch die Reisfelder unter Wasser stehen, hört der Re- gen plötzlich auf. Ein trockener Wind kommt auf und nach

gibt nichts Neues unter der Sonne.» (Prediger 1,9)

Vergessen wir in unseren Trockenzeiten (des Lebens) nicht, dass es wieder Regenzeiten geben wird und in unseren Re- genzeiten nicht, dass die Trockenzeit wieder kommen wird. Danken wir Gott, unserem Vater, zu jeder Zeit für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus! (nach Epheser 5,20).

Lukas beim Unter- zeichnen eines Partnerschafts- vertrages mit der National University of Battambang

Lukas Bernhardt, Gründer und Präsident Lighthouse Battambang (Kambodscha)

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