SAUBERES WASSER & HOFFNUN
Seit gut einem Jahr arbeiten wir, das Team von ProSEREY, im kambodschanischen Siem Reap, wo- hin Touristen vor allem wegen der uralten Tempelan- lagen von Angkor Wat strömen. Jedoch geht es uns weder um die Schönheit des Weltkulturerbes noch um die Touristen, die sich tagtäglich zwischen Hotelanla- gen und dem traditionellen Leben Kambodschas hin- und herbewegen. Für uns stehen Menschen an erster Stelle, die benachteiligt werden oder von Menschen- handel und moderner Sklaverei betroffen bzw. dies- bezüglich gefährdet sind. Nicht selten kommen sich dabei Touristen und Betroffene von Ausbeutung er- staunlich nahe. So besuchen etliche Touristen auch die schwimmenden Dörfer südlich von Siem Reap, in denen Menschen auf Hausbooten oder in Stelzen- häusern leben. Eines dieser Dörfer gehört zu den fünf Gebieten, in denen ProSEREY arbeitet. Hier gibt es einige Familien, die extrem arm sind; fast alle leben vom Fischen. Es gibt viele Kinder, die gar nicht oder nur unzureichend die Schule besuchen. Problematisch ist die Trinkwasserversorgung in diesem Dorf. Die arme Bevölkerung kann sich kein sauberes Trinkwasser leisten, also nutzen die Menschen das Schmutzwasser aus dem Binnengewässer Tonle Sap. Um das Risiko von Krank- heiten zu vermeiden, beschränken sie den täglichen Wasser- konsum, woraufhin sie an Dehydrierung leiden. «Ich kann meine Tochter nicht mehr zur Schule schicken. Auf dem Weg dorthin ist sie schon mehrmals zusammengeklappt. Sie hat nicht genug zu trinken», berichtete uns ein Familienvater unter Tränen. Ausserdem bricht den Familien die Lebens- grundlage immer mehr weg, denn der Fischbestand nimmt
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