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Politische Dimensionen erlebbar machen
Methodenbox: Barcamp
Barcamps übertragen das Prinzip des Web 2.0 in ein Veranstaltungsformat. Bei diesen ‚Mitmach-Konferenzen‘ können alle etwas beitragen und sind nicht nur Teilnehmende, sondern auch Teilgeben- de. Ein Barcamp (häufig auch BarCamp, Unkonferenz, Ad-hoc-Nicht-Konferenz) ist eine offene Tagung mit offenen Work- shops (auch Sessions genannt), deren In- halte und Ablauf von den Teilnehmenden zu Beginn der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet wer- den. Barcamps dienen dem inhaltlichen Austausch und der Diskussion, können teilweise aber auch bereits am Ende der Veranstaltung konkrete Ergebnisse vorweisen. 1 1 Weitere Informationen zur Methode Barcamp finden sich in der Barcamp-Broschüre unter www.ijab.de/uploads/tx_ttproducts/datasheet/ Leitfaden-JugendBarCamps-2014-Online.pdf. Mit dem Barcamp-Tool https://barcamptools.eu lassen sich eigene Jugend-Bar-Camps planen und durchführen.
Entschuldigungen für unbedachte Wort- beiträge und engstirnige Sichtweisen ausgesprochen. Am Ende dieser Session hatten die Jugendlichen einen Durch- bruch erzielt: Es war nicht so, als ob sie plötzlich ihre Positionen grundlegend geändert hätten, aber die Teilnehmenden hatten sich ausdrücklich dafür entschie- den, andere Meinungen und andere Men- schen so stehen zu lassen, wie sie sind. In der Abschlussrunde gaben die Jugendli- chen zu Protokoll, dass sie vielfach eige- ne Sichtweisen hinterfragt hatten bzw. immer noch hinterfragen und an einigen Punkten für sich noch zu keiner abschlie- ßenden Wertung kommen könnten. Die Entwicklung von politischen, gesell- schaftlichen und kulturellen Positionen ist vor allem – so wurde deutlich – ein reflexi- ver dialogischer Prozess.
hinterfragen. Dieses Projekt hat deutlich gezeigt, dass non-formale Kurzzeitpäda- gogik durchaus nachhaltige Wirkung er- zielen kann. Die Facebook-Gruppe kann kein Indikator für Lern- und Bewusstwer- dungsprozesse sein, bestätigt aber im Zusammenhang mit den Situationen und Geschehnissen während des Projektes die Annahme, dass in diesen sieben Tagen viel passiert ist und dieser Prozess immer noch anhält.
Methodenbox: Etherpads Ein Etherpad ist ein Werkzeug zur gemeinsamen Erstellung von Texten im Netz. Mehrere Autor(inn)en können gleichzeitig (oder zeitversetzt) am selben Text arbeiten. Die Änderungen von allen Mitwirkenden sieht man (fast) ohne Zeitverzögerung am eigenen Bildschirm. Das Besonde- re von Etherpad ist seine Einfachheit: Die Software läuft innerhalb jedes gängigen Browsers, verlangt also keine zusätzliche Installation und ist unabhängig vom Betriebssystem. Eine Anmeldung ist nicht notwen- dig. Damit können Absprachen getroffen und Pläne auch über große physische Distanzen hinweg geschmiedet werden. Lästige Mailinglisten oder viele Telefonate werden so überflüssig. Anbieter sind zum Beispiel yourpart.eu; edupad.ch; hackpad.com; etherpad.org.
Und danach?
In der eingerichteten Facebook-Gruppe diskutieren einzelne Jugendliche noch im- mer, posten dann und wann neue Fund- stücke aus dem Internet, um Meinungen zu untermauern, zu erschüttern und zu
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