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… und wie kann der Funke überspringen?
Im Haus am Maiberg gab es seit 2008 eine Diskussion über die Entwicklung neuer Formate der Internationalen Jugendar- beit, die speziell die Förderung der poli- tischen Mitwirkung von Jugendlichen in ihrem sozialen Umfeld zum Ziel hatten. Ab 2009 hat die Akademie dazu zwei Kon- zepte entwickelt und umgesetzt, über de- ren Erfahrungen hier berichtet wird. In der Diskussion darüber, wie in internationalen Jugendbegegnungen über die Sensibili- sierung für politische Inhalte und die Re- flexion des eigenen politischen Denkens und Handelns hinaus Akzente gesetzt werden können, um Jugendliche zu politi- scher Mitwirkung zu motivieren, entstand die Idee, sich an bereits etablierte Formen der politischen Jugendbeteiligung anzu- lehnen. In den internationalen Projekten Learning Active Politics und Students ImpACT arbeitete die Jugendbildung der Akademie mit Jugendräten bzw. Schüler- vertretungen aus Deutschland und Bulga- rien zusammen.
die Jugendlichen simulierten, wie in ihren Kleinstädten politische Entscheidungen getroffen werden und wie dabei Interes- sen von Jugendlichen beteiligt werden können. Die beiden Begegnungen waren als Training für die Jugendvertreter/-innen konzipiert. Die Umsetzung der Ideen ge- staltete sich jedoch schwieriger als ge- dacht und konkrete Ergebnisse blieben nach der zweiten Begegnung aus. Zwei Faktoren haben dabei eine wesentliche Rolle gespielt: In Lorsch hatte es zwischen der ersten und der zweiten Begegnung eine Neuwahl des Jugendrates gegeben und den neuen Mitgliedern fehlte die Mo- tivation für eine aktive politische Rolle. In Kozloduj fehlte es an strukturellen Rah- menbedingungen, an einem positiven Verständnis von Politik und Demokratie und an der damit zusammenhängenden Überzeugung der Jugendlichen, selber et- was bewegen zu können.
Die Rahmenbedingungen, die Zusam- mensetzung, die Motivation und die Ziele der Jugendlichen lagen weit auseinander. Als gemeinsamer Nenner sollte über Sinn und Zweck von Jugendbeteiligung disku- tiert und die Interessen und die Lebens- welt von Jugendlichen klar werden. Zwei Aspekte von Partizipation sollten stärker ins Bewusstsein rücken: die Bereitschaft zu aktiver Mitwirkung und die Befähigung zu Partizipation, worunter nicht nur Kom- petenzen zählten, sondern auch struktu- relle Bedingungen. Es gelang in der ersten Begegnung, dem Stadtrat von Kozloduj die Zusage abzuringen, dass das Jugend- parlament an den Stadtratssitzungen be- teiligt wird. Bei der Rückbegegnung ging es um de- mokratisches Handeln und die Planung konkreter Vorhaben. Ein zentrales Ele- ment war dabei ein Planspiel, bei dem
Learning Active Politics
2009 und 2010 organisierten das Haus am Maiberg und die bulgarische Organisati- on Nova Ideja (Neue Idee) zwei bilaterale Jugendbegegnungen mit dem Jugend- rat der südhessischen Stadt Lorsch und dem neu gegründeten Jugendparlament in der bulgarischen Kleinstadt Kozloduj. Die Jugendlichen waren hoch motiviert, an einem Austausch teilzunehmen und nach Bulgarien bzw. Deutschland zu rei- sen. Während der Planungen wurden aber auch die Unterschiede zwischen dem Jugendrat Lorsch und dem Jugend- parlament Kozloduj mehr als deutlich.
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