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… und wie kann der Funke überspringen?
Stolpersteine
le entsteht eher eine Abschottung, denn ein Einsatz für Nachhaltigkeit und weitweite Solidarität.
Das Projekt Peer Leader International zeigt, dass inter- nationale Begegnungen initiatorisch wirken können. Dies ist jedoch nicht selbstverständlich. Barbara As- brand betont in ihrer Arbeit, dass zur Genese eines kom- plexen Weltentwurfs vor allem geteilte Erfahrungen notwendig sind wie gemeinsame Handlungspraxis oder gemeinsame Anliegen sowie die Erfahrung, innerhalb dieser Praxis in ein internationales Netzwerk mit Part- nern auf Augenhöhe eingebunden zu sein. 3 Begegnun- gen mit Menschen in Ländern des Globalen Südens kon- stituieren nicht automatisch geteilte Erfahrungsräume. Sie können sogar dazu beitragen, dass diese Vorurteile verstärken und das Trennende betonen. In diesem Fal-
Das Projektbeispiel macht deutlich, dass Jugendbegeg- nungen im entwicklungspolitischen Kontext das lokale Umfeld nicht außer Acht lassen dürfen. Hier werden Strukturen benötigt, in denen die Jugendlichen ihre Fragen einbringen und an diesen arbeiten können. Glo- bales Bewusstsein kann nicht erzwungen werden. Aber durch die geteilte Handlungspraxis wird ein Kontext geboten, in dem sich dieses automatisch mit der sozi- alen und persönlichen Reifung der Teilnehmenden ent- wickelt. Während der Begegnungen verstärkt sich das Gefühl der Gemeinschaft und gemeinsame Anliegen werden deutlich.
3 Asbrand, Barbara (2007): „Partnerschaft – eine Lerngelegenheit?“. In: Zeitschrift für internationale Bildungsforschung und Entwicklungspä dagogik Heft 3, 2007, S. 9-13 [12f.]
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