Rechtsextremismus und Rassismus als Themen in der IJA

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Prävention, Intervention und Bildungsarbeit: Möglichkeiten und Methoden

nügt in der Regel, wenn die Moderation die Kette mit einer eigenen Präsentation anstößt und dabei ggf. besondere Rah­ menbedingungen einführt (siehe „Evalu­ ation“). Dennoch sollte der Schaffung eines ge­ schützten Raumes ein besonderes Augen­ merk gewidmet werden. Hier können bei einer respektvollen, ermutigenden Mode­ ration, in angenehmem räumlichen Um­ feld und wenn klar ist, dass die Öffnung der Einzelnen nicht gegen deren Interes­ sen verwendet wird, sehr bedeutende As­ pekte ans Licht kommen.

Zwei verschiedene Aspekte pro Person sollten mindestens vorgestellt werden.

Teilnehmenden in Kleingruppen oder auch im Plenum zu reflektieren und zu evaluieren. Gab es Überraschungen? Wel­ che erwarteten Eigenschaften wurden von anderen nicht bedient? Gab es sons­ tige Irritationen? Was hast Du über Dich selbst gelernt? Womit möchtest Du Dich weiter auseinandersetzen?

Die Erfahrung hat gezeigt, dass der per­ sönliche Bezug der einzelnen Vorträge das Publikum normalerweise begeistert und zu einer längeren Aufmerksamkeits­ spanne führt. Besteht aber der Eindruck, dass Einzelne sich zu sehr in Details ver­ lieren könnten, kann es hilfreich sein, die Präsentation im Vorfeld zu strukturieren und währenddessen zu moderieren, da es durchaus delikat ist, in die Selbstdarstel­ lungen der Personen einzugreifen. Es kann je nach erwarteter Gruppe und gewähltem Schwerpunkt sinnvoll sein, auf Mengen mitgebrachter Speisen und Getränke hinzuweisen. Die Aktivität lässt sich im internationa­ len Kontext auch zur Sprachanimation nutzen, etwa wenn die mitgebrachten Speisen und Getränke gleich in anderen Sprachen mit vorgestellt werden („Ca­ membert – Käse – Cheese – Fromage – Ser – сыр “). Die Selbstdarstellungen und darin enthal­ tenen persönlichkeitsrelevanten Aspekte können gut in prozess- und teilnehmen­ denorientierte Programme eingebaut werden. Generell bietet sich an, in einer folgenden Session die Erfahrungen der

Methodische Hinweise

Literaturhinweise

Bei dieser Methode lassen sich viele ver­ schiedene Schwerpunkte setzen. Grund­ sätzlich kann es etwa möglich sein, dass Teilnehmende, die sich nicht gerne selbst vorstellen wollen, andere bitten, dies für sie zu tun. Auch sollte klar sein, dass sich niemand vorstellen muss, selbst wenn die Dynamik das suggerieren sollte. Schließ­ lich darf nicht vergessen werden, dass es auch soziale Umfelder gibt, die eher kol­ lektivistisch definiert sind und dass deren Angehörige nicht immer selbstverständ­ lich an besonders individuelle Eigenschaf­ ten denken. Auch diese müssen in ihrer eigenen Art zu antworten Raum finden. Der benötigte Zeitrahmen kann u.U. überraschen. So braucht eine Gruppe mit 30 Personen bei selten unter drei-minüti­ gen Präsentation etwa 1,5 Stunden – was nicht mehr „nebenher“ passieren kann sondern einen eigenen Programmpunkt erfordert.

Die Methode ist in der von SALTO YOUTH EuroMed bereitgestellten „Multilingual Educational Toolbox (MET)“ dokumen­ tiert und kann hier abgerufen werden: http://educationaltoolsportal.eu/plat­ form/en/tools/night-individuals Ragauskas, Laimonas: The “intercultural evening” in training – are we floating, diving or sinking? In: Youth-Partnership Council of Europe & European Commis­ sion, Coyote 13, Strasbourg 2008, pp. 49-51. Schulz, Marina: Länderabende – Eine sinn­ volle Praxis zur Thematisierung von Kultur und Nationalität? Eine exemplarische Analyse. In: IJAB – Fachstelle für Interna­ tionale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. (Hrsg.), Forum Jugendar­ beit International, Bonn 2010, S. 412-420.

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