Refugees welcome – auch in der Internationalen Jugendarbeit

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Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug

Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug Erste Erfahrungen der Sportjugend Baden-Württemberg

D ie BWSJ im Landessportverband Baden-Württemberg (LSV) e. V. ist die sport- und jugendpolitische Vertre- tung von rund 1,6 Millionen Kindern und Jugendlichen bis 27 Jahre der ca. 11.400 Sportvereine im Land mit Sitz in Stutt­ gart. 2016 führte die BWSJ das vom Bund geförderte Format Bundesfreiwilligen- dienst mit Flüchtlingsbezug (BFDmF) mit 20 Freiwilligen ein. Sport bietet eine gute Plattform für Integration und viele Sportvereine in Baden-Württemberg en- gagieren sich bereits aktiv in der Flücht- lingshilfe. Der Dienst wurde dabei zur Unterstützung von Geflüchteten ins Leben gerufen. Mit dessen Hilfe sollen Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene durch sportliche Ange- bote in die Gesellschaft integriert und ihr Aufenthalt in Deutschland mitgestaltet werden. Der überwiegende Schwerpunkt liegt auf der Planung und Durchführung von sportlichen Angeboten für und mit Ge- flüchteten sowie der Betreuung und Un- terstützung von Geflüchteten bei ihrer Unterbringung und Versorgung. Des Weiteren können die Freiwilligen eine Unterstützung und Hilfe für Geflüchtete bei ihrer gesellschaftlichen Orientierung (z. B. Begleitung bei Behördengängen, Arztbesuchen, Freizeitgestaltung in Grup-

Diese setzen sich zum einen aus einem jeweils fünftägigen Einführungs-, Reflexi- ons- und Abschlussseminar sowie einem dreitägigen Seminar „Fit für die Vielfalt“ zusammen. Weitere Bildungstage können beispielsweise durch eine Übungsleiter/- innenausbildung abgedeckt werden. Ge- flüchtete haben innerhalb ihrer Dienstzeit außerdem die Möglichkeit, einen Sprach- kurs zu absolvieren, um Sprachbarrieren abzubauen. Am 1. März 2016 starteten die ersten fünf Freiwilligen im Format BFDmF. Durch die zeitlich sehr kurze Anlaufzeit des neuen Formats war es für die Vereine nicht ein- fach, geeignete Kandidat(inn)en zu fin- den. Außerdem fiel die Bewerbungsphase mitten in das laufende Schuljahr, was eine geringe Bewerber(innen)anzahl zur Folge hatte. Die Freiwilligen können in den Einsatz- orten aktiv in der Flüchtlingsarbeit tätig sein. Neben der Durchführung von ver- Elena Hafner, Koordinatorin für Jugendarbeit im Sport bei der Baden-Württembergischen Sportjugend (BWSJ), beschreibt erste Erfah- rungen der Sportjugend beim Einsatz von Freiwilligen im Rahmen des am 1. März 2016 gestarteten Bundesfreiwilligendienstes mit Flüchtlingsbezug.

penunterkünften, Sprachkurse, etc.) sein. Geflüchtete selbst können einen Einblick in das Vereinsleben bekommen und alle in den Vereinen genehmigten Tätigkeiten ausüben. Der Freiwilligendienst ist in Vollzeit (38,5 Std.) aber auch in Teilzeit (20,5 Std.) mög- lich, um den Vereinen zu ermöglichen, ihr Engagement in diesem Bereich stetig zu erweitern. Die Freiwilligenstellen können dabei so- wohl durch Geflüchtete selbst, als auch durch EU-Bürger/-innen besetzt werden, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagie- ren wollen. Geflüchtete dürfen nicht aus einem sicheren Herkunftsland stammen und müssen eine Arbeitserlaubnis vor- legen können. Voraussetzung für einen Freiwilligendienst ist die Volljährigkeit. Wie in anderen Freiwilligendiensten auch müssen die Freiwilligen während ihres Dienstes 25 Bildungstage absolvieren.

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