Refugees welcome – auch in der Internationalen Jugendarbeit

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Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug

schiedenen Sportangeboten für Geflüch- tete und deren Unterstützung sind sie in die Planung und Koordinierung verschie- dener Integrationsmaßnahmen in den Vereinen involviert. Zwei Stellen wurden dabei mit Geflüchteten aus Afghanistan besetzt. Die Freiwilligen haben sich sehr gut im Sportverein integriert und führen mit Begeisterung selbst Sportangebote in Flüchtlingsunterkünften durch. Für sie bietet der Dienst eine gute Chance, die Sportstruktur in Baden-Württemberg kennenzulernen und aktiv in die Gesell- schaft integriert zu werden. Beide Freiwil- lige möchten sich auch nach Ablauf des Dienstes im Sportverein aktiv bleiben. Auch der Sportverein selbst profitiert von diesem Format. Zwar ist der Aufwand zu- nächst größer, da eine spezifische Einfüh- rung in den jeweiligen Aufgabenbereich und die Betreuung während des Dienstes erforderlich ist. Dennoch ist der unmittel- bare Kontakt mit und die Einbeziehung von Menschen aus anderen Kulturen durch nichts zu ersetzen. Dadurch können Brücken zwischen Kulturkreisen gebaut werden. Dies schafft neue Wege für In- tegration, vereinfacht die Arbeit und den Umgang mit Geflüchteten und fördert im Verein die Offenheit gegenüber anderen Kulturen.

Diese Art des Freiwilligenengagements stellt sowohl für die Freiwilligen als auch die Betreuer/-innen in den Vereinen auch eine große Herausforderung dar. Werden sie doch mit Menschen konfrontiert, die teilweise traumatisiert sind. Vor diesem Hintergrund braucht es ein sensibles pä- dagogisches und soziales Handeln. Aber oftmals fehlt es den Betreuer/-innen noch an Expertise im Umgang mit Geflüchte- ten. Eine weitere Schwierigkeit des ersten Jahr- gangs im Format BFDmF bestand in der Unklarheit hinsichtlich formaler Rahmen- bedingungen. Diese wurden während des Dienstjahres stetig erneuert. Sowohl auf Landes- als auch Bundesebene konnten oftmals von beteiligten staatlichen Stel- len nur unzureichende Aussagen getrof- fen werden. Als Beispiel ist hier die Frage

nach der nötigen Arbeitserlaubnis der Ge- flüchteten, die im Freiwilligendienst tätig werden wollen, zu nennen. Der neue Jahrgang wird voraussichtlich mit 20 Freiwilligen am 1. September 2016 starten. Geplant ist eine Dienstzeit bis 31. August 2017. Die Bewerber(innen)aus- wahl findet durch die Sportvereine statt. Das Format BFDmF bietet gerade in der aktuellen Situation eine große Chance, Geflüchteten den Start in ihrem neuen Umfeld zu erleichtern und andererseits die Integrationsbereitschaft durch den Abbau von Barrieren in den Vereinen und der Gesellschaft zu erhöhen. Gleichzeitig bieten die Vereine den Geflüchteten ein Umfeld, in dem sie sich entfalten können und die Sportstruktur und ehrenamtli- ches Engagement erleben.

Weitere Informationen unter:

• http://www.lsvbw.de/ Homepage der Landessportjugend Baden-Württemberg • http://www.lsvbw.de/sportwelten/sportjugend/freiwilliges_soziales_jahr/ Angebote zum Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug

• Elena Hafner

Tel.: +49 (0)711 280 778 60 E-Mail: e.hafner@lsvbw.de

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