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Ran ans Leben – Freiwilligendienste für Geflüchtete
Chancen für Geflüchtete
Auch für die Bildungstage mit Geflüchte- ten im FSJ oder BFD gibt es besondere He- rausforderungen zu berücksichtigen. Die Seminarmethoden müssen den Voraus- setzungen angepasst werden: das heißt, es sollte vermehrt ohne Sprache und in Kleingruppen gearbeitet werden. Zur Unterstützung der Sprachfähigkeit bietet sich ein Arbeiten in Tandems an. Wichtig ist, die spezifischen Bedarfe der Geflüch- teten fortlaufend zu reflektieren und im direkten Austausch mit ihnen zu klären. Natürlich sind auch die bürokratischen Hürden nicht zu unterschätzen. Im Kon- takt mit Ausländerbehörden und dem Bundesamt für Familie und zivilrechtliche Aufgaben – BafzA – gilt es, gesetzliche Vorgaben, die eingehalten werden müs- sen, zu klären. Die Beschäftigungserlaub- nis, die vor der Vereinbarung vorliegen muss, erschwert das Verfahren enorm. Das muss berücksichtigt werden. Eine „hohe Bleibeperspektive“ ist Vorausset- zung für das Sonderprogramm im BFD. Ist ein Wohnsitzwechsel für den Freiwil- ligendienst innerhalb des Landkreises notwendig? Wer kümmert sich darum? Ein Wohnsitzwechsel für den Freiwilligen- dienst verändert die Zuständigkeit des Landkreises. Insgesamt muss mit einer deutlich länge- ren Vorlaufzeit vor Dienstbeginn gerech- net werden, als das bei deutschen Freiwil- ligen der Fall ist. Und natürlich darf nicht aus den Augen verloren werden, was nach dem Freiwilligendienst passiert.
sen und Umgangsformen der Mitarbeiten- den und der zu Betreuenden u.v.m.). Die Arbeit in der Einsatzstelle und die Bildungs- tage befördern die Sprachfähigkeit. Darü- ber hinaus unterstützt der Dienst die Be- rufsorientierung, weckt Neugierde auf ein spannendes Arbeitsfeld, in dem eine Aus- bildung vorstellbar und möglich ist. Nicht zuletzt eröffnet der Freiwilligendienst die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, Freund- schaften zu entwickeln und das Bewusst- sein einer sinnvollen Tätigkeit zu entfalten.
Neben den erwähnten Herausforderungen und Hürden gibt es selbstverständlich eine Menge Chancen für Geflüchtete im FSJ und BFD. Der Freiwilligendienst unterstützt da- bei, „Alltagsdeutschland“ kennenzulernen einschließlich deutscher Gewohnheiten und Abläufe auch in Arbeitszusammen- hängen. Er vermittelt Vorwissen für die Ausbildung (z. B. was bedeutet pünktlicher Dienstbeginn, Bürokratie, Verhaltenswei-
Weiterführende Informationen unter
• http://www.ran-ans-leben.de/fsj/freiwilligendienst-fuer-gefluechtete/
oder über folgende Kontaktadressen:
• Dorothee Stauß – Freiwillige unter 27 Jahren Tel.: +49 (0)711 16 56-159 E-Mail: stauss.d@diakonie-wuerttemberg.de • Klaus Pertschy – Freiwillige über 27 Jahren Tel.: +49 (0)711 16 56-427 E-Mail: pertschy.k@diakonie-wue.de
Für interessierte Einrichtungen:
• Heike Schmidt-Brücken
Tel.: +49 (0)711 16 56-186 E-Mail: schmidt-bruecken.h@diakonie-wue.de
• Michael Ott
Tel.: +49 (0)711 16 56-310 E-Mail: ott.m@diakonie-wue.de
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