39 Der kommunale Integrationsansatz im Programm „Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge“
Darüber hinaus bietet das Programm eine „Willkommen bei Freunden“-App an. Vie- le Freiwillige suchen nach Möglichkeiten, sich vor Ort zu engagieren. Doch das pas- sende Projekt zu finden ist häufig nicht so einfach. Die „Willkommen bei Freun- den-App“ möchte kommunale Behörden und Projekte in der Flüchtlingshilfe dabei unterstützen, schnell und unkompliziert freiwillige Helfer zu finden.
Ein weiteres Beispiel beleuchtet die rechtskreisübergreifende Zusammen- arbeit. Während das Jugendamt sich vornehmlich am Sozialgesetzbuch VIII (SGB VIII) orientiert, sind Leistungen des Jobcenters an das SGB II gebunden. Das Jugendamt möchte zusammen mit kom- munalen Akteuren (IHK, Unternehmens- vertretung, Jobcenter und Berufsbil- dungswerken) den Übergang von Schule zu Beruf für geflüchtete Jugendliche transparenter gestalten. So sollen Infor- mationen zum dualen Bildungssystem (in Landessprachen) zugänglich gemacht werden, um früh berufliche Perspektiven und Bleibeperspektive individuell mit dem geflüchteten Jugendlichen zu ent- wickeln. Mitarbeitende aus Jugendamt und Jobcenter arbeiten so fallbezogen zusammen und werden kultursensibel geschult, um den Jugendlichen verschie- dene Möglichkeiten und Alternativen aufzuzeigen. Die Rahmenbedingungen werden so nachhaltig verändert und schaffen Bedingungen, um den jungen Geflüchteten Teilhabe zu ermöglichen.
möglich? Nicht immer gibt es selbst von Rechtsexpert(inn)en eindeutige Hand- lungsempfehlungen in den asyl- und aus- länderrechtlichen Fragen. Ein anderes Beispiel der Angebote der DKJS ist die Durchführung von Bürgerdia- logen. Dies gilt insbesondere auch für „Peer-to-Peer“-Dialoge. So wurde ge- meinsam mit einem Jugendzentrum ein Jugenddialog durchgeführt, da es zwi- schen der bisherigen Stammgruppe des Jugendhauses und den „Neuankömmlin- gen“ zu Konflikten kam. Hier erwies es sich als vorteilhaft, gemeinsame Interes- sen herauszufinden und entsprechend in das Programm des Jugendangebotes aufzunehmen. Auch wurde überlegt, welche nachhaltigen Verfahrensweisen im Jugendzentrum etabliert werden soll- ten, zum Beispiel welche Regeln aufge- stellt werden müssen, um gemeinsam Spaß zu haben und die Freizeit zu ver- bringen. Wie kann Mitbestimmung im Jugendzentrum gewährleistet werden? Was braucht es dazu? So entstanden neue Fragestellungen, die auch weiter- hin bearbeitet werden, und alle Jugendli- chen und ihre Bedarfe einbeziehen.
Die Laufzeit des Programmes geht bis Ende 2018.
Weitere Informationen und Kontaktadressen:
• www.willkommen-bei-freunden.de • https://www.willkommen-bei-freunden. de/programm/servicebueros/ • https://www.willkommen-bei-freunden. de/gute-beispiele/ • https://www.willkommen-bei-freunden. de/app/ – Kostenlose App zum Programm „Willkommen bei Freunden“ • www.dkjs.de
• Dagmar Gendera
E-Mail: dagmar.gendera@dkjs.de
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