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Gelebte Vielfalt in der Jugendarbeit – eine Schlussbemerkung
Gelebte Vielfalt in der Jugendarbeit – eine Schlussbemerkung
E s gibt bereits eine Vielzahl von Organi- sationen und Trägern, die bereit sind mit jungen Geflüchteten zu arbeiten. Als Motivation geben sie an, sich als Träger weiterentwickeln und interkulturell öff- nen zu wollen. Über die praktische Arbeit möchten sie einen positiven Umgang mit Diversität pflegen und rassismuskritische Arbeit stärken. Aus ihren jeweiligen Rollen heraus sehen sie, welche Potentiale Inter- nationale Jugendarbeit für die Persönlich- keitsentwicklung junger Menschen in sich birgt und möchten diese im Sinne von An- geboten für junge Menschen mit Flucht erfahrung einbringen. Sie betrachten dies als Teil eines gesamtgesellschaftlichen Auftrags der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland. Die an der Experimentellen Fachtagung Be- teiligten sind sich einig, dass es sich – trotz eines größeren Aufwandes, der damit ver- bunden ist – auf allen Seiten lohnt, junge Geflüchtete in Formate der Internationalen Jugendarbeit einzubeziehen. Den Mehr- wert sehen sie vor allem in der gegensei- tigen Wertschätzung und Unterstützung.
Mehrwert aus der Träger perspektive
Mehrwert aus der Perspektive der Geflüchteten
Viele Träger der Jugendarbeit suchen hän- deringend nach ehren- und hauptamtli- chem Nachwuchs. In dem Maße, wie es gelingt, das Arbeitsfeld Internationale Jugendarbeit und seine vielfältigen Ange- bote für junge Geflüchtete nutzbar zu ma- chen, kann dies zur Lösung des Problems beitragen. Durch das unmittelbare Handeln in den Vereinen und Verbänden wird der ge- samtgesellschaftliche und jugendpoliti- sche Diskurs hautnah erlebbar. Die Trä- ger – und damit auch das entsprechende Personal – erarbeiten sich über die Einbe- ziehung von Geflüchteten eine bewusste Haltung und tragen damit zu einer stärke- ren Internationalisierung der Institution bei.
Die Angebote der Internationalen Ju- gendarbeit bieten Raum für zahlreiche neue Kontakte. Die interkulturellen Begegnungen tragen maßgeblich zur persönlichen und beruflichen Orientie- rung der Geflüchteten bei. Die darüber gewonnenen Eindrücke und Kompetenz- zuwächse wirken bis in die Familien der Geflüchteten hinein. Dadurch können Vorurteile auf beiden Seiten aufgebro- chen und auch Sprachbarrieren abge- baut werden. Durch das fortlaufende Engagement in den verschiedenen Be- reichen der Jugendarbeit werden junge Menschen zu Mitgestalter(inne)n der Gesellschaft. Sie setzen ein positives Si- gnal im lokalen Umfeld und leisten ihren Beitrag zu einer besseren Teilhabe an der Gesellschaft.
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